^fn r. ßi/ffeie

SYNOPSIS

DER

MlTTELEÜRÖFÄlSCeEN FLiA

VON

PAUL ASCHERSON

De. med. et PHIL., GEH. KEGIERUXGSRAT PROFESSOR DER BOTANIK AX DER UXIVERSITÄT BERLIN

UND

PAUL GRAEBNER

De. PHIL., PROFESSOR CDSTOS AM KGL. BOTANISCHEN GARTEN DER UNIVERSITÄT BEELIN

SECHSTER BAND

(ZWEITE ABTHEILUNG) EOSACEAE (POMOIDEAE, PeUNOIDEAe) ; LeGUMINOSAE

LEIPZIG

VERLAG VON WILHELM ENGELMANN

1906—1910.

'^0

Es wurden ausgegeben :

Lieferung 44, 45 Bogen 1 10 um 20. November 1906

21. Mai 1907 24. September 1907 24. December 1907 31. Miirz 1908 11. August 1908

30. Miirz 1909 13. Juli 1909 26. Octolier 1909

31. December 1909 31. März 1910.

49, 50

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11 20

51, 52

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21—30

55

31

56, 57

32—41

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44—48

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64—68

Itruck (IfT Ki'uiiKl. UiiiviThililtHiliiickorci II. Stiirt/. A. (i., Wiirzlmi

6 1 r^^^ Vorrede. f^'^

Viel mehr Raum als wir l)ei dem Voranschlage (ilaubteii, hat die Darstellung der Familie der Leguminosen erfordert. Wir glaubten aber mit dem Platze nicht sparen zu dürfen, da diese Familie wie wenige andere neben einer grossen Zahl einlieimischer Gewäclise ausserordent- lich wichtige Nutzpflanzen und auch zahlreiche sehr verbreitete Zier- pfhmzen enthält und nach den Gräsern wohl wirthschaftlich etc. die wichtigste Rolle spielt. Die Bearbeitung bot namentlich bei den grossen Gattungen wie Trifolium, Vicia etc. grosse Schwierigkeiten, da es gerade bei sehr kritischen Gruppen öfter an brauchbaren Darstellungen und leider auch hier und da an zuverlässigem Material fehlte, was an den betr. Stellen angeführt ist. Zu den letzteren Gattungen gehörte auch die so vielgestaltige AnthylUs., bei deren Behandlung wir uns möglichst an Beck etc. hielten. Die in der Gattung herrschende Ver- wirrung ist auch durch die gleichzeitig und später mit unserer Be- arbeitung in der Allg. Botan. Zeitschr. erschienene von Sagorski nicht gebessert worden. Ohne dass eine brauchbare die Gliederung erkennen lassende Eintheilung gegeben wird, werden nach einem von gewissen Gegenden reichen Material eine Unzahl von Formen neben- einander beschrieben. Trotz ^der Ausfälle gegen uns und die Oester- reichischen Botaniker halten wir B e c k 's Urtheil über seine Formen doch für sehr viel massgebender. Wir hätten uns selbstverständlich, wie wir es sonst stets thun, auch wegen AnthylUs an S. gewandt, da wir wussten, dass er sich mit der Gattung beschäftigte, nahmen aber davon Abstand, da wir die eigenartigen Anschauungen dieses Schrift- stellers über systematische Gliederung und Bewerthung aus anderen Gruppen kannten und kein Entgegenkommen, welches uns ein Crtheil gestattet hätte, von ihm erwarten durften.

Im Uebrigen haben wir uns auch bei diesem Bande, wie es bei dem oft schwer zugänglichen Älaterial und der verstreuten Litteratur

IV Vorrede.

für uns dringend uöthiir war, der freundlichen Hilfe zahlreicher Fach- genossen aus den meisten Ländern Europas, deren Namen an den be- treffenden Stellen genannt sind, zu erfreuen, wir sind ihnen allen von Herzen dankbar. Ganz besonderer Dank gebührt auch diesmal Herrn K. Maly in Sarajevo, der uns wieder einen umfangreichen Auszug besonders aus der Litteratur der Slavischen Sprachen lieferte, und der uns bei unserer letztjährigen Reise durch Kroatien, Bosnien, die Herce- govina und Dalmatien mit seiner Sach- und Ortskenntnis durch seine Aufopferung den Einblick in die floristischen Verhältnisse Bosniens und der Hercegovina möglich machte, den zu gewinnen wir für nöthig hielten, da die genannten fast die einzigen grösseren Landestheile unseres Florengebietes sind, welche uns beiden noch nicht aus eigener An- schauung bekannt waren.

Berlin u. Gross-Lichterfelde, den 12. Februar 1910. P. Ascherson. P, Graebner.

ROSACEAE

(s. Bd. VI. 1. S. 5.)

3. Unterfamilie.

POMOIDEAE.

(Focke Nat. Pfl. III. 3. 12, 18 [1894J. Pomäceae L. Phil. Bot. 31 [1751]. Ord. nat. 36 [1764] z. T. Juss. Gen. 334 [1789]. Lindl. Transact. Linn. Soc. XIII. 1. 88. 93 [1821]. Endl. Gen. 1236 [1840]. Decsne. Nouv. Arch. Mus. Paris X. 126 [1874]. Koehne Gatt. Pomac. Wiss. Beil. Progr. Falk-Realgymn. Berlin 1890. Gartenfl. XL [1891] 6. Pomäriae Aschers. Fl. Prov. Brand. I. 204 [1864]. Pömeae Koehne Deutsche Dendrol. 224 [1893].)

(Kernobst.)

S. VI. 1. S. 7. Zumeist Sträucher oder massig hohe Bäume, meist laub wechselnd, seltener immergrün. Blätter meist ungetheilt, weniger gelappt oder gefiedert mit deutlichen, öfter hinfäüigen Nebenblättern. Blüthen gross bis ziemlich klein, einzeln bis zahlreich in Blüthen- ständen, mitunter vor den Blättern erscheinend, meist weiss oder rosa, seltener karmin- noch seltener scharlachroth. Blüthen zweigeschlechtlich, selten daneben rein männliche. Blüthenachse becherförmig, krugförmig oder cylindrisch. Kelchblätter 5, meist bald welkend, in der Knospen- lage dachig. Blumenblätter 5. Staubblätter meist 20 30, selten 15 oder weniger, nahe dem Rande der Blüthenachse eingefügt. Fruchtblätter meist 5, seltener 1 4, stets mehr oder weniger mit der Innenwand der später fleischig werdenden Blüthenachse (Kelchbecher) verwachsen und auch meist mit einander verbunden, daher mit dem Kelchbecher einen unterständigen Fruchtknoten bildend, mit meist 2, seltener 1 20 Samen- anlagen. Frucht eine falsche Steinfrucht (pomum), aus der vergrösserten fleischigen Blüthenachse (und dem Grunde der Kelchblätter) gebildet, im Innern die mit der Blüthenachse verbundenen zuletzt innen häutigen, pergamentartigen oder steinharten Fruchtblätter (Fächer) einschliessend. Fruchtblätter meist 1- bis wenigsamig. Samen ohne Nährgewebe, mit planconvexen, meist fleischigen Keimblättern.

Ascherson u. Graebner, Synopsis. VI. 2. 1

2 Rosaceae.

Die hierhergehörigen Gattungea (Focke nimmt in den Natürl. Pflzfam. 14 an) sind fast alle sehr nahe verwandt mit einander, so dass sie bei Focke nur eine Tribus bilden, für die er den ursprünglich synonym mit Pomoideae ge- brauchten Namen Fomariae voranstellt. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich über die ganze nördlich gemässigte Zone und im westlichen America südlich bis zur Wüste Atakama, einige Arten finden sich auch in den Gebirgen der Sundainseln.

Die Abgrenzung der, wie schon bemerkt, ausserordentlich nahe verwandten Gattungen der Unterfamilie ist ausserordentlich strittig, denn während einige, nament- lich Englische Schriftsteller eine sehr starke Zusammenziehung der Gattungen vor- ziehen, hat es sich namentlich Koehne in neuerer Zeit zur Aufgabe gemacht eine natürliche Gruppirung der Formenkreise und eine weitergehende Trennung der Gatt- ungen vorzunehmen. Koehne 's Studien haben unsere Kenntniss der Verwandtschafts- verhältnisse der Pojnoi'dfen- Gruppen sehr erheblich gefördert, sie haben aber auch andererseits gezeigt, dass auch der Bau des Fruchtknotens und der Frucht nicht immer die wahren Verwandtschaftsverhältnisse entscheidet. Während wir Koehne beispielsweise darin zustimmen müssen, dass Birne und Apfel nicht so nahe mit- einander verwandt sind, als man gemeinhin annahm, haben wir uns z. B. nicht von der Natürlichkeit der Gruppen der Maloideae und Arioideae und der dadurch ver- anlassten Abgrenzung von Sorbus, Cormus, Micromeles, Aria etc. überzeugen können. Öo gehören z. B. so ähnliche Pflanzen wie Pints lanata, Japonica und aria, die von guten Pflanzenkennern wie Franc he t und Maximovicz zu einer Art ver- einigt werden, bei Koehne zu 3 verschiedenen Gattungen. Dazu kommt noch, dass die Aepfel und Birnen etwa, die nicht miteinander bastardiren, beide mit nahe verwandten Gruppen Bastarde erzeugen, nicht aber wieder einige Gattungen der Koehne 'sehen engsten Gruppen. A. Burger stein hat (Wiener illustr. Garten- zeit. 1S9G) die Gattungen namentlich auf den Holzbau anatomisch untersucht und schliesst sich im Wesentlichen der Gattungsabgrenzung Koehne's an.

Wir haben uns mit Focke, dem zweifellos besten lebenden Kenner der JJosa- ceen, entschlossen, vorläufig bei der bisher angenommenen Gattungseintheilung zu bleiben unter möglichster Würdigung der Arbeiten Koehne's.

Uebersiclit der Tribtis.

A. Die 1 5 Fruchtblätter werden (bei uns) zu 1 5 getrennten St«*ineii, die aussen mit der fleischigen Blüthenachse, oft auch luiter sich durch saftiges Gewebe verbunden sind. Mespileae.

B. Die 2 ;") Fruchtblätter werden nicht steinartig, sondern erhalten bei der Reife eine liäutige bis pergamentartige Beschaffenheit.

Pireae.

1 Tribus.

MESPILEAE.

{Crataegeae Koehne Gartenfl. XL |18ül| G. Deutsche Dendrol. 224

[189:-}].)

S. oben.

Ue her sieht der Gattungen.

A. Fruchtblätter an der Bauchseite (Griffelseite) mehr oder weniger frei, mit je zwei völlig gleichen Samenanhigen nebeneinander. I. Pflanze dorncnlos. Blätter ganzrandig. Blüthenstände Dolden-

Cotoneaster. 3

rispen oder Doldentrauben, viel- bis 1 blüthig. Fruchtblätter unter sich ganz frei, am Rücken mit dem Kelchbecher verbunden.

Cotoneaster.

II. Pflanze dornig. Blätter gekerbt oder klein gesägt. Blüthenstände stets reichblüthige Doldenrispen. Fruchtblätter am Grunde unter sich und höchstens bis zur Mitte am Rücken mit dem Kelch- becher verbunden. Pyracaiitha. B. Fruchtblätter mehr oder weniger vollständig mit einander und mit dem Kelchbecher verbunden, oder nur 1 vorhanden, je mit einer sitzenden fruchtbaren und einer gestielten unfruchtbaren Samen- anlage, oder letztere ganz fehlend. Mespilus.

18. COTONEASTER 1).

([Rupp. Fl. Jen. ed. 3. 137 [1745]. Med. Philos. bot. 154 [1789].

Koehne Gartenfl. XL [1891] 6. Deutsche Dendrol. 224. Dippel Laub-

holzk. III. 409. Gymnopyrenium-) Dulac Fl. Pyren. 316 [1867J.

Colon, sect. Eucotoneaster Pocke Nat. Pfl. 111.^3. 21 [1888].)

(Steinmispel, Hirschbeere, Flühbirle; niederl.: Dwergmispel; dän.: Dvaerg-

niispel; franz.: Neflier-cotonier; it.: Cotognastro; i-um. : Bircoace; poln.:

Irga ; böhm. : Skalnik, Kizilnik ; russ. : Hpra : ung. : Könäszpolya.)

S. oben. Meist niedrige bis mittelhohe, meist sehr ästige Sträucher, selten kleine Bäume mit meist sommer- oft auch mehr oder weniger immergi'ünen ganzrandigen Blättern und schmalen Nebenblättern. Blüthen- stände meist mehr- bis reichblüthige zusammengesetzte Doldenrispen oder Doldentrauben, selten Blüthen einzeln mit kleinen Hochblättern am Stiele. Kelchbecher glocken- oder kreiseiförmig, kahl oder behaart, mit kleinen, an der Frucht bleibenden Kelchblättern. Staubblätter meist 20, selten weniger. Fruchtblätter zu 2 5, an der Bauchseite völlig frei, mit ebensovielen Griffeln, zur Reifezeit steinhart. Frucht klein, mehlig.

Etwa 30 Arten, die z. T. sehr nahe verwandt und schwer zu unterscheiden sind, in Europa, Asien und Nord-Africa. Während des Druckes erschien C. K. Schneider Haudb. Laubholzk. I. Liefg. 5, die sehr bemerkenswerthe Veränder- ungen bezüglich der Culturpflanzea und deren Artabgrenzung aufweist.

A. Or^/io^e^ahn«^) (Koehne Deutsche Dendrol. 224 [1893]). Blumen- A. blätter aufrecht, besonders am Grunde rosenroth überlaufen, kahl. Griffel 1 5, unterhalb des Gipfels der Fruchtblätter eingefügt.

In Europa nur unsere Arten. I. Frucht schwarz. L

1) Zuerst bei C. Gesner, von cotonea, Quittenbaum (statt cydonia) bei Columella. Aehnlich oleaster und pinaster (S. I. S. 211) gebildet. Kichtiger männlich zu gebrauchen.

2) Von yv/*vös nackt und TiVQrjv Kern, wegen der innen freien Fruchtblätter.

3) Von öqS'Ös gerade, aufrecht und nEiaÄov Blatt, hier Blumenblatt.

4 Rosaceae.

Gesammtart C. melanocärpa.

210. (1.) C. melanocärpa^). h. Strauch meist 0,5 1,5 m hoch mit abstehenden in der Jugend ziemlich dicht- und weichhaarigen, später kahlen, dunkelgrauen Zweigen. Blätter eiförmig bis länglich-eiförmig, seltener rundlich, meist 2 3,5 cm lang und 1,5 2,5 cm breit, meist etwa 6 10 mm lang gestielt, stumpf oder spitz, seltener etwas ausgerandet, öfter etwas stachelspitzig, oberseits im jugendlichen Zustande zerstreut weich- haarig, später dunkelgrün, glanzlos, unterseits weiss- oder zuletzt grünlich-filzig. Die Blätter der nichtblühenden Triebe meist grösser, die der Blütlientriebe kleiner. Blüthenstände aufrecht, 2 lOblüthig, am Ende kurzer Seitenzweige. Blüthenstiele mit Ausnahme der obersten länger als die Blüthen. Kelchbecher kahl, Kelchblätter an der Spitze zottig , sonst auch kahl , breit dreieckig. Blumenblätter rundlich, am Grunde breit abgerundet, kurz genagelt, hell rosafarben. Griffel meist 2 (bis 4), oben dicker. Narbe doppelt so breit als der Griffelgrund. Frucht rund.

In Wäldern, an Kalkfelsen nur im östlichen Gebiete, in Westpreussen im Kreise Schweiz: bei Ziegelei Morsk und Teufelsberge (Grütter!) an mehreren Orten, doch dort vielleicht nur verwildert (vgl. Abromeit Fl. O. u. W.Preuss. 261) und in Ostpreussen bei Lyck (Sanio! vgl. Abromeit Fl. O. u. W. Preussen 261). Polen: Ojcow bei Krakau! (für Polnisch Livland schon unsicher [Lehmann Fl. Poln. Livl. Nachtr. 109], nach Schmalhausen [Fl. 217] nicht im südwestlichen Kus,sland). Ungarn: Siebenbürgen mehrfach (Simon kai 202), in der Biharia bis 1330 m aufsteigend (Kern er ÖBZ. XIX. 271). Bl. Mai. C. melanocärpa Lodd. Bot. Gab. XVI t. 1531 (1828). Mespilus Cotoneaster nigra Ehrh. Beitr. IV. 19 (1789). Wahlb. Fl. Goth. 53 (1820). C. vulgaris ß. melanocärpa Ledeb. Fl. Alt. II. 219 (1830). Mespilus melanocärpa Fisch. Ind. sem. Hort. Petrop. 1839. 6. C. nigra Fries Summa veg. I. 175 (1846). Koehne Deutsche Deudrol. 224. Nyman Consp. 244. Suppl. 119. Cot. peduncularis Boiss. Diagn. pl. Gr. 1 Ser. III. 8 (1843). C. orientalis Kern. ÖBZ. XIX (1869) 270. Nyman Consp. Suppl. 119. C. polonica Jastrz. nach Rostaf. Abh. ZBG. Wien XXII. 201 (1872; blosser Name). C. pedunculäta „Boiss." ex Dipp. Handb. Laubholzk. III. 411 (1893).

Hierher gehört B. laxiflora. Meist etwas höher. Blätter meist grösser, bis über 5 cm lang und fast 4 cm breit, stumpf oder spitzlicli. Blüthenstände raehr- l)lüthig länger gestielt, länger als die Blätter. So im Gebiete \\\\v in Ungarn: im Banat! C. mei var. lax. C. K. Schneid. Handb. Laubholzk. I. 752 (1906). C. nigra ß. laxißöra Koehne Deutsche Dendrol. 224 (1892). DipjX'l Handb. Laubholzk. IIL 412 (1893). ~ C. laxi- flora Jacq. in Lindl. Bot. Reg. t. 1305 (1829). Bot. Mag. t. 3519.

') Von fiiAag nchwarz und xap/roV Frucht.

Cotoneaster. 5

(Verbreitung der Rasse: Südlicheres Russland; südlicheres Sibirien.)

E

(Verbreitung der Art: Skandinavische Halbinsel; Dänemark [Boi-n- holm] ; Russland ; Sibirien ; Dahurien ; Dsungarei.) |_*_

* C. acntifölia, fj. Der Leitart ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes zu unterscheiden: Stiauch meist bei etwa 1,5 2 m hoch, dicht buschig, mit anfangs röthlichen, weichhaarigen, später kahlen, olivenbraunen, graufleckigen, glänzenden Zweigen. Blätter meist zugespitzt, meist 3 5 cm lang und bis 2,5 cm breit, anfangs oberseits zerstreut weichhaarig, später glänzend, unterseits anfangs hellrostfarbig-filzig, später verkahlend. Blüthenstände 2 Sblüthig. Bliithen- stiele so lang oder länger als die Blüthen. Kelchblätter am ganzen Rande zottig. Blumenblätter mit breit-keilförmigem, öfter deutlich genageltem Grunde.

Am Baikal-See und in China heimisch, bei uns neuerdings nicht selten in Gärten. Bl. Juni.

C. acuti/olia Turcz. Bull. Soc. nat. Mose. IV. 190 (1832). Lindl. nach Bunge in Ledeb. Fl. Ross. II. 92 (1844). Koehne Deutsche Dendrol. 225. C. lücida Schlechtd. Linnaea XXVII. 541 (1854). C. japo'nica der Gärten nach Dippel Handb. Laubholzk. III. 412 (1893).

Aendert ab mit behaartem Kelchbecher (B. Peckinensis Koehne a. a. 0. [1893]) sowie grösseren Blättern und mehrblüthigen Blüthenständen (C. Sinensis der Gärten nach Dippel a. a. O. 413 [1893]).

II. Frucht roth. H.

a. Kelchbecher und Kelchblätter aussen behaart. a.

211. (2.) C. toiiieiitösa. fj. Meist aufrecht, etwa 1 2 m hoch, mit abstehenden, anfangs gelblich graufilzigen röthlichen, später bräun- lich-grünen, graufilzig gefleckten Zweigen. Blätter kurz gestielt, eiförmig, meist 2 5 cm lang und 2 3,5 cm breit, meist an der Spitze abgerundet, seltener etwas spitz, anfangs oberseits weichhaarig, bald ver- kahlend, unterseits weissfilzig. Blüthenstände meist 4 12blüthig, kürzer als die Blätter. Blüthenstiele meist kurz. Kelchbecher und Kelchblätter aussen w o 1 1 i g - f i 1 z i g. Blumenblätter weiss oder hellrosa, rundlich, kurz genagelt. Griffel 3 5, am Grunde dicht zottig. Frucht ziegelroth, glanzlos, anfangs noch behaart, später kahl.

An Abhängen, an Felsen, auf Gerolle in der alpinen und Berg- region. In den Alpen zerstreut bis häufig von 450 1500 m (Jacc, 140) aufsteigend. In den Thälern herabsteigend. Südliches Bayern ! Württem- berg und Baden, dort im Jvu-a zerstreut und auf dem Kaiserstuhl (Kieiu- Seubert 185). Im französischen Jura bis 600 m herabsteigend (Magnin u. Hetier Obs. fl. Jur. 210). Oestlich durch Südwest-Ungarn, Kroatien, Bosnien, Hercegovina, Dalmatien und Montenegro (fehlt aber im Oester- reichischen Küstenlande), Central -Karpaten! östlich bis zur Kaschau- Eperjeser Bruchlinie (Fax Pflzverbr. Karp. 133). Bl. Mai, Anfang Juni.

C. tomentosa Lindl. Transact. Linn. Soc. XIII. 101 (1823). Koch Syn. ed. 2. 259. Koehne Deutsche Dendr. *225. Nyman Consp. 244. Suppl. 119. Mespihis orientälis Mill. Gard. dict. ed. 8 no. 9 (1768) nicht der übrigen Schriftsteller. Mespilus tomentosa Ait. Hort. Kew.

6 Rosaceae.

II. 174 (1789). 3Iesp. eriocärpa^) DC. Syn. Fl. Gall. 331 (1806).

Mesp. coccinea Waldst. u. Kit. PI. Hung. rar. III. 284 (1812).

Cotoneaster coccinea Steud. Nomencl. ed. 2. I. 426 (1840). 3IespilHS nehrodensis-) Bertol. Fl. It. V. 629 (1842). Pirtis nehro- densis Guss. Fl. Sic. syn. I. 569 (1842). Cotoneaster neh'odensis K. Koch Hort, dendrol. I. 179 (1853).

(Süd-Frankreich; Nord-Spanien; Italien; Balkanhalbinsel.) "^|

*t C aonniinäta. j). Meist bis 1 oder 1,5 m hoch, mit anfangs dicht hell- gelblich-grau behaarten, etwas rauhen, aufrecht abstehenden Zweigen. Blätter meist länglich-lanzettlich, bis 5 cm lang und 2,5 cm breit, laug zugespitzt, beider- seits bleibend, unterseits dichter anliegend steif haar ig, lange im Winter sitzen bleibend. Blüthenstände 1 3- (bis 4)blüthig. Blüthenstiele kürzer als der Kelchbecher, langhaarig. Kelchbecher unil Kelchblätter aussen an- liegend steif haar ig. Blumenblätter rundlich bis breit-eiförmig. Griffel zu 2, meist 3t— 1, am Grunde kahl oder fast kahl, oberwärts nicht verdickt. Frucht ruudlich-kreiselförmig, glänzend roth.

Im Himalaja und Central-China heimisch, bei uns niclit selten in Gärten, dort mitunter verwildernd. Bl. Mai, Juni.

C. acuminata Lindl. Transact. Linn. Soc. XIII. 101 (1832). Koehne Deutsche Dendrol. 225. - Cratacgit.s acnminata Desf. nach Steud. Nomencl. ed. 2. I. 431 (1840). Mespilus acuminata Lodd. Bot. Cab. X t. 919 (1824).

Eneieht in ihrer Heimat eine grössere Höhe, in Central-China bis 3 m und wird baumartig (vgl. Pritzel bei Diels in Engl. Bot. Jahrb. XXIX. 385 [1901]).

Aeudert ab : ,

B. Symonsii-^). Etwas niedriger. Hlätter lederartig, halbimmergrün, rundlich- eiförmig bis breit- oder rhombisch-eiförmig, bis 2,5 cm lang und fast 2 cm breil, an kräftigen Trieben grösser, am Grunde abgerundet oder rundlich-keil- förmig, kurz zugespitzt, spitz.

Aus Simla und Kumaon stammend.

C. acuminata a. Simonsü Dipi)el Handb. Laubholzk. III. 413 (1893). C. Symdnsii London nacii Koehne Deutsche Dendrol. 225 (1893). C. Simdnsii der Gärten nach Baker in Saund. Refug. Bot. I. 55 (18G9). C. montdna Lange in Dieck Catal. nach Dippel a. a. O. (1893). C. Simdndsii der Gärten nach Dippel a. a. ü. (1893).

C. pro st rata. Wagerecht wachsend mit streng zweizeilig und horizontal wachsen- den vorwärts abstellenden Zweigen (dalier wie gefiedert verzweigt). Blätter rund- licii bis rundlich-eiförmig, seltener verkclirt-eiförmig, 5 12 mm lang und etwa ebenso ijreit, lederartig, halbimmergrün. Früclitc klein, kugelig.

Aus China stammend. Nicht selten und neuerdings verbreitet in Gärten, nameullich zur Bekleidung von Felspartien vorwendet.

C. acuminata var. proxirata Hook. u. Tiioms. nach Decaisne Fl. des serres 2. ser. XII. 188 (1877). Koehne Deutsche Dendrol. 225. Dippel Handb. Laub- iiol/.k. III. 414. C. horiznntdlis Decaisne a. a. O. (1877) und der meisten (iärten. C. Davididna^) der Gärten nach Dippel a. a. O. (1893).

•) Von igiov ^V<lli(■ und y.a()n6g Frucht.

-) Auf (lern Madonie-CJebirge (im .Mtcrthum ^lontes Nebrodes genannt) in Siciiien zuerst gcfunihii.

•') Wohl nach Ucv. .lelinccr Symons, * 1778 Low Leyton (Kssex) y 20. Mai iHfjl Uadnage (Huckinghani), Rcctor (Pfarrer) daselbst, Verf. von Synopsis plant, iu!., Hritanniciu indig. 1798 (Britten u. Boulger .lourn. of Bot. XXVlll. 373).

•') Nach Pater Armand David, * 7. Sept. 1820, Kspeiottc bei Bayonne, vom Onlrri d. r La/«risten, f 9. Nov. 1900 Paris, welclier als Missionar in China 1862—74

Cotoneaster. 7

Eine ausserordentlich schöne Pflanze, die wegen ihres streng horizontalen Wuchses und der Zweizeiligkeit der Zweige sehr auffällt. Das dunkelgrüne Laub bleibt auch bei uns lange im Winter erhalten und die korallenrothen, meist gleichfalls '2 zeilig an den Zweigen angeordneten Früchte, bleiben bis zum Frühjahr bis zur Bildung neuer Blätter. Die Pflanze macht sehr den Eindruck einer eigenen Art und hätte als solche den am meisten gebräuch- lichen Namen C. horizontalis zu behalten, den in dem während des Druckes erschienenen Handb. Laubholzk. I. 746 C. K. Schneider auch voranstellt.

b. Kelchbecher und Kelchzipfel aussen kahl.

Von hierhergehörigen Arten werden mitunter in Gärten angepflanzt : Die vermuthlich aus Nepal stammende, der vorigen Art ähnliche C disticha (Lange Bot. Tidsskr. XIII [1882] 19) mit oberseits gänzlich angedrückt steifhaarigen kleinen, kaum 1 cm langen verkehrt-eiförmigen Blättern. C. uniflora (Bunge in Ledeb. Fl. Alt. II. 220 [1830]. Ic. fl. ross. III. t. 269) aus Sibirien und dem Altai mit oberseits kahlen, unter- seits fast filzigen breit-eiförmigen Blättern und einzeln stehenden Blüthen.

212. (3.) C. cotoneaster. \\. Meist 1 2 (bis 3) m hoch, aus- gebreitet ästig mit verlängerten ruthenförmigen, anfangs hellgelbfilzigen, später braunrothen Zweigen. Blätter meist 4 6 mm lang gestielt, etwas derb, rundlich, bis breit-eiförmig, seltener breit-verkehrt-eiförmig, 1,5 bis etwa 3 cm lang und 1—2 (meist 1,5) cm breit (an Längstrieben mitunter bis 6 cm lang und 4,5 cm breit), oberseits kahl oder doch nur auf den Hauptnerven feinzottig, unterseits weiss-, zuletzt grau- bis grünlich-filzig, am Grunde und an der Spitze meist abgerundet, seltener etwas verschmälert und kurz zugespitzt, öfter an der Spitze ausgerandet. Blüthen stände 2 4 (bis 5)blüthig, h er ab ge bogen , kürzer als die Blätter, Blüthen hellrosa. Kelchblätter am Rande gewimpert. Blumenblätter rundlich, kurz genagelt. Griffel meist 2 (bis 4), oben nicht dicker, die Narbe so breit, wie der Griffel. Frucht rund, roth, glanzlos, kahl.

An Felsen, an steinigen Hügeln, in Gebüsch, im südlicheren Gebiete meist zerstreut, stellenweise häufiger, in den Alpen bis 2400 m aufsteigend (Jaccard 140). Im mittleren Deutschland nördlich meist bis zur Grenze des festen Gesteins verbreitet, noch in S. Belgien, in der nördlichen Ebene fehlend, dort nur angepflanzt und hin und wieder verwildert. Bl. April, Mai (Juni).

C. Cotoneaster Karsten Deutsche Fl. 785 (1880—3). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl, 419. Mespihis Cotoneaster L. Spec. pl. ed. 1. 479 (1753). C. integerrimus Medic. Gesch. Bot. 85 (1793). Koehne Deutsche Dendrol. 226. C. vulgaris Lindl. Transact. Linn. Soc. XIII. 101 (1822). Koch Syn. ed. 2. 259. Dippel Handb. Laubholzk. IIL 411. Guimp. Abbild, deutsch. Holz. t. 71. Sm. Engl. Bot. t. 2317. Hart. Naturg. forstl. Culturpfl. t. 83. Nyman Consp. 244. SuppL 119.

In der Gestalt der Blätter und in der Tracht einigermaassen veränderlich,

sich aufhielt und namentlich auf 3 grösseren Reisen, die sich bis in die Mongolei

und Tibet erstreckten , sehr werthvolle zoologische und botanische Sammlungen

machte (Bret Schneider Hist. of Eur. bot. discov. in China 837. Bull. M. Par. VI. 327 u. Bonn et br.).

8 Eosaceae.

B. boredlis (Dippel Handb. Laubholzk. III. 411 [1893]. C. boredlis der Gärten nach Dippel a. a. O. [1893]). Blätter grösser, bis 5 cru lang und 4 cm breit, weniger dicht behaart. So auch im Gebiete, namentlich in Wäldern der deutschen Mittelgebirge.

C. depre'sso (Fries Novit. 9 [1819]. Koehne a. a. O. C. vulgaris var. lutea Fr. Novit, ed. 2. 140 [1828]). Blätter lanzettlich. Frucht gelb. Ziemlich selten. Eine weissfrüchtige Form ist D. Icucocarpa^) (C vulgaris var. kucocarpa Roem. Syn. mon. III. 222 [1847]).

Weitere unbedeutende Abänderungen hat G an doger (Dec. I, 7) aus dem südöstliclien und Central -Frankreich beschrieben so C. jurdna^), C. obtusiscpala, C. airerne'nsis -) u. A.

Sehr auffällig und weiterer Beachtung werth ist II. intermedia (C. vulgaris var. intermedia Regel Act. hört. Petrop. II. 315 [1873]. C. vulgaris var, minutifolia Zabel Mitt. D. Dendr. Ges. 1897. 17. C. integ. var. intermedia C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 747 [1906]). Pflanze meist nicht über 3 4 dm hoch, sehr dicht verzweigt, starr. Blätter klein, nicht über 2 cm (meist nur 1,5 cm) lang, eiförmig, stumpf. So an Felsen namentlich im südöstlichen Gebiete. Bemerkenswerthe an Formen der vorigen Art erinnernde Pflanze.

(England ; Skandinavische Halbinsel ; Dänemark [Bornholm] ; Frankreich ; Pyrenäen ; Spanien ; Italien ; Balkanhalbinsel ; Russland ; Krim, Kaukasus; Kleinasien; Persien; Sibirien; Dsungarei; Tibet; China [Diels in Engl. Bot. Jahrb. XXIX. 385 (1901)];' die Formen von Ceiitral- Asien und China nach C. K. Schneider [Handb. Laubholzk. I. 748] nicht hierher.) *

B. B. Chaenopetalum'^) (Koehne Deutsche Dendrol. 225, 226 [1893]). Blumenblätter ausgebreitet, weiss, sehr selten rosa. Griffel 1 2 (vgl. auch C. cotoneaster), dem Gipfel der Fruchtblätter eingefügt.

Hierher zumeist Asiatische Arten, wenige bis Europa. Ausser den unten beschriel)cuen werden noch einige seltener in Gärten augepflanzt, so die durch schmutzig- rothbraune zuletzt schwarz- violette Früchte ausgezeichnete C.bacil' Iuris (Wall. Cat. 060 [1828]. C. laevis der Gärten nach Transact. hortic. See. 2 ser. II. 2G4 [1842] nach Dippel Handb. Laubholzk. III. 417) vom Himalaja mit eiförmig-elliptischen bis verkehrt-elliptischen bis über 5 cm laugen iUättern, iu ziemlich dichten Doldentrauben stehenden weissen Blüthen und am Grunde stark bärtigen Blumenblättern. Hierzu die Abart B. obtüsa (Dippel a. a. O. 41. s |1893]. C. obtiisn Wall. Cat. no. 657 [1828]) mit eiförmigen al)gerundeteu oder stumpflichen Blättern. Dieser Art sehr nahe verwandt und kaum genügend geschieden ist C. frxgida (Wall. Cat. no. 657 [1828]. Lindl. Bot. Reg. t. 1229 (1829]) aus dem Himalaja mit bis 7 cm langen Blättern, kaiilen oder mit wenigen langen Zotten behaarten Blumenblättern und graufilzig beliaarteru Kelchbecher. Gleichfalls ähnlich ist die durch dunkelrothe Früchte auHgezcichnete <'. afftnis (Lindl. Transact. Linn. Soc. XIII. 101 [1S29|. Koehne Deulselie Dendrol. 227) mit lilnglicheu bis 7 (bis 11) cm langen Blättern. Seltener in Gärtc'n und Baumschulen. Häufig mit Formen der C acumindta verwichselt ist die immergrüne C. m icr op h i'i 1 1 a ■*) (Wall. Catal. no. 622 [1Ö28|. Lindl. Bot, Reg. t. 1114 [1829]) aus dem Himalaja mit auf den Boden , ausgebreiteten Aesten, dick-lcderartigen kurzgestielten, länglichen bis breiten bis

1) Von ^ei;x(Jj blass, weiss und xaQnög Frucht.

'•i) Nach den Fundorten .Iura resp. Auvergne.

y) Von yalvo} ich fjäline, klafle, hier: ausgebreitet und niiaXov Blumenblatt.

••) Von /tiy.Qo^ kliin und q)v^Äor Blatt.

Cotoneaster. 9

1 (bis 1,5) cm langen Blättern, einzeln oder zu wenigen stehenden kurz gestielten Blüthen und erbsengrossea korallenrothen Früchten. In der Blattform veränder- lich A. thymifdlia (Koehne Deutsche Dendrol. 227 [1893]. C. thymifolia der Gärten nach Loud. Encycl. pl. 1384 [1842]. Dippel a. a. O.) mit länglichen bis verkehrt-länglichen und B. huxifölia (Dippel a. a. O. [1893]. C. bvxifölia Wall. Cat. no. 621 [1828]. Lindl. Bot. Reg. t. 1229 Anm. ; Wight Spie. Neilgherr. t. 65. C. micropk. a. rohmdifölia Koehue a. a. O. [1893]) mit eiförmigen bis breit-länglichen Blättern. Häufiger in Gärten nur II. Laubwechselnde Arten mit rundlichen bis breit-eifürraigeu Blättern. II.

* C. multiflöra. t). Bis über 2 m hoch mit abstehenden Aasten und anfangs weichhaarigen röthlichen, später kahlen glänzend rothbrauneu Zweigen. Blätter bis 1,5 cm lang gestielt, aus kurz keilförmigem oder abgerundetem Grunde rundlich- eiförmig bis breit-länglich, 2 4 cm lang und 1 2,5 cm breit, au der Spitze stumpf- lich bis abgerundet oder etwas ausgerandet, oberseits dunkelgrün, nicht glänzend, unterseits hellgriin, zuerst dichter behaarl, zuletzt mehr oder weniger verkahlend. Blüthenstände ziemlich lang gestielt, mehrblüthig, aufrecht. Blüthen ziemlich kurz gestielt, weiss. Kelch becher und Kelchblätter schwach behaart bis kahl, letztere rundlich-dreieckig, oberwärts röthlich, am Eande gewimpert. Blumenblätter rundlich bis eiförmig. Griffel 2 3. Frucht verkehrt- eiförmig, roth.

Im Kaukasus, Sibirien und in Spanien (dort in der Easse oder Unterart C Gr anatensis Boiss. Elench. pl. uov. 71 [1S38]. Nymau Consp. 244) verbreitet, bei uns hin und wieder in Gärten, namentlich im südlichen Gebiete. Bl. Mai.

C. muUißora Bunge in Ledeb. FI. Alt. II. 220 (1830). Koehne Deutsche Dendrol. 22. Dippel Handb. Laubholzk. III. 416. C. reßexa der Gärten nach Dippel a. a. O, (1893).

Wird häufiger mit folgender verwechselt.

* C. nummuläria M. (j. Bis 3 m hoch werdend, mitunter fast baumartig mit abstehenden Aesten und schlanken, röthlichbraunen, anfangs kurz und dicht weiss- filzigen, später kahlen rothbraunen bis kastanienbraunen, meist mehr oder weniger hellgefleckten oft etwas übergebogenen Zweigen. Blätter oft lange im Winter dauernd, bis 8 mm lang gestielt aus breit-keilförmigem Grunde rundlich-eiförmig bis fast rund, seltener rundlich-verkehrt-eiförmig bis über 4 cm lang und bis fast ebenso breit, an der Spitze abgerundet oder gar ausgerandet, stachelspitzig, oberseits etwas bläulich- grün, am Rande gewimpert, unterseits hell, anfangs dicht filzig, später verkahlend. Blüthenstände kurz gestielt, 3 Gblüthig. Kelchbecher und Kelch- blätter dicht filzig behaart. Blumenblätter eiförmig, Griffel einzeln. Frucht rundlich, seh w ai'z ro t h.

In Kleinasien, dem Kaukasus, Persien, Syrien, Turkestan, dem Himalaja, der Dsungarei und Nord-Africa heimisch, nicht selten in Gärten. Bl. Juni.

C. nummuldria Fisch, u. Mey. Ind. sem. bort. Petrop. II. 34 (1835). Boiss. Fl. Or. II. 666. Koehne Deutsche Dendrol. 226.

In der Blattform sehr veränderlich, die Hauptformen der Gärten sind folgende: A. Blätter spitz.

racemiflora. Blätter am Grunde keilförmig, oberseits kahl, graugrün. Früchte sich sehr reichlich ausbildend.

C. nummularia a. racemiflora Wenzig nach Koehne a. a. O. 227 (1893).

Mespüm racemiflora Desf. Cat. Hort. Paris, ed. 3. 409 (1829). Dippel Handb, Laubholzk. III, 414 (1S93), Cotoneaster acutifoUa Turcz, Bull. Soc. nat. Mose. Y. 190(1832) nicht Lindl. Cotoneaster Fontancsii '^) Spach Hist. veg. phan, II. 77 (1834\ C. racemiflora K. Koch Dendrol. I. 170 (1869).

C racemiflora Desfontai'nesi Regel nach Späth Catal. etc.

1) Yen nummus Münze, wegen der runden Blätter, als Pflanzenname zuerst bei Dodoens,

2) S. I, S. 258 Fussn. 1.

10 Eosaceae.

B. Blätter stumpf, höchstens stachelspitzig.

I. typica. Blätter ziemlich gross, rundlich, oberseits kahl. C. nummuhiria ß. typica Koehne Deutsche Deudrol. 227 (1893). Mespilus tomentosa Hohenack. Enura. pl. territ. Eiisabethop. 235 (1833) nicht Ait. C. tomen- tosa C, A. Mey. Verz. Pfl, Kauk. 171 (1835) nicht Lindl. G. racemifiora var. nummuldria Regel Act. Hort. Petrop. II. 313 (1873). Dippel Handb. Laubholzk. HL 415 (1893). Hierzu gehört b. Lindleyi^) (Wenzig Linnaea XXXVIII. 169 [1863J. C. nummuldria Lindl. Loud. Arb. et frut. Brit. IL 872 [1838]. C. Lindleyi Steud. Nomencl. I. 426 1 1840J. Decsne. Nouv. Arch. Mus. IX. 476 [1872]). Blätter stachelspitzig. Frucht dunkel. C. Mey er i'^) (Zabel nach Späth Catal.). Pflanze niedrig. Hochgebirge Syriens.

Einen Uebergang zur Rasse racemißora bildet d. ovalifölia (Boiss.

Fl. Or. IL 667 [1872]) mit eiförmigen bis länglichen, meist grösseren

Blättern aus Kleinasieu und Persien.

IL or b i cul ;i ri s. Blätter klein, kreisrund, mitunter stachelspitzig, oberseits

mehr oder weniger zottig. Kelch fast kahl bis zottig. C. nummularia a.

orbicularis Wenzig Linuaea XXXVIII. 189 (1863). Koehne Deutsche DendroL

227, C. orbicularis Schlechtend. Linnaea XXVIl. 546 (1854) Koehne

a. a. 0. (1893). G. Eoyledna^) Booth nach Schlechtend. a. a. O. (1854).

G. nummularia ß. microphylla Fenzl in Herb, nach Wenzig a. a. O.

(1863). G. racemiflora b. Royledna Dippel Handb. Laubliolzk. III. 415

(1893). G. nevade'nsis der Gärten nach Dippel a. a. O. (1893).

19. PYRACANTHA*).

(Roemer Syn. nioii. III. 104, 219 [1847]. Koehne Gartenfl. XL [1891] (). Deutsche DendroL 227 als Gatt. Boiss. Fl. Or. II. 665 |1872]. Wenzig in Jahrb. Bot. Garten Berl. II. 206 [1883]. Focke Nat. Pfl. IIL 3. 21 als Sect. Timbälia^} Glos Bull. SB. France XVIII. 178 [1871] als Gatt. Nyman Consp. 244 [1879] als Sect. Sportella^) Hance Journ. of Bot. XV. 207 [1877].)

(Feuerdorn; franz.: Buisson-ardent; it.: Agazzone; russ.: ^laiuKOBoe JI,epeBO.)

S. S. 3. jNIittelgrosse Sträucher mit meist starren abstehenden Aeston und Dornenzweigen. Blätter gekerbt oder klein gesägt, hell- grün, kahl oder verkahlend, ohne oder mit kleinen Nebenblättern. Biüthen stände stets reichblüthig, doldenrispig. Blüthen klein, weiss.

1) S. VL 1. S. 482 Fussu. 1.

2) S. II. 2. S, 473 Fussn. 1.

3) Nach John Forbes Royle, * 1799? (Jawnpore (Indien), f 2. Jan. 1858 Acton (.Middlose.\), Militärarzt in der Indischen Armee, 1823 31 Curator des Bo- tanischen (iard'us in t?erami»ur, später Professor der Materia niedica am Kings (.'(»liege in London, iuichvcrdienl um die Flora Ostindiens namentlich dos Himalaja: Botanv of Ilimalajan Mountains. London 1834 -;)8 (Brittcn u. Boulgcr Journ. of Bot. XX VIII. 245).

M jtVQÜy.uvlta und nvQuv.ävO'a, bei Dioskorides (1. 122) Synonym von (ixyaeanlha, der eine rotlie Frucht, von nvo Feuer, zugeschrieben wird.

•') H. IL 1. S. 482 Fussn. 1.

'■) Bei den Kf'unern Name eines Körbchens, in dem Früchte aufgetragen wurden, wegen des Aussehen.^ des Kelehbcchera mit den hervorragenden Früchtchen.

Cotoneaster. Pyracantha. 11

Staubblätter etwa 20. Fruchtblätter zu 5, uur am Grunde miteinander verbunden und höchstens bis zur Mitte des Rückens mit dem Kelch- becher verbunden. Griffel 5 frei. Frucht rund, roth, mit 5 Steinen.

4 8 Arten in Europa, Asien und Nord-Aiuerica. In Europa nur unsere Art, ausser ihr in Gärten ruitunter noch P. crcnuldta (Roemer Syn. mon. III. 220 [1847]. Mespilus crenulata Don Prodr. fl. Nep. 238 [1826]. Crataegus crenu- lata Eoxburgh Fi. Ind. II. 509 [1832]. Cotoneaster crenulata K. Koch Dendrol. I. 175 [1869]) aus dem Himalaja mit dicht rostbraun behaarten jungen Trieben, meist schmal-elliptischen fast lederartigen Blättern und nur 2 lOblüthigen Blüthenständen.

213. P. pyracantha. \\. Meist 1 1,5 (seltener bis 2) m hoch, mit abstehenden, anfangs grauhaarigen, später verkahlenden, braunroth glänzenden Aesten und zahlreichen, glänzend braunen Dornenzweigen. Blätter mit grauhaarigen kurzen Stielen, während d e s W i n t e r s bleibend, länglich-lanzettlich bis verkehrt- lanzettlich oder eiförmig bis eiförmig-elliptisch, meist bis 3,5 cm lang und 1,5 cm breit, zugespitzt, gekerbt, kahl oder anfangs mit vereinzelten Zotten besetzt, oberseits etwas glänzend, unterseits heller und dicht fiedernervig. Blüthenstand verzweigt, sehr reichblüthig, mit glänzend behaarten Zweigen. Blüthen weiss oder röthlich gelb. Blumenblätter wenig länger als der kurzhaarige Kelch. Frucht klein, etwa erbsen- gross, kugelig, kahl, leuchtend feuerroth, selten weiss. Griffel genähert.

In Wäldern, Gebüschen, an Salzstellen, gern in der Nähe des Meeres. Einheimisch nur im südlichsten Gebiete in Südfrankreich, in der Provence und an der Riviera (Ard. 152), ob ursprünglich? sowie in Dalmatien (Vis. III. 244) aber auch dort stellenweise wohl nur eingebürgert. Im nördlicheren Gebiete nur häufig angepflanzt und mitunter verwildert, stellenweise z. B. im Oesterreichischen Küsten- lande (Pospichal II. 224) eingebürgert. A^gl. auch Hock Beih. Bot. Centralbl. IX. 417. Bl. Mai, Juni.

P. pijracantha A. u. G. Syn. VI. 2. 11 (1906). Mespilus pyracantha L. Sp. pl. ed. 1. 478 (1753). Crataegus Pyracantha Pers. Syn. II. 37 (1807). Cotoneaster Pyracantha Spach Hist. veget. II. 77 (1834). Boiss. Fl. Or. IL 665. Nyman Consp. 244. Suppl. 119. Pyracantha coccinea Roemer Syn, mon. III. 104, 219 (1847). Koehne Deutsche Dendrol. 227.

Der Strauch ist in Gärten sehr beliebt, da er erstens das Beschneiden in be- stimmter Form, wenn er fest angewachsen ist (frisch gepflanzt, erliegt er leicht der 2iectria cinnaharina), leicht erträgt und zweitens wohl das widerstandsfähigste Gehölz ist gegen Verunreinigung des Bodens durcli Salze und thierische Flüssigkeiten; er wird deshalb gern zur Deckung von Kloaken, Abortgruben, Ställen etc. verwandt, die er auch im Winter durch das Ausdauern des Laubes verbirgt.

Wenig veränderlich, nur in der Blattbreite, der Höhe und Tracht etwas abändernd, namentlich ist eine kleinere sparrige und eine kräftigere Form zu unter- scheiden (vgl. C.K.Schneider Handb. Laubliolzk. I. 7G2). Die kleinere wilde Form ist A. pauciflora (Mespilus pa.uciflora Lam. Encycl. IV. 441 [1797]. P. coccinea a. pauciflora Dipp. Handb. Laubholzk. III. 421 [1893]).

(Nord- und Ost -Spanien; südliches und westliches Frankreich; Italien; Balkanhalbinsel; Krim; Kaukasus; Transkaukasien; Klein-

12 Rosaceae.

Asien; in Nord- America verwildert und eingebürgert [Britton u. Brown Hl. fl. north. States IL 245].) ^ ^|

20. MESPILUSi).

([Tourn. Inst. 641 t. 410] L. Gen. pl. [ed. 1. 144] ed. 5. 214 [1754] veränd. Focke Nat. Pfl. III. 3. 26.)

S. S. 3. Mittelgrosse bis ansehnliche Sträucher, seltener kleinere Bäume, laubwechselnd, meist dornig. Blätter einfach, oft gelappt oder eingeschnitten. Blüthen (einzeln oder zu wenigen endständig) meist in reichblüthigen Doldenrispen, meist weiss, selten roth. Fruchtblätter zu 2 5, verbunden oder oberwärts frei, mit je 2 Samenanlagen, von denen eine unfruchtbar ist und die fruchtbare mützenförmig bedeckt. Griffel frei, ungefurcht, mehrere oder nur einer, Frucht mehlig, fleischig, mit steinartig fest gewordenen Fruchtblättern. Keimblätter im Samen flach.

Etwa 50 100 Arten, durch die nördlicli gemässigte Zone verbreitet, in America südlich bis Mexico. Zerfällt in 2 Untergattungen.

A. A. Eumespilns (A. u. G. Syn. VI. 2. 12 [1906]. 3Iespilus L. a. a. 0. im engeren Sinne. Koehue Gartenfl. XL [1891] 7. Deutsche Dendrol. 241). (Mispel, in Oesterreich Asperl, Eschpl; niederl. u. dän.: Mispel; franz.: Neflier (die Frucht Nefle); it.: Nespolo (die Frucht Nespola); rum.: Mosmoal; poln. : Nieszpulka; böhm.: Mis- pule; ki'oat. : Musmula; russ. : MyiiiMV.ia; ung. : Naszpolya.) Blüthen einzeln stehend, ziemlich gross. Fruchtblätter 5, ganz (bis zur Spitze) verl)unden, auch dort vom Fruchtfleisch bedeckt. Kelchbecher kreisei- förmig, Kelchblätter laubartig. Frucht von einer Scheibe gekrönt, die so breit als ihr grösster Querdurchmesser ist.

214. (1.) (31?) M. Germanica, h bis Tl. Meist 1,5— 3 m hoher Strauch, selten in der Cultur bis 6 m oder höher werdende kleinere Bäume, dornig oder in der Cultur ohne Dornen, mit anfangs hellbräun- lich-filzig behaarten Zweigen. Blätter kurz gestielt mit anfangs be- haarten Stielen, länglich-lanzettlich bis länglich, seltener eiförmig oder breit länglich bis verkehrt länglich-lanzettlich, meist etwa 8 (4 12) cm lang und 4 (2,5 5) cm breit, nach dem Grunde verschmälert, kürzer oder länger zugespitzt, ganzrandig oder nur an der Spitze oder im oberen Drittel gezähnelt, oberr-eits dunkelgrün, nicht glänzend, zerstreut kurzhiuirig bis kahl, unterseits graugrün, namentlich auf den Nerven filzig. Nebenblätter breit länglich, am Rande behaart, gezähnelt. Blüthenstiele behaart. Blüthen endständig, bis 4 cm im Durchmesser, gross, weiss, iun Grunde mit einem Hochblatte. Kelchbecher und Kelclil)lätter beliaart, letztere lineal-lanzettlich, aufrecht, an der Frucht abstehend. lUmnenblätter rundlich bis verkehrt-eiförmig, mit kurzem

1) Name von M, (iermanicn bei Plinius (XV. 22), fiianiÄov oder fieOTilÄij bei Th CO j)li ras tos. Audi vicspila genannt. Die Frudit iicisst mcspilum.

Mespilus. 13

Nagel, oberwärts schwach gekerbt, kürzer als die Kelchblätter und länger als die Staubblätter. Griffel am Grunde bis zur Mitte verbunden. Frucht gross, niedergedrückt-kugelig, braun bis braungrün, oben flach mit 5 Steinen.

In Wäldern, namentlich in gemischten Laubwäldern in Belgien, den Niederlanden, im mittleren und südlichen Deutschland, Böhmen, den Alpen (bis ca. 1100 m), sowie im ganzen südöstlichen Gebiete zer- streut, fehlt im norddeutschen Flachlande, dort nur hin und wieder verwildert. Das ludigenat im ganzen Gebiete einigermaassen zweifel- haft, wahrscheinlich aus dem südlichen Mittelmeergebiete oder dem Orient eingeführt und im südlicheren Gebiete völlig eingebürgert. Bl. Mai.

M. germanica L. Spec. pl. ed. 1. 630 (1753). Koch Syn. ed. 2. 259. Boiss. Fl. Or. II. 659. Koehne Deutsche Dendrol. 241. Dippel Handb. Laubholzk. III. 423. Nyman Consp. 253. Engl. Bot. 22 t. 1523. Hart. Naturg. forstl. Culturpfl. 82 (Abbild.). M. vulgaris Rchb. Fl. Germ. exe. 630 (1832). Crataegus 3Iespilus Jessen Deutsche Exc.fl. 395 (1879).

Die Früchte werden erst, nachdem sie in einen Zustand beginnender Fäulnis übergegangen sind, geniessbar und mürbe (, teigig").

Aendert als wilde Pflanze wenig ab, nur in der Cultur sind einige bemerkens- werthe Abänderungen bekannt, die ausser solchen mit weiss- und gelbbunten Blättern hauptsächlich durch die Fruchtgestalt ausgezeichnet sind. Sehr auffällig sind die grossfrüchtigen Abarten B. niacro cdrp a^) (der Gärten, Dippel Handbuch Laub- holzk. III. 424 [1892]) mit sehr grosser plattgedrückter Frucht, mittelgrosse reich- fruchtende Pflanze und C. g ig antea (der Gärten, Späth Catal.) mit noch grösserer plattgedrückter Frucht, starkwachsende Pflanze. Sehr beliebt sind eine als ,Königa- mispel" bekannte, wohlschmeckende Gartenform und steinlose Früchte tragende Ab- änderungen {apyrena-) oder aborti'va der Gärten, Dippel a. a. O. fl893]).

(Süd-England ; Frankreich ; Iberische Halbinsel ; Italien ; Balkan- halbinsel; Süd-Russland; Krim; Kaukasus; Klein-Asien; Persien.) "^

214. X 215? M. Germanica X oxycantha? s. S. 15 u. Schluss der Gattung.

B. Crataegus^) ([Tourn. Instit. 633j L. Gen. pl. [ed. 1. 143J ed. B. 5. 213 [1754]. Koehne Gartenfl. XL [1891] 7. Deutsche Dendrol. 227 als Gatt. Scop. Fl. Carn. I. 345 [1772] als Sect. von Mes- pilus. — Oxyacäntha^) Medicus Phil. Bot. I. 15 [1789]. Ämrölus^) Borkh. Handb. Forstbot. IL 1224 [1805]). (Weiss- dorn, Hagedorn [die Frucht JMehlbeere, ]\Iehlfüsschen] ; niederl. u. vlaem.: Meidoorn, Haagdoorn ; dän.: Hvidtjorn ; franz.: Aubepine; it.: Bianco-spino ; rum.: Märäcine, Paducel; poln. : Glog, Glozina,

1) Von fianQÖg gross, lang und y.aQ^iög Frucht.

2) Von a privativum und 7ivQt)v Kern.

3) -/.QaTaiyog oder y.Qaiaiyuiv, Name eines Baumes bei Theoj^h rastos. *) 6^vdy.av&a, Name eines Strauches bei Theophrastos. Von d§vg scharf

und äy.avd-a Dorn.

5) Zuerst bei Cesalpino; von dem Italienischen Namen Azarolo oder Lazza- rolo von J/. azarolus, der von dem Arabischen za'rür . , ^ v abstammt.

14 Rosaceae.

Obrostnica; wend.: Blozkowica; böhni.: Hloh; kroat.: Glo":, Tarnbjeli; serb.: T.ior, CAejiyjyÄa ; russ,; BoHpLiuiHiiKt; litt.: Güd-Obele, Ersz- ketis, Miltine; ung. : Galagonya.) Meist dornige Sträucher oder Bäume. Blätter ungetheilt oder fiederlappig bis fiedertbeilig, ein- fach bis doppelt gesägt. Blüthenstand meist reichblüthig dolden- ähnlich, seltener wenigblüthig, selten einblüthig. Blüthen mittel- gross, am Grunde ohne Hochblatt. Kelchblätter kurz, Staubblätter meist 10 20, selten 5. Fruchtblätter nicht ganz miteinander ver- bunden, mehr oder weniger oben voneinander getrennt, mindestens in der Nähe der Griffel, am Rücken ganz oder im unteren Theile mit dem Kelchbecher verbunden, zu 1 5. Steine 1 5, 1 sämig, am Gipfel vom Fruchtfleisch nicht bedeckt. Kelchbecher krug- förmig. Frucht von einer Scheibe gekrönt, die schmäler als ihr grösster Durchmesser ist.

Eine systematisch eiuigermaassen schwierige und sehr kritische Gruppe, von der die meisten, namentlich die einheimischen Gruppen, in der Tracht etc. der M. Germanica sehr unähnlich sind. Wir haben deshalb lange geschwaniit, ob wir die früher (Fl. Nordostd. Flach!. 419) auch von uns angewandte Tren- nung der Gattungen Mespilus und Crataegus aufrecht erhalten sollten, oder mit Focke die Vereinigung vorneiimen, da eben scharfe Trennungsmerkmale nicht vorhanden sind. Wir haben uns durch die dem 31. Germanica in der Tracht sehr idinliche 31. yrandiflova und durch das Vorkommen von Pfropf- bastarden zwischen beiden Gruppen neben dem genannten Mangel scharfer Unterscheidungsmerkmale überzeugen lassen , dass die Trennung beider als Gattungen künstlich und willkürlich erscheint. Eine natürliche Eintheilung der Untergattung ist bisher nicht gegeben worden, eine sichere Bestimmung namentlich der bei uns in Gärten angepflanzten ausländischen, besonders ameri- canischen Arten ist meist nur bei Vorhandensein reifer Früchte möglich.

Neuerdings hat Sargent eine grosse Menge neuer Arten beschrieben und auch z. T. in die europäischen Gärten eingeführt (vgl. namentlich Botan. Gazette, Rhodora, Rochester Academy of science, dann The silva of North America |1892], Trees and shrubs [1902], Manual of the Trees of North Ame- rica [1905] etc.). An den genannten Orten hat Sargent auch eine Einteilung in Sectionen und Subsectionen gegeben (vgl. auch Rehder in Vilmorin u. Bois Frutic. Vilmorinianum 105 [1904], wo im wesentlichen die von Zabel gegebene Grupj)irung durch die Untergruppen und Gruppen Beadles, Sar- gents und Rehders vermehrt ist). Diese Gruppen hier auch nur vorzu- führen würde viel zu weit führen. Weil unseren Zwecken, die wichtigsten Arten auch der Gärten kenntlich zu machen, am besten entsprechend, folgen wir im Wesentlichen der von Koeline gegebenen Darstellung. Ueber die Arten vgl. auch J. Lange Revisio apec. gen. Crataegi. Copenh, 1897 und die während des Druckes erschienene Bearbeitung von C. K. Schneider (Handb. l>aubholzk. I. 7<)<) ff), die möglichst alle bisher bekannten Arten berücksichtigt.

I. Blätter der kurzen Blüthen tragenden Zweige ungetheilt, gesägt oder doppelt gesägt, seltener seicht gelappt, dann aber ohne Nerven, die von der IVIittelrippe nach einer Bucht zwischen den Lapp(;n au.slaufen (bei nichtblühenden Langtrieben mitunter ab- weicbcnd gebaute, tief gelappte Blätter). Nur angepflanzte oder verwilderte Arten.

a. Stfine in der Frudit innen mit ebenen Flächen, ungefurcht nur bei 31. pruni/olia, innen 2 furchig, dann aber den Fruchtkelch stets aufrecht ab- stehend, nicht zurückgesclilagen.

Mespilus. 15

1. Blüthenstäncle 1 4- (selten einzelne mehr-, bis 12- bei 31. eUipt.ica) \. blüthig, kurz gestielt. Blüthen kurz gestielt, meist gedrängt. Kelch- blätter so lang oder länger als der Kelchbecher. Fruchtknoten 2 5, nur am Grunde miteinander verbunden. Frucht 8 23 cm dick, roth, gelb oder grün.

Von hierhergehörigen Arten wird im südlichen Gebiete die im nördlichen Europa im Winter empfindliche M. pubesceiis (Humb. Bonpl. Kunth Nov. gen. spec. VI. 168 [182.3]. Crataegus mexicäna Sesse u. Mogino in DC. Prodr. II. 629 [1825]. Crat. stipuldcea Lodd. Cat. nach öpach Hist. veg. II. 54 [1834]. Mesp. stipulacea Desf. Hort. Paris, nach Spach a. a. O. [1834]. Mesp. Loddigesiäna i) Spach a. a. O. [1834]. Crataegus subserrdta Beuth. PI. Hartweg. 10 [1838]. Crat. puhescens Steudel Nomencl. ed. 2. I. 433 [1840]. Regel Act. Hort. Petrop. I. 107 [1871]. Crat. stipulacea triloba und Mes- pilus mexicdna K. Koch Deudrol. I. 133 [18691) aus Mexico, von M. grandiflora durch die einfach oder grob doppelt gesägten Blätter, die weissfilzigen Blüthenstände, die auf der Frucht aufrechten Kelchblätter und die unter dem Gipfel der Steine eingefügten, einander genäherten Griflfel verschieden.

a. Blattrand ohne auffallende Drüsen. Blattstiel drüsenlos. a.

1. Zweijährige Zweige mit glatter Rinde, nur mit sehr zerstreuten 1, Höckerchen.

* M. grandiflora. \}. Ansehnlicher kräftiger, mitunter fast baumartig, bis 5 m hoch werdender Strauch, mit in der Jugend locker abstehend behaarten, später verkahlenden Trieben und braunröthlichen bis hellgrauen Zweigen. Blätter ellip- tisch, 3 7 cm lang und 1,5 4 cm breit, beiderseits verschmälert, spitz, ungleich einfach oder doppelt kerbig-gesägt, die der Langtriebe öfter gelappt, oberseits zer- streut kurzhaarig, unterseits weichhaarig. Blüthen zu 2 3. Kelchbecher rauh- haarig. Kelchblätter meist kürzer als dieser, ganzrandig oder kleindrüsig ge- sägt, an der Frucht zurückgeschlagen. Staubblätter 14 28. Fruchtblätter oben behaart, die 2—3 entfernten Griflel auch in der Frucht an der Spitze tragend. Frucht eiförmig, etwa 1,2 cm dick, bräunlich.

Eine in Gärten nicht selten anzutreffende Pflanze unsicherer Abstammung; nach C. A. Meyer (Verz. Pfl. Kauk. 171) im westlichen Kaukasus heimisch, nach anderen in Frankreich oder Nordamerica vorkommende Pflanze. Vielleicht nur eine Gartenform hibriden Ursprungs. Bl. Mai, Juni.

31. grandiflora Sm. Exot. Bot. I. 38 (1804). 3Tespilus lobuta Poir. Encycl. raeth. Suppl. IV. 71 (1816). Crat. lobata Bosc Nouv Cours d'agric. II. 223 (1821). 3Iesp. Smithü-i) Ser. in DC. Prodr. II. 633 (1825). 3Iesp. pirifölia Hayne in Guimp. Abbild, fremd. Holzart. 169 (1830). Crat. grandiflora K. Koch Verh. Ver. Bef. Gartenb. N. R. I. 227 (1853). Koehne Deutsche Dendrol. 230. Dippel Handb. Laubholzk. IlT. 426. Cratae-mespilus grandif. Camus Journ. de B. 1899. 326.

Wie bemerkt, eine kritische Pflanze, die von einigen Schriftstellern (so auch von Focke) für einen Bastard von 3Iespilus Germanica mit 31. oxycantha resp. 3J. monogyna oder mit 31. tomentosa gehalten wird. Für diese Annahme spricht auch die Tracht und Belaubung der Pflanze, Koehne fand aber im Blüthen- und Fruchtbau keinerlei Anhaltspunkte für diese Annahme. Eine schöne breite dicht- buschige Pflanze.

2. Zweijährige Zweige sehr dicht mit feinen Knötchen besetzt. 2.

* M. Ulliflora, f». Meist nur bis etwa 2, selten bis 4 m hoher Strauch mit anfangs dicht weichhaarig-zottigen, später verkahlenden braunen Zweigen, meist domig, Dornen bis über 5 cm lang. Blätter keilförmig- verkehrt-länglich bis ver-

1) S. VI. 1. S. 707 Fussn. 2.

2) S. I. S. 201 Fussn. 1 und II, 1. S. 22 Fussn. 1.

IQ Rosaceae.

kehrt-eiförniig, bis 2 ciu, au eleu Langtiiebeu bis doppelt so laug und etwa 1 3 cm breit, ungleich und grob einfach bis doppelt kerbig-gesHgt, oberseits sehr kurz be- haart, unterseits kurzzottig. Blütheu einzeln oder bis zu 3. Kelchblätter so lang oder länger als die Blumenblätter, an der Frucht zurückgeschlagen. Frucht- blätter bis zur Höhe der Einfügung der Samenanlagen verbunden. Griflfel au der Spitze der Steine, genähert. Frucht rundlich oder etwas birnförmig, 1,5 cm dick, gelb oder rothgelb, warzig.

Im Atlantischen Nordaraerica heimisch, bei uns hin und wieder in Gärten, im südlichen Gebiete verwildernd. Bl. Juni.

M, uniliora K. Koch Dendrol. I. 141 (1869). Crataegus tomentosa L. Spec. pl. ed. 1. 476 (1753) z. T. Mich. Fl. bor. Am. I. 289 (1803). Crat. unißora Münchh. Hausvater V,- 147 (1770). Koehne Deutsche Dendrol. 231. Dippel Handb. Laubholzk. III. 424. Mei^p. xanthocdrpa i) Ehrh. in L, fil. Suppl. 254 (1781). Mesp. ßexisptna Moench Verz. ausl. Bäum. Weiss. 62 (1785). Craf. parvifldra Ait. Hort. Kew. II. 169 (1789). Mesp. lacinidta Walt. Fl. Carol. 147 (1788). Crat. xanthocdrpa Med. Gesch. Bot. 85 (1793). Crat. axilldris Pers. Syn. II. 39 (1807). Mesp. parvifdlia Willd. Euum. pl. bort. Berol. 523 (1809). Mesp. flexudsa Poir. Encycl. Suppl. IV. 73 (1816). Crat. flexuosa DC. Prodr. II. 672 (1825).

In mehreren Formen in Gärten.

A. inertnis {Crataegus unißora var. inc'rmis der Gärten, Dippel a. a. O. 425 [1893]}. Pflanze dornenlos. Seltenere Form.

B. flo'rida {Crataegus unißora ßorida der Gärten, Koehne Deutsche Dendrol. 231 [1893J nicht Dippel. Crat. ßorida der Gärten nach Dippel a. a. O. 424 [1893jj. Pflanze mit reichlichen Dornen besetzt. Die häufigere Form. Meist hierzu gehören :

II, betuli/dlia {Crataegus unißora betulaefolia Dippel a. a. O. 425 [1893]. Crat. hetulaefölia der Gärten nach Dippel a. a. O. 424 [1893]). Blätter ein- fach, ungleich gesägt. III. grossular i ifdlia {Crataegus unißora grossulariaefoUa Dippel a. a. O. 425 [1893]. -- Crat. grossulariaefoUa der Gärten nach Dippel a. a. O. 424 [1893]). Blätter doppelteingeschnitten gesägt.

M. eunedta (K. Koch Wochenschr. V. 388 [1862]. Crataegus cunedta Sieb. u. Zucc. Abh. Barr. Akad. Wiss. math. phys. Kl. IV. 2, 130 [1843]. Crat. alnifolia und C. spathuJata der Gärten nach Dippel. Handb. Laubholzk. III. 444 [1893]) mit bis 8 cm langen, am Grunde schlank keilförmigen, verkehrt eiförmigen bis verkehrt-länglichen, vorn grobgesägten oder seicht 0 7 lappigen Blättern, wenig- blüthigen Blüthenständcn, blattartigen, oft mit einzelnen ungleichen, groben Drüsen- zähnen versehenen Kelchblättern und bis zum oberen Drittel untereinander ver- bundenen Fruchtblättern.

Aus Japan stammend, hin und wieder in Gärten.

h. Blätter stets an den Stielen und meist auch am Räude mit deutlichen dicken, schwarzen Drüsen besetzt.

Gesammtart 31. flava.

* M. Ilava. I;. Dorniger oder dorncnloscr, bis 8 m hoher Strauch mit feinen Kniitchcn dicht besetzten zweijährigen und wollig-filzigen jungen Zweigen. Hlätler meist 3 7 cm lang, aus keilförmigem Grunde verkehrt-eif(>rmig, oberwärts Bcliwacli 3 5bippig mit kleinen schwarzen Drüsen. Staubblätter etwa 20. Frucht grünlichgelb oder gelb, mit rothen Backen. Griffel zu 2 5, an den Steinen end ständig.

•) Von ^uv&6ii gelb und y.uQn6g Frucht.

Mespilus. 17

Im atlantischen Nordamerica heimisch, wird neuerdings wegen ihrer Schönheit sehr für Gärten empfohlen. Bl. Mai, Juni.

M. ßava Willd. Enum. pl. hört. Berol. 523 (1809). Crataegus flava Ait. Hort. Kew. II. 169 (1789). Sargent The Silva N. Am. t. 198. Koehne Deutsche Dendrol. 231. Craf. glandulosa Ait. a. a. O. 168 (1789) nicht Moench. 3Iesp. carolinidna Poir. Encycl. meth. IV. 442 (1797). Crat. flexispina Borkh. Handb. Forstbot. II. 1837 (1803) nicht Moench. Crat. carolinidna Pers. Syn. II. 36 (1807). Crat. turbindta Pursh Fl. Am. sept. II. 734 (1814). Crat. lobdta DC. Prodr. II. 628 (1825). Mesp. turhindta Spach Hist. veg. II. 66 (1834). Crat. flava lobdta und trilobdta Loud. Arb. Brit. II. 824 (1838). Mesp. flexispina K. Koch Dendrol. I. 139 (1869] z. T. nicht Moench.

* M. elliptica. \). Der Leitart sehr ähnlich und öfter mit ihr verwechselt, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden: Zweijährige Zweige mit glatter Rinde, junge Triebe nur mit wenigen Zotten. Blätter grösser, 3,5 bis 9 cm lang. Staubblätter etwa 10 (8—13, selten bis 17). Frucht grün, braun überlaufen, sehr spät gelb oder rot, hart. Griffel unter der Spitze der Steine eingefügt.

Wie die Leitart verbreitet, in Gärten früher häufiger. Bl. Mai, Juni.

M. elliptica K. Koch Dendrol. I. 140 (1869). Mesp. xanthocdrpa ') Moench Verz. ausl. Bäum. u. Str. Schi. Weissenst. 60 t. 3 (1785) nicht Ehrh. Crataegus elliptica Ait. Hort. Kew. II. 168 (1789). Koehne Deutsche Dendrol. 231. Crat. glutinosa Mich, nach Koehne a. a. O. (1893). C. Michati.iii2) Pers. Syn. II. 38 (1807). Crat. spathuldta Pursh Fl. Am. sept. I. 336 (1814). Crat. virginica Lodd. in Loud. Arb. Brit. III. 482 (1838). Crat. flava var. elliptica Sarg. The Silva N. Amer. IV t. 190 (1892). Dippel Handb. Laubholzk. III. 428.

2. Blüthenstände mehrblüthig, länger gestielt und lockerer.

a. Blattstiele mit einigen dicken schwarzen Drüsen besetzt. Alle Blätter seicht gelappt. Kelchblätter dreieckig-lanzettlich, so lang oder länger, seltener etwas kürzer als der Kelchbecher, am Rande drüsig. Frucht- blätter zu 3 5, nur am Grunde miteinander verbunden. Frucht meist 9 17 mm dick, leuchtend korallenroth, aber etwas bereift, selten grün.

Gesammtart M. CO C eine a.

1. Blätter und Kelchblätter ganz kahl.

* M. rotuntlifölia. \}. Bis etwa 4 m hoher, in allen Theilen kahler Strauch mit meist 4 9 cm langen, dunkelbraunen Dornen und sparrig abstehen- den, glänzend rothbraunen Aesten. Blätter mit etwa der Spreite gleichlangen Stielen, rautenförmig bis eckig-rundlich, oberseits glänzend hellgrün mit kleinen, etwas zu- gespitzten, ungleich drüsig gesägten Lappen. Blüthenstände etwa 10— ISblüthig, nach der Blüthe zusammengezogen, zur Fruchtreife wieder ausgebreitet. Kelchblätter über doppelt so lang als die Blüthenachse, an der Frucht meist zurück- geschlagen. Staubblätter etwa 10. Frucht fast kugelig, ziegelroth. Griffel unter- halb der Spitze der Steine eingefügt.

Im atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit sehr langer Zeit in Gärten. Bl. Mai.

31. rotundifolia Ehrh. Beitr. III. 20 (1788). Crataegus rotundifölia Borckh. in Roem. Arch. I. 3. 87 (1798). Koehne Deutsche Dendrol. 231. Crat. glandulosa Willd. Spec. pl. IL 1002 (1800) nicht der andern Schriftsteller. Crat. coccinea S. oligdndrai) Torr. u. Gray Fl. N. Am. L 465 (1840).

1) S. S. 16 Fussn. 1.

3) S. IL 1. S. 450 Fussn. 3 und 677 Fussn. 2.

3) Von öXtyo£ wenig und ävfiQ Mann.

Aschorson u. Graebner, Synopsis. VI. 2.

J8 Rosaceae.

* ^f. pruindsa (Wendl. fil. Flora VI. 701 [1823]. Crataegus pntindsa WenclI. a. a. O, 501 [1823]. Crat. coccmea var. viridis Torr. u. Gray Fl. N. Am. I. 460 [1840]. Crat. coccinea d. pndnosa Dippel Handb. Laubholzk. III. 430 [1893]. Crat. viridis der Gärten etc. nicht L.) gleichfalls dem C. coccinea nahe verwandt, aber nach Koehne wohl besser eigene Art, ist durch mitunter locker abstehend behaarte Blüthenstiele und grüne bereifte Frucht verschieden.

2. Blätter behaart, Kelchbecher meist behaart.

*t 31. coccinea. j^. Ansehnlicher, meist bis etwa 4 m hoher Strauch, seltener bis gegen 9 ni hoher Baum, mit kahlen, anfangs grünen, später graubraunen oder braunen Zweigen und etwa 3 5 cm langen, kastanienbraunen Dornen. Blätter kurz gestielt, ihre Stiele nur */2 '/* ^^^' Spreitenlänge erreichend, breit-eiförmig oder rundlich bis rautenförmig, meist 5 7 cm lang, zugespitzt, am Grunde abgestutzt oder etwas herzförmig, jederseits mit etwa 3 5 kurzen, scharf zugespitzten, scharf doppeltdrüsig gezähnten Lappen, oberseits anliegend kurzhaarig, unterseits meist kahl oder fast kahl. Blüthenstände 7 lOblüthig. Blüthenstiele zottig. Kelch- bechcr meist behaart. Kelchblätter etwa doppelt so lang als die Blüthenachse, an der Frucht aufrecht absteheud, Staubblätter 10, Scheibe (Discus) grün bleibend. Frucht roth. Griffel an der Spitze der Steine eingefügt, am Grunde kurz behaart.

Von Neufundland bis Manitoba, südlich bis Florida und Texas verbreitet, bei uns seit sehr langer Zeit (seit weit über 100 Jahren) in Gärten, mitunter verwildernd (vgl. Hock Beih. Bot. Centralbl. IX. 417). Bl. Mai.

M. coccinea Mill. Gard. Dict. cd. 8 no. 4 (1768). Crataegus coccinea L. Spec. pl. ed. 1. 476 (1753). Koehne Deutsche Dendrol. 232. Dippel Handb. Laub- holzk. III. 435 (letztere z. T.). Crat. ßabelldta Bosc in Spach Hist. veg. II, 63 (18 ). Mesp. cuncdta Wender. Catal. sem. hört. bot. Marb. 1825.

Einigermaassen veränderlich und deshalb oft auch schwer von den benach- barten Arten zu trennen und mit ihnen oft verwechselt, auch wohl mit ihnen durch (ob immer?) hibride Zwischenformen verbunden. Die Farbe der Frucht ist gleich- falls veränderlich, eine Form mit hellblutrothen Früchten ist II. cor allina {Crat. coraUina Hort. Par., Pers. Syn. II. 36 [1807]). Bemerkenswerther sind

B. popnlifdiia {Crat. coccinea y. populifolia Torrey u. Gray Fl. N. Amer. 484 [1840J. Koehne Deutsche Dendrol. 232. Crat. populifolia Elliott Sketch Bot. S. Car. I. 553 [1821] nicht Walt.). In allen Theilen kleiner, sowohl in der Tracht, als der Grösse der Blätter und Früchte.

C. indentdta (Dippel a. a. O. 436 |1893]. Crat. arboreseens der Gärten, Späth Catal. 1889). Blätter ohne oder mit nur seichten Einschnitten.

* M, molliM. \). Bei uus meist nur mittelhoher Strauch, in der Heimat bis über 10 m hoher Baum mit weich behaarten oder nur ganz am Grunde kahlen Zweigen und 3—5 (bis 8) cm laugen brauuen Dornen. Blätter mit etwa 1,5 bis 3,5 cm langen, meist dicht wollig-zottigen Stielen, eiförmig bis breit-eiförmig, meist 5 10 cm lang und 4— 8 cm breit, am Grunde meist fast abgestutzt oder sehr brc-il keilförmig, mit spitzeu Lapj)en, unterseits stärker behaart als ober- seits. Blüthenstände bis 20blüthig. Blüthen grösser als bei voriger, bis 2,5 cm im DurchmeHser. Blüthenstiele und Kelchbecher dicht wollig behaart. Kelchblätter kürzer, oft kaum »o lang als die Blüthenachse. Staubblätter 10—20. Griffel etwas unter der Spitze der Steine eingefügt.

Im atlantischen Nordamerica weit verbreitet, bei uns häufig angepflanzt. Bl. Mai, .luni, ctwiis früher als vorige beginnend.

M. mollin A. u. G. Syn. VI. 2. 18 (1900). M. pube'scens Wendl. Flora VI. 2. 700 (1823) nicht llumb. Bonpl. Kunth. Crataegus coccinea ß. pube'scens Tiumh Flora XXI. 2. 718 (18;!8). Crat. cocc. e. nioltis Torr. u. Gray Fl. N, Amer. I. 405(1840). Crat. subrilhlsa Schrad. nach Walj». Kepert. II. 58 (1843). Torr. l'ac. f. R. v. exped. IV. 86 (1857). Crat. mollis Scheele Linnaea XXI. 509 (1840). Koehne Deutsche Dendrol. 232. Dippel Handb. Laubholzk. HL 436. SargcDt The Silva <,f N. Am. IV I. 182. Mesp. tiliaefdlia K. Koch Dendrol. I.

Mespilus. 19

151 (1869). Grat, tomenlösa var. mollis A. Gray Man. N. Uu. St. 5. ed. 160 (1879). Crat. tomtntdsa Emmers. Tr. aud shr. Massachus. 4. ed. 494 (1887),

6. Blattstiele diüsenlos oder doch nur mit ganz vereinzelten kleinen Drüsen.

1. Blätter an den Kurztrieben nur gesägt, an den Langtrieben mit- unter fiederlappig. Kelchblätter länger als der Kelchbecher, fein- drüsig gesägt oder z. T. ganzrandig, auf der Frucht abstehend. Fruchtblätter in der unteren Hälfte miteinander verbunden, mit freiem GriflFeltheil. Griffel fast stets unterwärts verbunden. Frucht 8 12 mm dick, lange grün und braun- oder purpurbäckig bleibend, später leuchtend korallenroth, glanzlos. Steine nur bei M. pruni- folia mit Innenfurchen.

Gesamnitart M. crus galli.

*t M. ci'US gälli. f"|. Ganze Pflanze, auch die Blut heustände kahl. Meist 3 bis etwa G, seltener bis 10 m holier Strauch mit ausgebreiteten oder wagerecht abstehenden hellgrünen Aesten, anfangs bräunlich-grünen, später braunen, etwas glänzenden Zweigen uud meist 3 6cm langen geraden Dornen. Blätter sehr kurz gestielt, meist aus keilförmigem Grunde verkehrt-länglich, spitz oder ab- gerundet, gesägt, an Laugtrieben öfter eingeschnitten doppeltgesägt, zuletzt derb, fast lederartig, obcrseits dunkelgrün, glänzend, unterseits mit wenig oder nicht vorspringeu den 8 ei ten ne r veu. Blütheustände etwa 10- bis viel- blüthig, locker, oft halbkugelig. Kelchblätter über doppelt so lang als der Kelch- becher. Staubblätter meist 8 16. Griffel zu 1 2, seltener bis 3. Frucht etwa 9 mm dick. Griffel an der Spitze der Steine oder etwas tiefer, die Steine stets innen oline Furchen.

Durch das ganze atlantische Nordamerica verbreitet , bei uns seit langem häufig in Gärten, stellenweise, selbst in uud bei Dörfern, verwildert (s. Hock Beih. Bot. Centralbl. IX. 416). Bl. Mai, Juni.

M. Grus galli Duroi Harbk. Banmz. I. 193 (1771). Crataegus Grus galli L. Spec. pl. ed.'l. 476 (1753). Koehne Deutsche Dendrol. 232. Dippel Handb. Laub- holzk. III. 441. Waugenh. Beitr, holzg. Forstgew. t. 17 fig. 42. Sargent The silva of N. Am. IV t. 178. Grat, liicida Mill. Gard. Dict. ed. 8 no. 5 (1768). Mcsp. cunei/dlius Marsh Arbust. amer. 89 (1785). Grat. Grus galli a. splendens und ß. pyracanthifdlia Ait. Hort. Kew. II. 170 (1789). Grat, laurifdlia Med. Gesch. Bot. 84 (1793). Grat, cuneifolia Lodd. nach Koehne a. a. O. (1893). Mtsp. Watsonidna^) Spach Hist. ve'get. II. 56 (1834). Grat. Watsoniäna Steud. Nomencl. ed. 2. I. 434 (1840). Roem. Syn. Monogr. 117 (1847).

Veränderlich, bemerkenswerth sind : B. salicifdlia (Wenzig Linnaea XXXVIII. 138 [1874]. Mesp. lucida an- guslifdlia Ehrh. Beitr. IV. 18 [1789]. Crat. Grus galli salicifolia Ait. Hort. Kew. II. 170 [1789]. Koehne Deutsche Dendrol. 233. Crataegus salicifolia Medic. Gesch. Bot. 85 [1793]. Crat. Fontanesidna'^) Schauer in Dietr. u. Otto AUg. Gartenz. XVII. 58 [1849] nicht Spach). Blätter aus keilförmigem Grunde verkehrt-lanzettlich. Blüthen oft zum Theil nur männlich. Hierzu gehört II. linearis (Wenzig a. a. O. 139 [1874]. Crataegus linearis Pers. Syn. II. 37 [1807]. Mesp. linearis Desf. Hist. arb. arbriss. II. 156 [1809]. Crat. Grus galli ö. linearis Ser. in DC. Prodr. II. 626 [1825]). Strauch meist nur 1 2 m hoch. Blätter noch schmäler, nur 4 8 mm breit. Nur in Gärten.

1) Nach Peter William Watson, * Aug. 1761 f 1- Sept. 1830 Hüll, Verf. der verdienstlichen Dendrologia Britannica. 2 Bde. London 1825 (Britten u. Boulger Journ. of Bot. XXIX. 248).

2) S. I. S. 258 Fussn. 1 und III. S. 145 Fussu. 1.

20 Rosaceae.

C. incrmis (Crat. M'^atsonidna'^) 2. inermis Petz. u. Kirchn. Arb. Muse. 266 [1864]). Strauch ohne oder mit nur sehr wenigen Dornen. Wie auch bei der folgenden Art riechen nach Koehne die aufgekochten Blüthen aus dem Herbarium nach Heringslake.

, X . M- criis galli X prunifolia s. unten.

X . M. crns galli X •punctata'? s. S. 21 M, sorb. . X 218. M. crns galli X pentagynaf s. S. 44.

* C. prunifolia. }). Der Leitart ähnlich und öfter nur als Abart oder Easse von ihr getrennt, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden : Strauch weniger sparrig, die Zweige mehr aufwärts gerichtet, mit meist etwas kürzeren Dornen. Blätter verkehrt-eiförmig, bis fast rundlich, grob doppelt oder ungleich gesägt, oberseits auf der Mittelrippe anfangs schwach zottig, unter- seits auf den deutlich vorspringenden (auch Seiten-) Nerven behaart. Blüthenstände dicht wollig -zottig. Kelchbecher besonders am Grunde dicht behaart. Steine innen mit 2 tiefen uu regelm ässigen, schrägen Furchen.

Gleichfalls aus dem atlantischen Nordamerica, hin und wieder in Gärten. Bl. Juni.

M. prunifolia Marsh. Arbust. 90 (1785). Poir. in Lam. Encycl. IV. 443 (1797).

Mesp. prunellifdlia Bosc nach Poir. a. a. O. Suppl. 72 (1816). Crataegus pruni- folia Bosc in DC. Prodr. H. 627 (1825). Koehne Deutsche Dendrol. 233. Mesp. ovalifölia Hörnern. Hort. Hafn. Suppl. 52 (1813 15). Crat. ovalifdlia Hörnern, a. a. O. (1813—15) DC. nach Koehne a. a. O. Nach Dippel gehört hierher auch Mesp. rotundifolia Ehrh., vgl. indessen S. 17.

. X . M. crns galli X prunifolia s. unten.

Bastard.

.X . M. crus galli X prunifolia. % Dieser Kreuzung, die in den meisten (schwankenden) Merkmalen zwischen den Erzeugern die Mitte hält, entstammt nach Koehne (Deutsche Dendrol. 233) die unter folgenden Namen in den Gärten angepflanzte Form: Mesp, Fontanesidna i) und M. Bosciclna3) Spach Hist. v^get. H. 58 (1834). Crataegus hadiata Bosc nach Koehne a. a. O. (1893).

Mesp. badiiita Bosc Encycl. agiic. VH. 592 (1821). Crat. Boscidna Roemer Syn. Monogr. Hl. 119 (1847). M. salicifolia K. Koch Dendrol. I. 144 (1869) nicht Ait. u. Wenz.

2. Kelchzipfel au der Frucht zurückgekrümmt oder zurückgeschlagen, ganzrandig oder mit vereinzelten Drüsenzähnen. Fruchtblätter zu 2 5, unter sich meist nur am Grunde, selten bis zur Mitte ver- bunden. Griffel oft am Grunde verl)unden. Frucht meist 6 15, selten bis 27 mm dick, leucihtend scharlachroth oder gelb und gelbroth. Die hierher gehörigen Arten sind meist erst neuerdings in den Gärten verbreitet, so M. spat hu lata (Poir. in Lam. Encycl. Suppl. IV. 68 [1816]. Crataegus spathulata Mich. Fl. bor. Am. I. 288 |1803]. Crat. microcdrpai) Lindl. Bot. Reg. t. 1846 [1836]. Cotoneaster spalhuldta Wenzig Linnaea XXXVHI. 201 [1871]) aus

1) 9. H. 19 Fussn. 1.

2) H. 1. 8. 258 Fussn. 1 und HL S. 145 Fussn. 1.

3) Nach Ivouis-Augustin-Guillaume Bosc, * 29. Jan. 1759 f 10. Juli 1828 Paris, hochverdient um die landwirthschaftliche Botanik, Verf. zahlreicher Abhand- lungen u. a. Mt'moire sur leg diff. cspt^ces de cliCnes qui croissent en France. M^m. de rinsl. Vin. 1808. B. bereiste auch Nord-Amcrica.

<) Von f*tKQ6g klein und nuQnög Frucht.

Mespilus. 21

den südlicheren vereinigten Staaten von Vlrginien bis Florida und Texas, zierlicher feinzweigiger Strauch mit kleinen, 2 3,5 cm langen, aus lang-keilförmigem Grunde spateligen, etwas dreilappigen, hell- grünen, unterseits nicht mit vorspringenden Seitennerven versehenen Blättern, kahlen Blüthenstielen und Kelchbechern und etwa 6 mm dicken, scharlachrothen Früchten. Die beiden anderen Arten mit unterseits deutlich vorspringenden Seitennerven und meist behaarten Blüthenstielen und Kelchbecher. a. Blätter nur gesägt oder mit nur 2 4 kurzen Lappen jederseits.

* M. viridis, jj,« Mittelgrosser (nach Koehne bis Hm hoher) Strauch mit dünnen, 1,5 2,5 cm langen Dornen. Blätter eiförmig bis länglich verkehrt-eiförmig, meist 5 7 cm lang, au den Langtrieben oft etwas 3 lappig, unterseits in den Ader- winkeln bärtig. Blüthenstände sehr locker, bis 30blüthig. Kelchblätter so lang oder etwas kürzer als der der Kelchbecher. Staubblätter etwa 20. Fruchtblätter an der Spitze nach innen abschüssig. Frucht etwa 8mm dick, scharlaehroth oder orange. Steine innen oben breit, dort frei, mit unter dem Gipfel eingefügtem Griffel.

In den südöstlichen Vereinigten Staaten heimisch, bei uns hin und wieder in Gärten. Bl. Mai.

M. viridis K. Koch Dendrol. I. 14;8 (1868). Crataegus viridis L. Spec. pl. ed. L 476 (1753). Koehne Deutsche Dendrol. 235. Sargent Silva N. Amer. IV t. 187. Craf. arbore'scens EUiott Sketch bot. Carol. Georg. I. 550 (1821).

Die meisten unter dem Namen Crat, viridis in Gärten cultivirten Pflanzen sind nur Formen des M. crus galli.

* M. sorbifo'lia (A. u. G. Syn. VI. 2. 21 [1906J. Crataegus sorbifolia Lange Bot. Tidsskr. XIII. 24 [1882—3] ob auch Desf. Cat. Hort. Par. ed. 3. 408? Crat. lobäta der Gärten nicht Bosc) von Koehne hierher gerechnet und durch die aus sehr breit -keilförmigem Grunde breit -eiförmigen bis eiförmig- rautenförmigen, schwach 3 5- (bis 7-) lappigen, am Langtriebe mitunter ziemlich tief gespaltenen, unterseits weichhaarigen Blätter, in die Griffel zugespitzten Fruchtblätter, etwa 12 mm dicke Frucht und schmale freie Spitze der Steine ausgezeichnet, ist unbe- kannter Herkunft und vielleicht ein Bastard, an dem 31. oxijacantha als der eine der Erzeuger in Betracht kommt.

ß. Blätter der Kurztriebe stets seicht oder sehr seicht gelappt, meist nur an Langtrieben ziemlich tief gelappt mit jederseits meist 6 9 Lappen.

*t M. punctata, t?,. Meist mehrere Meter hoher, seltener fast baumartiger, bis 10 m hoher Strauch mit ausgebreiteten hellgrauen Aesten und anfangs röthlichen, mehr oder weniger dicht behaarten, später kahlen Zweigen. Dornen meist etwa 3 (selten bis 8) cm lang oder öfter fehlend. Blätter keilförmig verkehrt-eiförmig bis länglich, meist etwa 6 (4 8) cm lang und meist über 3 5 cm bi-eit, allmählich in den Stiel verschmälert, mattgrün, oberseits zerstreut behaart, unterseits auf den Nerven zottig, mit klein-kerbig oder fein doppelt-gesägten Lappen und an den blühenden Trieben mit sehr (etwa 3 5 mm) genäherten Nerven. Blüthenstände etwa 12 15blüthig. Blüthen etwa 1 1,5cm im Durchmesser, unangenehm riechend. Blüthenstiele und Kelchbecher meist dicht, seltener lockig-wollig. Kelchblätter ganzrandig oder fast ganzrandig, an der Frucht zurückgeschlagen. Staubblätter etwa 20. Fruchtblätter 2 5, in die getrennten Grifl'el zugespitzt. Frucht meist 1 5 cm dick, kugelig oder etwas birnförmig, selten grösser, meist gelb, selten grün, an der Sonnenseite ziegelroth überlaufen, zerstreut punktirt. GriflJel unter der Spitze der Steine eingefügt.

Im südlichen Canada und den (besonders nördlichen) Vereinigten Staaten heimisch, Vjei uns sehr lange in Gärten, mitunter verwildernd. Bl. Mai.

M. punctata Lois. Nouv. Duham. IV. 152 (1815). Crataegus punctata Jacq. Hort. Vindob. I. 10 (1770). Koehne Deutsche Dendrol. 235. Sargent The

22 Rosaceae.

Silva N. Anier. IV t. 184. Mesp. comiföHn Münchb. Hausv. V. 145 (1770). Mesp. cnncifonms Marsh. Arb. Anier. 153 (1785). Mesp. mveifdlia Ehrh. Beitr. III. 21 (1788). Mesp. purifolia Desf. Hist. arb. arbriss. II. 155 (1809). Crat. obovatifolia Roem. Syn. Moriogr. III. 120 (1847). Crat. ^am Darliogton Fl. Cestr. 2. Aufl. 292 (1837) nicht Ait. Oral, iomcnldsa var. puncldia A. Gray Mau. ed. 1* (1856)" Mesp. Trewidna^) Tausch Flora XXI. 710 (1836). Crat. Crus galli mehrerer Schriftsteller, nicht L. Crat. latifdlia DC. nach Koehne Deutsche Dendrol. 235 (1893).

b. b. Steine innen mit 2 tiefen Furchen (vgl. indessen 31. Douylasü mit schwarzer

Frucht). Kelchblätter in der Frucht stets zurückgebogen oder zurück- geschlagen, höchstens so lang (selten 2 mal so lang) als der Kelchbechcr, gauzrandig oder dicht und feindrüsig gesägt, Frucht 6 17 mm dick, gelb- roth, blutroth oder schwarz. Fruchtblätter 2 5, mit schmalem freien Gipfel, am Grunde meist nur wenig verbunden. Griffel oft unterwärts verbunden. 1. 1. Fruchtblätter oberwärts mit schmaler freier Gipfelkante. Die Steine des-

halb auch mit sehr schmaler, kaum um den Griffel herumreichender freier Fläche. Kelchblätter meist dicht und fein drüsig-gezähnt.

Von hierhergehörigen Arten wird seltener angepflanzt die M. viacra- cantha verwandte 3f. succulcnta (Sweet, Weuzig Linnaea XXXVIII. 136 [1874]. Crataegus glcmdnlosa vieler Schriftsteller, auch DC. Prodr. II. 627 [1825] nicht Moench. Mesp. glanduldsa Willd. Enum. pl. bort. Berol. 523 [1809]. K. Koch Dendrol. I. 145 [1869] z. T. Crat. succulcnta Schrad. Ind. sem. hört Gott. 1834. Mesp. odordla Wcndl. Flora VI. 700 [1823]). Durch dicht zottig-behaarte Blüthenstielc und namentlich Kelchbecher verschieden. Nordamerica.

* M. tomentösa. j). Meist 3 5, seltener bis über 6 m hoher Strauch mit ßpreizenden , aschgrauen Aosten und anfangs filzig - behaarten , später fahlgelben Zweigen, ohne oder mit bis etwa 3 (bis 4) cm langen Dornen. Blätter am Grunde in den Stiel herablaufend, aus keilförmigem Grunde länglich bis fast rautenförmig- rundlich, meist 7 15 cm lang und 3 5 (bis 8) cm breit, spitz oder etwas zuge- spitzt, ol)erseits zerstreut, unterseits auf den Nerven dichter l)ehaart, 2 3 fach scharf gesägt bis seicht gelappt, lebhaft grün. Blü t h en z weige am Grunde kahl, oberwärts behaart. Blütlienständ«; violi)lüthig. Rlüthen ziemlich klein, un- angenehm duftend. Blüthensticlc und Kelchbecher dicht weichhaarig. Kelchblätter an der Frucht zurückgeschlagen. Staubblätter meist 17—20. Griffel meist 3 4, selten 2 oder 5; am Grunde verbunden, Frucht klein, etwa 6 8 mm dick, etwas birnenförmig, selten bis 12 mm dick, orangegelb bis oberwärts röth- lich bis ziegelroth, mit innen beiderseits tief ausgehöhlten Steinen.

Im östlichen Nordamerica verbreitet, bei uns seit langem und nicht selten angepflanzt. Bl. Juni.

M. lomcnlosa A. u. G. Syn, VI, 2, 22 (1906). Crataegus tomcntosa L, Herb. ; Duroi Harbkesch. wilde Baumz. I. 183 (1771). Koehne Deutsche Dendrol. 236. Dippel Handb. Laubholzk. III. 433 fig. 212. Sargent The Silva N. Amer. IV t. 183 nicht \j. Spec. pl. Crat. Icncophlocos ^) Moench Verz. ausl. Raum. Str. Schi. Weissenst. 32 (1785). Mesp. Calpodendron '^) Ehrh. Beitr, II. 67 (1787). Crat. piri/dlia Ait. Hort. Kew. II. 168 (1789). Mesp. lalifölia Poir. Encycl. IV.

1) Nach Christoph Jakob Treu oder Trew, wie er sich später schrieb. * 1695 Ijauf bei Nürnberg f 1769 Nürnberg, Arzt daselbst, besa.s8 in Nürnberg einen be- rühmten Garti'u. Von 1727 ali machte er eine längere Heise durch Mitteleuropa und t)liil) dabei ein .Jahr in Daii/.ig; er war Mitglied des Modicinalcollegiums in Nürnberg, später (1 7:J6) Leibarzt des Markgrafen von Ansbacli unil (1746) Präsident der I^opoIdiniHch-Carolinischen Akademie. S. auch IH. S. 386 Fussn. 1.

2) Von AevKÖg blass, weiss >ind (pÄotög Rinde.

ö) Von KÜÄnog Urne und (ih'ÖQov Haum, wegen der Form des Kelchbechers,

Mespilus. 23

444 (1797). Crat. latifdlia Pers. Syo. 11. 37 (1807). 3Iesp. pyrifolia Willd. Enum. pl. Hort. Berol. I. 523 (1809). 3Iesp. lutea Poir. Encyel. Suppl. IV. 72 (1816). Crat. flava Hook. Fl. bor. Am. I. 202 (1833) nicht Ait. Mesp. leuco- phloeiis K. Koch Dendrol. I. 136 (1869). Crat. tomentosa var. pirifolia Gray Man. 5 ed. 160 (1879).

* M. macracäntha ' ). Meist etwa 3— 4 m hoher Strauch mit auch anfangs säramtlich kahlen, glänzend braunen Zweigen und glänzend purpur-braunen (4), meist 7 10 cm langen Dornen. Blätter 1 2 cm lang gestielt, eiförmig bis verkehrt-eiförmig oder rundlich-verkehrt-eiförmig, meist 8 12 cm lang und 5 8 cm breit, 2 3 fach gesägt oder seicht spitzlappig, oberseits lebhaft dunkelgrün, nur an der Mittelrippe behaart, unterseits hellgrün, anfangs dicht weichhaarig, später oft verkahlend. Blüthenstände 12- bis über 20blüthig. Blüthen ziemlich klein. Blüthen- stiele schwach behaart. Kelchbecher kahl oder fast kahl. Kelch- blätter lang, in der Frucht angedrückt. S taub blätter et wa 10 (8 12). Frucht rundlich, etwa 10 16mm dick, leuchtend blutroth, durchscheinend, meist mit 5 Steinen.

Fast durch ganz Nordamerica verbreitet, bei uns häufiger in Gärten. Bl. Juni.

M. macracäntha Wenzig Linnaea XXXVIII. 137 (1874). Crataegus macra- cäntha Lodd. in Loud. Arbor. Brit. 11. 1819 (1838). Crat. sanyuinea Torr. u. Gray Fl. N. Am. I. 464 (1840) z. T. Crat. Doiigld.ni Macoun Catal. Canad. pl. I. 522 nicht Lindl. Crat. coccmea var. macracäntha Dudley Bull. Cornell Univ. II. 33 (1886). Sargent The Silva N. Am. IV t. 181.

2. Fruchtblätter oberwärts mit breiter freier Gipfelkante, die Steine daher mit breiter, mindestens * 3 des Gipfels bedeckender freier Fläche. a. Staubblätter etwa 20.

*t M. sangninea. li. Meist nur bis etwa 3 m hoher Strauch mit sparrig- spreizenden aschgrauen Aesten, anfangs grünen oder röthlichen, kahlen, später roth- braunen bis schwarzrothen, glänzenden Zweigen und meist nur 1 2 (bis 3) cm langen Dornen. Blätter kurz gestielt, eiförmig bis rundlich-eiförmig, meist 4 8 cm lang und 3 bis über 5 cm breit, am Grunde rundlich oder meist scharf keilförmig in den Blattstiel herablaufend, an den Kurztrieben seicht, an den Langtrieben oft sehr tief 5 7 lappig, ungleich scharf gesägt, oberseits dunkelgrün, unterseits viel heller, fast kahl bis behaart. Blüthenstände 7- bis vielblüthig, locker. Blüthen etwa 1 1,5 cm im Durchmesser. Kelchblätter so lang als breit, ganzrandig oder mit wenigen langen Drüsenzähnen, an der Frucht zurückgebogen. Griffel 2 5, frei. Frucht leuchtend blutroth, selten gelb. Steine bauchseits oben mit breiter, am Rande zackiger freier Fläche, den Griffel unter der Mitte tragend.

In Sibirien, dem Amurlande, bis Nord-China verbreitet, bei uns seit langem in Gärten, nicht selten verwildert. Bl. Mai.

31. sanguinea Spach Hist. veget. II. 62 (1834). Crataegus sanguiuea Pall. Fl. Ross. 1.25 (1789). Koehne Deutsche Dendrol. 236. Dippel Handb. Laubholzk. III. 431. Wats. Dendrol. Brit. I t. 60. il/csp. purpürea Poir. in Lam. Encyel. Suppl. IV. 73 (1816). Crat. purpürea Bosc in DC. Prodr. II. 628 (1825).

Ziemlich veränderlich, die häufigsten Formen der Gärten sind

B. villö&a (Ruprecht in Maxim. Prim. fl. Amur. 101 [1851]). Blüthenstände dicht zottig-behaart. C. K. Schneider (Handb. Laubholzk. I. 771 [1906]) betrachtet diese Form als eigene Art und nennt sie Crat. Maximoviczii.

C. ine IS a (Regel Act. Hort. Petrop. I. 116 [1871]. Crat. pinnattfida vieler Gärten). Blätter, auch der Kurztriebe, eingeschnitten. C. K. Schneider (a. a. O. 773 [1906]) zieht diese Form zu Crat. altaica Lange a. a. O. 42 (1897).

D. xanthocdrpa^) (Regel a. a. O. [1871]. Crat. altaica Ledeb. nach Loud.

1) Von fianQÖg gross und äKUv&a Dorn.

2) ^avd'dg gelb und Hapnög Frucht,

24 Rosaceae,

Encycl. tiees 363 [1842]). Früchte gelb, auch sonst verschieden, wohl eine Rasse. Selten in Gärten.

* M. chlorosdrcaA) (A. u. G. Syn. VI. 2. 24 [1906]. Cralaegus chloro- sarca Maxim. Bull. Soc. nat. Moscou LIV. 20 [1879]. Cral. sanguinea Schroederi'i) Regel Gartenfl. XXIX [1880] 219. Grat, mandschiirica, C. Korolkowi^) der Gärten, vgl. Koehne Deutsche Dendrol. 237 [1893 der erste Name) und Dippel Handb. Laub- holzk. III. 450 [1893 beide Namen]). Schöner aufrechter Strauch mit pyramidaler oder eiförmig- pyramidaler Verzweigung, öfter stamnibildend , mit vielblüthigem, etwas behaartem Blüthenstande , dreieckig-lanzettlichcn , später zurückgeschlagenen Kelchblättern und schwarzer, zinnfleischiger Frucht, aus der Mandschurei und dem UsBurigebiet stammend, findet sich neuerdings häufiger in Gärten. Bl. Mai.

h. b, Staubblätter etwa 10. Frucht schAvarz,

* M. Douglasii "*). |j. Hoher Strauch oder kleinerer, bis über 10 m hoher Baum mit ausgebreiteten Aesten, anfangs behaarten, später kahlen, dann glänzend braunen Zweigen und meist 2 3 cm langen Dornen. Blätter aus keilförmigem Grunde ve rkeh rt- ei f ö rm ig, meist 4 9 cm lang und 2 5 cm breit, vorn seicht Slajipig, schwach und auf der hellergrünen Unterseite nur in den Ader- winkeln beliaart. Blüthenstande etwa 12blüthig, kahl. Blüthen ziemlich klein, etwa 1 1,5 cm im Durchmesser. Griffel an den fast kahlen Frucht- blättern (und Steinen) fast endständig. Steine oberwärts mit einer den Gipfel zu etwa bedeckenden freien Fläche.

Im westlichen Nordamerica östlich bis zu den Rocky Mountains verbreitet, Ijei uns seit langen in Gärten. Bl. Mai.

M. Donglasi A. u. G. Syn. VI. 2. 24 (1906). Crataegus Doaglasi Lindl. Bot. Reg. t. 1810 (1836). Koehne Deutsche Dendrol. 237. Crat. punctata ß. brevispüia Dougl. in Hook. Fl. bor. Am. I 201 (1833). Crat. sanguinea var. Douglasii Torr, et Gray Fl. N. Amer I. 464 (1840). Crat. sangiänea Nutt. N. Amer. sylva II. 6 (1842). Crat. rmddris Brewer u. Wats. Bot. of Calif. I. 189 (1880) nicht Nutt.

* M. rivuläris (Wenzig Liunaea XXXVIII. 137 [1874]. Torr. u. Gray [u. Koehne Deutsche Dendrol. 237]. Crataegus rivularis Nutt. in Torr. u. Gray Fl. N. Amer. I. 464 [1840]. Koehne a. a. O. Crat. Dougldsi var. rivularis Sargent Gard. and forest II. 400. The Silva of N. Amer. II t. 176). Der vorigen sehr nahestehend und von ihr vielleicht nicht genügend verschieden. Kleiner Strauch, unterscheidet sich durch lanzettliche ungelappte, klein- gesägte Blätter; unterhalb des gewölbten zottigen Fruchtblattgipfels und au den Steinen wenig über der Mitte eingefügten Griffeln. Gleichfalls im westlichen N. -America heimisch.

II. II. Blätter alle, auch die der Kurztriebe, deutlich gelappt und mit

in die Blattbuchten verlaufenden Seitennerven. Staubblcätter meist

etwa 20, selten erheblich weniger.

a. a. Griffel fast stets nur 1 oder 2, seltener an einzelnen Blüten 3.

Steine innen mit 2 Furchen. Blüthenstand mehr- bis viel-

bli'ithig. Kelchblätter kürzer als der Kelchbecher, ganzrandig

oder mit vereinzelten Zähnchen. Frucht blutroth, selten gelb.

Einheimische Arien.

1) Von yÄ(i)Q(is grünlich, gelblicii und ad^^ Fleiscli, hier Fruchtfleisch.

2) Niieli K. Seil rüder, Obergärtuer am Kaiserl. Landwirthschaftlichen Institut I'etrowskiijc Ra.su mowskoje bei Moskau.

3) 8. III. S. 43 Fussu. 1. *) H. I. 8. 189 Fussn. 2.

Mespilus. 25

Gesammtart M. oxyacautha (215, 216).

215. (2.) M. oxyacaiitha 1). t?. Meist etwa 3 4 m hoher Strauch mit sparrig abstehenden Aesten, anfangs oft etwas weichhaarigen, später verkahlenden grauen bis graubräunlichen Zweigen und meist nur 1 bis 1,5 cm langen dunkelbraunen, am Grunde helleren Dornen. Blätter mit etwa 8 15 mm langen, kahlen oder schwach behaarten Stielen, aus breit-keilförmigem Grunde vei'kehrt-eiförmig bis eiförmig, meist 2,5 bis 4 cm lang und 2 3,5 cm breit, meist nur schwach 3 lajjpig, seltener tiefer 5 lappig, mit vorn ungleich gesägten Lappen, oberseits dunkel- grün, unterseits schwach behaart, hell oder hellgraugrün. Nebenblätter eiförmig-lanzettlich bis halbherzförmig, lang zugespitzt, etwas sichel- förmig, tief und scharf gesägt. Blüthenstände mehr- bis viel- (meist bis 10-) blüthig, kahl, selten die Blüthenstiele unterwärts etwas behaart. Blüthen 15 18 nun im Durchmesser, unangenehm riechend. Kelch- becher kahl. Kelchblätter meist breit dreieckig, zugespitzt, viel kürzer als der Kelchbecher, an der Frucht meist abstehend, seltener aufrecht oder zurückgeschlagen. Griffel meist 2, seltener in einzelnen Blüthen 1 oder 3, getrennt. Frucht eiförmig bis kugelig, meist 10 12 mm dick, roth, selten gelb oder weisslich. Steine zu 2 (oder 3), mit fast endstänigem Griffel und schmaler freier Gipfelseite, innen mit 2 tiefen zackenrandigen Schrägfurchen, ohne krustige Hülle.

In Gebüschen, an Waldrändern, in lichten Wäldern, auf Dünen und an sonnigen Hängen im ganzen Gebiete zerstreut, stellenweise häufig oder seltener, so z. B. im Mittelmeergebiete. Auf den Nordsee- inseln als wilde Pflanze fehlend (Buchen au Fl. Ostfr. Ins. 120), in den Alpen bis 1250 m aufsteigend (Jaccard 140). Bl. Mai.

M. Oxyacantha Crantz Stirp. Austr. ed. 2. 1.82 (1769). Willd. Enum pl. Hort. Berol. 524 (1809). Focke in Halber- Wohlfarth Koch's Syn. I. 858. Crataegus Oxyacantha L. Spec. pl. ed. 1. 477 (1753). Jacq. Fl. Austr. III. 291. Koch Syn. ed. 2. 258. Koehne Deutsche Dendrol. 238. Dippel Handb. Laubholzk. III. 456. Nyman Consp. 243. Suppl. 119. Hart. Naturg. forstl. Culturpfl. t. 84. Guimp. Abb. Deutsche Holzart. I t. 72. Crat. Oxyacantha var. vulgaris DC. Prodr. II. 628 (1825).

Einigeriuaassen veränderlich und zwar sowohl in Bezug auf die Gestalt und Grösse der Blätter, als in der Tracht, der Blüthen und Fruchtbildung. Die meisten Formen, die in den Baumschulen und Gärten sich als Abarten dieser Art finden gehören zu M. monogyna, die überhaupt in Gärten sehr viel häufiger zu finden ist und auch leichter gedeiht. Gandoger hat Bull. SB. France XVIII. 445 52 (1871) etc. eine grössere Zahl (20) von , Arten" beschrieben, die auch nur aufzuführen keinen Werth hat, da man dann mindestens 100 gleichwerthige geringfügige Ab- änderungen aufstellen müsste. Den Typus nennen Rouy u. Camus (Fl. France VII. 4 [1901]) var. genuina. Benierkeuswerther sind:

B. integrifolia. Blätter verkehrt -eiförmig, am Grxinde etwas schmaler keil- förmig, ungetheilt oder dreilappig mit eiförmigen, stumpfen, fein und scharf gesägten Abschnitten, der mittlere öfter fast ganzrandig. Hin und wieder

') S. S. 13 Fussn. 4.

26 Rosaceae.

mit. dem Tvpus. M. oiyacantha a. intcgrifolta Wallr. Sched. ciit. 219 (1822).

Graf, oxyacanthoides Thuill. Fl. Paris. 2. ed. 245 (1799). Nyman Consp. 243.

Crataegus oxyacantha var. obtusata Ser. in DC. Prodr. II. 628 (1825). Crat. Oxyacantha ß. oxyacanthoides Echb. Fl. Germ. exe. II. 628 (1832).

Hierzu gehört

II. glabrdta (C. Oxyacantha y, vulgaris a, ff glabrattis Sanio Verh. BV. Brandenb. XXXII 89 [1890]. (7. oxyacantha ß. laevigata Beck Fl. Nied.Oesterr. 706 [1890]. Crataegus Oxyacantha y. vulgaris a. inte- gerrimus Sanio Verh. BV. Brandenb. XXXII. 89 [1890]. Crat. Oxy- acantha b. obtusiloba Schur Enum. pl. Transs. 205 [1866]). Sätuiutliche Auszweigungen des Blüthenstandes kahl. Ziemlich selten. Nach Sanio auch gefüllt.

C. laciuiäta. Blätter rundlich-eiförmig bis breit-eiförmig, am Grunde mehr oder weniger breit-keilförmig, 5 7 lappig, meist tief (bis über die Mitte) eingeschnitten und scharf einfach oder doppelt gesägt. Frucht dunkel-scharlachroth, oft nur mit einem Stein. Meist nur im südlichen Europa und Asien, ähnliche Formen aber auch im Gebiete namentlich im südlicheren Theile. Vielleicht eine Rasse, bedarf jedenfalls eingehenderen Studiums, da sie in Gärten sich völlig constant erweist. 31. oxyacantha laciniata Wallr. Sched. crit. I. 219 (1822). Sanio Verh. BV. Brand." XXXII. 90 (1890). Crat. Oxyacantha var. incisa Regel Act. Hort. Petrop. I. 117 (1871). Dippel a. a. O. Mesp. intermedia Poir. in Lam. Encycl. Suppl. IV. 68?? nach Dippel a. a. O. Crat. ccrasina und Crat. splendens der Gärten nach Dippel a. a. 0. (1893) vgl. auch C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 780.

D. auriculäta. Blätter bis über 5 cm lang imd bis 4 cm breit mit gestielten, grossen, schief-halbmondförmigen NeV)eublätterii. Selten und wohl nur in Gärten. M. oxyacantha D. auriculäta A. u. G. Syn. VI. 2. 26 (1906). Crataegus oxyacantha c. auricutala Merat J. Lange Herb. Bot. Tidsskr. XIII. 71 (1882^3)* nach Dippel a. a. O. 457 (1893).

E. media. Blätter klein, bis 17 mm lang aus keilförmigem Grunde verkehrt- eiförmig bis eiförmig-ungctheilt oder seicht, 3 lappig, gesägt, unterseits blass- grüu, an den Nerven etwas behaart mit stumpfen oder spitzlichen Lappen. Blütheustand und Kelchbecher kahl. Kelchblätter breit-dreieckig, spitz, an der Innenseite seidenhaarig. Griffel fast stets einzeln. Nach Sanio in der Pro- vinz Sachsen bei Wittenberg, aber weiter verbreitet. 31. oxyacantha E. media A. u. G. Svn. VI. 2. 26 (1906). Crataegus media Bcchstein Diana I. 88 (1797). " Handb. Forstbot. 552 (1810). K. Koch Deudrol. L 161. Sanio Verh. BV. Brandenb. XXXII 91 (1890). Crat. monogyna ß. media Pospichal Fl. Oeslerr. Küstenl. II. 226 (1898). Eine Kümmerform, die, wie auch die vorige Abart leicht mit Bastarden dieser Art mit der Folgenden verwechselt und auch oft der Letzteren zugerechnet wird. Hierher gehören

II. intermedia (Wenzig Linuaea XXXVIII. 163 [1874]). Griffel stets zu 2.

III. Koernickei ^) (Sanio a. a. O. [1890]). Blätter kaum grösser, seicht 3 5- lappig, gesägt, an den Nerven beiderseits deutlicher zottig mit stumpfen bis abgerundeten Lappen und Spitzen. Kurztriebc zottig. Griffel meist 2 (1 3). Selten, bisher nur in Rheinhessen: bei Bingen auf dem Rochusberge (F. Körnicke).

Eine gelbfrüchtige Form ist 1. aurca (Crat. Oxyacantha var. aurea Ixjud. Arb. II. 831 [1844]. Oxyacantha vulgaris var. xanthocarpa'^) Iloemer Syn. Monogr. ill. 110 [1847]. Crat. Oxyacantha var. xanthoearpa Lange R«\. Ti.idskr. XIII. 71 [1882—3]).

Wichtig i.'-t die Rasse:

1) S. VI. 1. S. 735 Fussn. 1.

>) Von ^avt^dg gelb und aaQTiös Frucht.

Mespilus. 27

IL macrocarpa^). Pflanze niedrig, strauchartig, sehr sparrig ver- zweigt. Blätter kleiner. Frucht sehr gross bis 1,2 cm lang und bis 8 mm dick.

So in den Alpen in höheren Lagen, Verbreitung bleibt genauer festzustellen.

M. oxyacantha II, ynacrocarpa A. u. G. Syn. VI. 2. 27 (1906). Crataegus macrocarpa Hegetschw. u. Heer Fl. Schweiz 464 (1840).

(Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete.) \^\

Zu dieser Art gehört nach CK. Schneider a. a. O. als Unterart M. poly- acantha (Guss. Prodr. Suppl. 154 [1832]. Crat. polyacantha Jan Elench. 8 [1826]). Vgl. indessen S. 34.

(Verbreitung der Art: Fast ganz Europa, fehlt nur im nördlichen Skandinavien und Nord-Russland.)

. X 215? M. '^ X oxyacantha vgl. S. 21, 44.

215. X 216. M. oxyaca)itha X monogyna s. S. 35.

216. (3.) M. moiiögyna "). f?. Bis 4 oder 5 m hoher, dem vorigen sehr ähnlicher Strauch mit grauen Aesten, anfangs kahlen bis dicht be- haarten, braungrauen bis bräunlich-grünen Zweigen und meist nur 1 cm langen, röthlichbraunen Dornen. Blätter mit etwa 1 2 cm langen kahlen oder meist behaarten Stielen, aus keilförmigem bis fast abgestutztem Grunde eiförmig, meist 3 5-, selten bis 9 lappige bis (am Grunde) fast fiedertheilig, mit ganzrandigen bis vorn scharf und ziemlich tief gesägten Lappen, beiderseits behaart, bis fast kahl, unterseits blassgrün, die der Kurztriebe kleiner, meist bis etwa 3 cm lang, der der Langtriebe mit- unter bis 7 cm lang. Blüthenstände mehrblüthig, dicht bis locker. Blüthen meist etwa 1 cm oder etwas mehr im Durchmesser. Kelch- becher kahl. Kelchblätter meist länger als breit, lanzettlich, zugespitzt, an der Frucht oft zurückgeschlagen. Griffel meist einzeln, selten an vereinzelten Blüthen 2. Frucht kugelig bis eiförmig. Stein fast stets einzeln, innen furchenlos oder meist mit 2 schwachen Furchen, mit krustiger und brüchiger aus der innersten Schicht des Fruchtfleisches entstandenen Hülle.

An ähnlichen Orten wne vorige im Gebiete meist (namentlich im südlichen Gebiete) häufiger als diese, in den Alpen bis 1450 m (Jac- card 140) aufsteigend. Bl. mit voriger.

M. monogyna All. Fl. Pedem. II. 141 (1785). Willd. Enum. Hort. Berol. 524 (1809). Crataegus monogyna Jacq. Fl. Austr. III. t. 292 (1775). Koch Syn. ed. 2. 259. Koehne Deutsche Dendrol. 238. Dippel Handb. Laubholzk. IIL 457. Nyman Consp. 244. Suppl. 119. Guimp. Abb. Deutsch. Holzart. It. 73. Hartig Naturg. forstl. Kulturpfl. t. 85. Crat. apiifölia Med. Gesch. Bot. 83 (1793). Mesp. elegans

1) Von (laKQÖg lang, gross und aagnSg Frucht.

2) Von fiovog allein, einzeln und yvvi^ Weib, hier Griffel.

28 Rosaceae.

Poir. Lam. Encycl. IV. 439 (1797). Crat. Oxyacantha d. monö- gijUHS Sanio Abh. BV. Brandenb. XXXII. 92 (1890).

Ausserordentlich veränderlich sowohl iu zahlreichen wilden Formen als in GartenabändcruDgea bekannt. Die Formen gliedern sich in folgender Reihe :

A. Blätter eines Triebes in Bezug auf die Tiefe der Einschnitte etwa Cfleichartig.

I. Blüthenstand kahl oder meist schwach behaart. Kelchbecher meist nur am Grunde behaart. >

a. Blätter meist nicht oder wenig glänzend. 1. Griffel gerade oder etwas gebogen. a. intermedia. Zweige ganz kahl. Blätter unterseits hell- grün, dünnhäutig, aus breit-keilförmigem Grunde rundlich- eiförmig, spitzlich, spitz, zugespitzt oder etwas stachelspitzig, 3- (meist 5 7) spaltig bis fiederig- 9 spaltig, selten fieder- theilig. Lappen meist sehr genähert, die unteren mitunter spreizend, schräg aufwärts gerichtet, spitz, oberseits auf den Nerven behaart, unterseits kahl oder meist in den unteren Nervenachseln zottig. B 1 ü t h e n s t i e 1 e , K e 1 c h b e c h e r und Kelchblätter kahl. Früchte eiförmig, selten läng- lich-eiförmig, Scharlach roth, mitunter grün gefleckt.

Zerstreut, stellenweise, so namentlich im nordöstlichen Gebiete überwiegend (vgl. Sanio a. a. O. 92).

M. monogyna A. I. a. 1. a. intermedia A. u. G. Syn. VI. 2. 28 (1906). Crat. intermedia Fuss Fl. Transs. 211 (1866). Crat. Oxyacantha ö. monogynus a. intermediiis Sanio Abh. BV. Brandenb. XXXII. 92 (1890).

Erinnert lebhaft an die vorige Art und namentlich an den Bastard derselben mit M. monogyna. Hierzu gehört 2. Wall r 6thii 1). Blätter aus spitz keilförmigem Grunde eiförmig, spitz oder spitzlich, dreispaltig oder fiederig 5 7 spaltig mit ge- näherten, spitzen, gesägten Lappen, oberseits an den Nerven behaart, unterseits blassgrün, kahl oder in den Nervenachseln zottig, dünn- häutig. Kelchblätter 3 eckig-lauzettlich, innen kahl. Bis- her mit Sicherheit nur in Polen: Wälder um Losice (F. Karo). M. monoyyna A. La. 1. n. 2. Wallrolhii A. u. G. Syn. VI. 2. 28 (1906). Crataegus Oxyacantha a. monogyna a. «* Wall- rothii Sanio BV. Brandenb. XXXIL 92 (1906). Vgl. Wall- roth Sched. crit. I. 219. Sicher weiter verbreitet.

1) Nach Karl Friedrich Wilhelm Wn 11 roth, * 13. März 1792 Breitenstein bei Slolberg am Harz f 22. März 1857 Nordhausen, Hofrath und Kreisphysicus flfiselbst, 1816 25 Arzt in Heringen, hooiivcrdient um die Flora des Harzes und der HÜdtistlich angrenzenden (iebiete, besonders der Flora von Halle a. S. (Annus botanicus Hai. 1816, Schedulae criticae I. Hai. 1822 [nicht mehr erschienen]), auch als Kryptogamenfurscher (Naturg. der Flechten Frankf. 1825, 7, Naturg. der Säul- clif-nflcchtcn Naumb. 1HJ9. Flora cryptog. Germaniae Noriinb. 1831-3, 3. n. 4. Bd. dfr Flora gcrm. von Bluff und F i ng e r h u t li). Ungenies.sl)ar ist seine Polemik Ke^en Ilninpc (EXOAI ()N zu des Hirrn Ilampe Prodromus Florae Hercyn. Liuuaea XIV |1840J>. Vgl. Osswald Mitth. Thür. Bot. V. N. F. IX. 14 (1896).

Mespilus. 20

(Verbreitung der Rasse : Anscheinend vorwiegend im östlichen Europa.) ?|-äf

h. typica. Triebe meist wenigstens in der Jugend etwas behaart. Bhitter meist mehr oder weniger derb. Blüthen- stiele und Grund der Kelchbecher behaart.

Zumeist die verbreitetste Form, im nordöstlichen Ge- biete seltener bis stellenweise fehlend.

M. monogyna A. I. a. 1. h. typica A. u. G. Syii. VI. 2. 29 (1906). Crataegus monogyna a. ti/pica Beck Fl. Nied. Oesterr. 706 (1890). Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. II. 226 (1898) verändert.

Sehr vei'äudeilich, namentlich in einer grossen Zahl von Garten- foriuen bekannt. Moostrositäten mit panaschirtea Blättern werden als m. variegdta (der Gärten, Dippel Handb. Laubholzk. III. 460 [1893]) zusammengefasst und kommen vor mit weiss- und gelbgefleckten oder berandeten Blättern, seltener sind Formen mit mehreren Farben, so grün-weiss, gelb und rosa gefleckte {Crat. Oxyacantha elegans der Gärten). Die Farbe der Rinde, namentlich der jungen Zweige wechselt von dunkelbraun bis (namentlich im Spätwinter) hellgelb.

Abänderungen in der Farbe der Früchte sind gleichfalls häufitr, am auffälligsten sind grösser korallenroth- {Crat. Oxyacantha coral- lina der Gärten vgl. Dippel a. a. O. 460), dunkelpurpurroth, braun- roth- und hellgelb-friichtige Pflanzen.

Von Wuchsformen sind beachtenswerth ni. flexuösa (K. Koch Dendrol. I. 160 [1869]. Crat. monogyna h. flexuösa Loud. Arbor. Britann. III. 835 [1844]. Crat. oxyacantha var. flexuösa der Gärten). Zweige gedieht, mitunter korkenzieherartig gewunden. m. pendula {Crat. Oxyacantha var. pendula der Gärten. Crat. Reginae i) der Englischen Gärten, K. Koch Dendrol. I. 160 [1869]. Crat. monogyna i. pendula Dippel a. a. O. [1893]) mit hängenden Aesten und Zweigen. Sehr veränderlich in Bezug auf die Blüthen- farbe etc., beliebt eine Form mit gelber Rinde. ra. fastigiata (K. Koch Dendrol. I. 160 [1869J. var. stricta K. Koch a. a. O. [1869]. Crat. monogyna k. fastigiata Dippel Handb. Laubholzk. IIl. 459 [1893]. Crat. Oxyacantha fastigiata und stricta der Gärten). Aeste und Zweige sämmtlich aufstrebend, die Pflanze daher eine pyra- midale Krone bildend. Ganz schmalpyraraidal ist m. stricta {Crat. monog. stricta Loud. a. a. O. 832 [1844]. Späth Cat. Crat. Oxy- acantha rigida der Gärten, Ronalds.). Wichtiger sind : 1. Früchte kahl oder fast kahl. a. Blüthen nur um den Mai, nicht im Sommer und Herbst ent- wickelt. § Dornen einzeln stehend, nicht in Büscheln.

* Blätter massig stark, nicht über die Mitte der Spreitenhälfte eingeschnitten.

f gen u Ina. Dornen meist nicht viel über 1 cm lang. Blätter unterseits nur auf den Nerven oder doch auf den Flächen nur spärlich behaart. Meist die häufigste Form.

31. monogyna genuina A. u. G. Syn. VI. 2. 29 (1906).

Crataegus monogyna f. genuina Posp. Fl. Oesterr. Küstenl. II. 226 (1898). In der Tracht etc. sehr ver-

1) Die Englischen Exemplare sollen von einem Baume stammen unter dem die Königin Maria Stuart öfter geweilt haben soll.

30 Rosaceae.

ändeilich. Selten sind buntblälterige Formen, so Laudberg

a. W. : Hopfenbruch (Paeske!!). ff praecox. Dornen meist 2 2,5 cm laug, kastanienbrauu.

Blätter unterseits graufilzig behaart. Früchte meist dunkler

als beim Typus. Selten, meist in Gärten. M. mono-

gyna praecox A. u. G. Syn. VI. 2. 30 (1906). Grat.

praecox der Gärten, ob auch K. Koch Dendrol. I. 160 (1869)?

Grat, monog. d. praecox Dippel Handb. Laubholzk. III.

459 (1893). ** Blätter tief, z. T. bis zur Mittelrippe eiugeschnitten.

fissa, Aeste und Zweige meist ausgebreitet, letztere wenigstens an älteren Exemplaren überhängend. Blätter meist 3 7 spaltig mit vorn scharf und tief eingeschnitten gesägten Abschnitten. Im wilden Zustande selten, in Gärten ziemlich verbreitet. M. monogyna fissa A, n. G. Syn. VI. 2. 30 (1906).

M. fissa Poir. in Lam. Eucycl. IV. Suppl. 72 (1817). Grat, diasecta Borckh. in ßoem. Arch. I. 3. 86 (1798). Nyman Consp. 244. Crataegus fissa Bosc in DC. Prodr. II. 628 (1825).

Gral, laciniata Stev. in Bess. En. Volh. 38 (1821). Nyman Consp 244. Mesp. monogyna 2. laciniata K. Koch Dendrol. I. 160 (1869). Grat, monogyna ß. laciniata Beck Fl. N.Oesterr, 706 (1892). Dippel Handb," Laubholzk. III. 549. Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. II. 226. Grat. Oxyacantha lacinala der Gärten. Hierher gehört

ff filicifolia {Grat, inonog. filicifolia Koehne Deutsche Dendrol. 238 [1893]. Grat. Oxyac. filicifolia VanHoutte). Blätter breit, fächerförmig, kraus. In Gärten. Der Abart fissa ähn- liche Formen sind : Grat. Oxyacantha pteridifölia, disse'cla, quercifdlia, pectindta, apiifdlia etc. der Gärten. Mesp. monog. dissecta, pectindta, apiifdlia, quercifdlia, pteridifölia K. Koch a. a. 0. (1869). §§ Dornen sehr zahlreich in Büscheln angeordnet.

horrida. Meist mit sparrig abstehenden Aesten. Zweige meist mehr oder weniger überhängend. Dornen sehr stark, öfter ganze Kürzt riebe besetzend. Blütheu meist kleiner als beim Typus, weiss. Wohl nur in Gärten. Mesp. monogyna 4. horrida K. Koch Dendrol. 1. 160 (1869). Grat, monogyna hdnida Regel Act. Hort. Petrop. I. 119 (1871). Koehne Deutsche Dendrol. 238. Dippel Handb. Laubholzk. III. 459. Fl des serres XIV t. 1468. Grat. Oxyac. horrida, spinosissima und ferox der Gärten, Aehnlich, nur weniger charakteristisch ausgebildet ist Grat. Oxyacantha var. ferox Carr. Rev. hortic. 1859. 348. ß. Blüthen bis zum Herbst erscheinend.

sem per f I oren s. Pflanze meist niedrig, gedrungen, dicht liuschig. Selten, fast nur in Gärten. M. monogyna semper- fldrens A. u. G. Syn. VI. 2. 30 (1906). Grat, monogyna semper- florens Dippel a. a. O. (1893). Gral. Oxyacantha semperfiorens der Gärten. 2. Früchte wollig l>ehaart.

eriocArpa'). Selten, wir sahen eine solche Pflanze aus Schlesien: Bischofswalde bei Breslau (Uec h t r itz!). M. monog. eriocarpa A. u. G. Syn. VI, 2. 30 (1906), Grat. Oxyacantha eriocarpa der Gärten nach Dippel a. a. O, 400 (1892) vgl. auch II.

(Vorl)rciliiiif,' der Rasse: Wie die Art [?].) *

J) Von i'(tioi' Wolle und au(jnös Frucht, wegen der behaarten Früchte.

Mespilus. 31

2. Griffel ganz oder unterwärts gewunden, dann im oberen Theile wagerecht abstehend.

kyrtostyla^). Zweige kahl. Blätter aus gestutztem, abgerundetem oder breit-keilförmigem Grunde breit-eiförmig, zugespitzt, 3 spaltig, meist fiederförmig-5 9 spaltig, selten fiedertheilig mit spitzen, gesägten Lappen, unterseits hellgrün, etwas behaart. Blüthenstiele kahl oder nur an der Spitze etwas behaart, Kelchbecher kahl oder alle oder z. T. etwas zottig, Frucht kurz-eiförmig bis kugelig, am Grunde etwas eingezogen, granatroth, ungefleckt.

In Wäldern, an Berghängen, anscheinend im nördlicheren Gebiete zerstreut, nur oft übersehen.

M. monogyna A. I, a. 2. hjrtostyla A. u. G, Syn. VI. 2. 31 (1906) vgl, K. Koch Dendr. I. 161 (1869). Crataegus hyrtostyla Fingerh. Linnaea IV. 372 (1829). Crat. Oxy- acantha ö. b. hjrtostylus Sanio Verb, BV. Brandenb. XXXII (1890) 92. Crat. monogyna ß. hyrtostyla Beck Ann. K. K. Hofmus. Wien IL 96 (1887).

(Verbreitung der Rasse: Bisher nur im Gebiete, näher festzustellen.) ? jl?|

b. Blätter mehr oder weniger lebhaft glänzend.

1. spien den s. Blatter derb, fast pergamentartig, stark nervig, oberseits diuikelgrün, fast kahl oder an den Nerven etwas zottig, unterseits blassgrün oder bleich, kahl oder am Mittel- nerven und mitunter auch am Grunde der Seitennerven etwas behaart, aus breitkeilförmigem Grunde verkehrt-eiförmig bis breit-eiförmig, stumpf, abgerundet oder selbst gestutzt, drei- lappig oder 5 7 lappig-fiedertheilig mit spitzlichen oder meist stumpfen oder abgerundeten ganzrandigen oder mit wenigen selten zahlreicheren Sägezähnen versehenen Lappen. Lang- triebe, Blüthenstiele und Kelchbecher kahl. Früchte länghch- oder kurz-eiförmig, am Grunde stumpf.

Im südlicheren Gebiete verbreitet, im nördlichen selten oder als wilde Pflanze fehlend. Sehr häufig dagegen in Gärten.

M. monogyna 1. Splendens K.Koch Dendrol, I. 159 (1869). Crataegus splendens Wenderoth nach K. Koch a. a. O. (1869). Crat. Oxyacantha d. monogynus d. splendens Sanio Verb. BV. Brandenb. XXXIL 94 (1890). Crat. monogyna 1. splendens Dippel Handb. Laubholzk, m, 459 (1892).

Ausserordentlich veränderlich namentlich in Bezug auf die Blüthen- färbe und Grösse. Hierher gehören die Mehrzahl der schönblühenden, weiss, rosa (vgl. Faxt. Magaz. I. t. 198) und roth (Rothdorn; Crat. atro- purpurea Stev. Fl. Taur. 147 [1857], Crat. rubra, C. pumcea der Gärten

1) Von xü()rdj gekrümmt und aivÄos Griffel.

32 Rosaceae.

nach K. Koch a. a. O. 160 [1869] vgl. Lodd. Bot, Gab, XIV t. 1363, Ann. de Gand. 1847 t. 146; Fl. des senes XV t. 1509; Illustr. hortic. XIV t. 536), farbigen, namentlich die gefüllten Gartenformen, die meist mit Deutschen, Englischen, Französischen und auch Lateinischen Garten- namen belegt sind, vgl. die Gartenkataloge. Aendert auch sonst in ähn- licher Weise ab wie die typische Easse vgl. z. B. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 781. Bemerkenswerth sind von wilden Formen

b. trifida. Blätter ziemlich klein, verkehrt-eiförmig, meist 3 lappig, einzeln fiedertheilig-5 lappig mit entfernten bis spreizenden spitzlichen oder meist stumpflichen bis abgerundeten ganzrandigen, vorn gesägten Lappen und stark hervortretenden in den Achseln zottigen Nerven. Früchte ziemlich klein, eiförmig bis rundlich. Sicher nur bei Wien : Leopoldsberg, aber wohl weiter verbi'eitet. M. monogyna ß. trifida Wallroth Sched. crit. I. 221 (1822). Crat. Oxyacantha d, d. ** tri- ßdus Sanio Verh. BV. Brandenb. XXXII. 94 (1890).

c. «lecussata. Blätter aus gestutztem oder breit keilförmigem Grunde rundlich-eiförmig, stumpf, meist 5 7 theilig, mit fast bis zur Mittel- rippe getrennten, fast ^vagerecht abstehenden' spitzlichen Lappen, A'on denen das untere Lappenpaar 2 4 spaltig ist. Kelchblätter länglich, oft nach vorn verschmälert mit stumpfer oder stachelspitziger Spitze. Früchte rund (blutroth?). Bisher mit Sicherheit nur in der Rheiu- provinz: an der Nette bei Neuwied unterhalb Miesenheim (Körnicke) aber wohl weiter verbreitet. 31. monogyna decussata Wallr. Sched. crit. I. 221 (1822). Cral. Oxyacantha S. d. «»» deotssalus Sanio Verh. BV. Brandenb. XXXII. 95 (1890). Crat. monogyna f. schizo- phylla Beck Fl. Nied. Oesterr. 706 (1890).

(Verbreitung der Rasse: Südliches Europa, im nördlichen anscheinend fehlend.) V"^

2. b r e V i s p i n a. Niedriger, sparriger, reich verzweigter Strauch. Zweige etwas glänzend mit olivenfarbigen, starken, 2,5 3 cm langen geraden oder etwas gekrümmten Dornen. Blätter kurz- gestielt, etwas lederartig, rundlich-eiförmig, meist 1,5 2,5 cm lang und fast ebenso breit, am Grunde abgerundet oder sehr breit keilförmig, oberseits dunkelgrün, unterseits graugrün, be- haart, tief eingeschnitten, mit 3 oder 5 rundlichen oder kurz- länglichen, kurz-stachelspitzigen, fast ganzrandigen oder vorn seicht und kurz-stachelspitzig kerbig-gesägten oder vereinzelt derb eingeschnittenen Abschnitten. Nebenblätter mittelgross, halb herzförmig, am Rande grob gesägt. Früchte klein, meist nur etwa 7 mm breit.

Nur im südlichen, namentlich südöstlichen Gebiete. Tirol: bei Innsbruck (U echtritz!) und Bozen (Uechtritz). In Ungarn zerstreut. Istrien nicht selten!! auch auf den süd- istrischen Inseln!! Dalmatien: Ragusa!! Nach Abromeit (Fl. Ost- u. Westpr. 259; vgl. auch Hock Beih. Bot. Cen- tralbl. IX. 41()) in Westpreussen : Kr. Schwetz, zw. Topo- linken und Grutschno verwildert.

M. mo)io<ffina A. I. b. 2. hrevispina A. u. G. Syn. VI. 2. 32 (19(K)). Crataegus hrevispina Kunze Flora XXIX (1846) 737. Nyman Consp. 244 der Gärten nach Dippel Handb. Laubholzk. III. 4.^)9 (1893) nicht Dougl. Crat.

Mespilus. 33

monogyna g. hrevisjnna Dippel a. a. 0. (1893). Graf, monogyna var. microplujlla^) Uechtritz Herb.

Eine etwas kritische Pflanze, die vielleicht in der von Dippel a. a. O. beschriebenen Form mit unserer Pflanze nicht ganz identisch ist. Die Pflanze des Mittelnieergebietes, die wir von der der Gürten nicht zu unterscheiden vermögen, ist so ausserordentlich charakteristisch, dass sie das Aussehen einer eigenen Art besitzt und vielleicht auch besser als Unterart aufzufassen wäre. Jedenfalls bedarf sie eingehenderer Beachtung. Der Name ist wegen der relativ langen Dornen sehr un- passend.

(Verbreitung der Rasse: Mittelmeergebiet; namentlich Spanien; Balearen.) ?jpjf]

II. Auszweigungen des Blüthenstandes und Kelclibecher dicht zottig behaart, fast wollig (vgl. auch typica eriocarpa S. 30).

azarella^). Blätter aus keilförmigem Grunde verkehrt- eiförmig oder aus breit-keilförmigem Grunde breit-eiförmig, stumpf oder abgerundet, oberseits schwach oder deutlicher an den Nerven behaart, unterseits hellgrün, die Oberseite ähnlich behaart oder kahl oder nur in den unteren Nervenwinkeln zottig, 3 5 lappig mit spitzen oder spitzlichen spärlich gesägten Lappen. Früclite länglich-eiförmig.

Zumeist im Mittelmeergebiete zerstreut, aber nach Sanio noch in der Provinz Brandenburg: bei Charlottenburg (P. Magnus, wohl angepflanzt oder verschleppt). Ungarn : Wälder bei Plavise- vica an der Donau im Banat (Borbiis). Siebenbürgen.

M. monogyna 6 Azarella K. Koch Dendrol. I. 160 (1869). Crat. monogyna var. Azarella Griseb. Spicil. fl. Rum. Bitli. I. 88 (1843). Koehne Deutsche Dendrol. 238. Crat Azarella Griseb. a.a.O. (1843). Nyman Consp. 244. Crat. Oxyacantha d. monogijnus c Azarella Sanio Verb. BV. Brandenb. XXXII. 93 (1890).

Ziemlich veränderlich, ausser den angeführten Formen noch eine ganze Reihe anderer namentlich im Mittelmeergebiet:

a. Granatensis^). Kräftiger Strauch mit aufrecht abstehenden Aesten. Blätter breit-länglich bis verkehrt-eiförmig. Tu Spanien heimisch, sel- tener in Gärten. M. monogyna A. II. a. Granatensis A. u. G. Syn. VI. 2. 33 (1900). Crataegus Granatensis ßoiss. Elench. 41 (183*8). Nyman Consp. 244. Crat. monogyna var. granatensis Koehne Deutsche Dendrol. 238 (1892). Dippel Handb. Laubholzk. III. 458.

b. hirsüta. Junge Zweige und Blätter reichlicher behaart. Kelchbecher borstlich-zottig behaart. Die verbreitetste Form. M. monogyna A. II. b. hirsuta A. u. G. Syn. VI. 2. 33 (1906). Crataegus hirsuta Schur Enum. fl. Transs. 206 (1860). Nyman Consp. 244. Crat. monogyna ß. hirsutior Boiss. Fl. Or. II. 664 (1872). Koehne Deutsche Dendrol. 238. Crat. monogyna ß. (anigera Beck Ann. K. K. nat. Hofm. Wien II. 96 (1887).

1) Von ^iKQÖg klein und (pvÄÄov Blatt.

2) Deminutivform von Azarolus vgl. S. 13 Fussu. 5.

3) Aus Grauada in Spanien stammend.

Ascherson u. Graebner, Synopsis. VI. 2.

34 Rosaceae.

C. calycina. Zierlicher Strauch mit ziemlich düanen Zweigen, Blätter mit dünnen Stielen aus keilförmigem Grunde tief 3 5 lappig mit länglich- lanzettlichen bis lanzettlichen zugespitzten , ungleich scharf und spitz gesägten, am Eande gewimperten Lappen. Bliithenstiel dünn. Kelchblätter schmal-lanzettlich, verlängert. Seltener namentlich im südöstlichen Gebiete, Banat (Jauka!). -3/. monogyna A. II. c. calycina A. u, G. Syn. VI. 2. 3-1 (1906). Crataegus calycina Petermann Anal. Pflzschlüss. 135 (1846). Nyman Consp. 244 (1878—82). Crat. rosaeformis Jauka ÖBZ. XX (1870) 250.

(Verbreitung der Rasse : Süd- Frankreich ; Iberische Halb- insel; Italien; Balkanhalbinsel.) "^ B. Blätter im unteren und oberen Theile eines Triebes sehr verschieden gestaltet.

heterophylla. Meist ansehnlicher Strauch oder kleinerer Baum mit aufrecht abstehenden Aesten und Zweigen, mit nur wenigen oder fast ohne Dornen. Blätter mit etwa 1 1,5 cm langen Stielen zuletzt mehr oder weniger lederartig, am Grunde schmäler oder breiter keilförmig, etwa 2 6 cm lang und meist etwa 3 (1,2 4,5) cm breit, oberseits etwas glänzend, dunkelgrün, untersei ts graugrün, die unteren der Triebe länglich kurz zugespitzt oder abgestumpft, ganzrandig, nur an der Spitze seichter bis tiefer sägezähnig, die oberen verkehrt-eiförmig, vorn mehr oder weniger tief 3 spaltig, mit spitzen mehr oder weniger tiefgesägten Abschnitten. Blätter der Langtriebe eiförmig-rhombisch, fiederspaltig, mit spitzen mehr oder weniger tief gesägten Abschnitten. Blüthenstände locker, einfach oder wenig zusammengesetzt. Kelchblätter dreieckig, spitz, später zurückgeschlagen. Frucht länglich, meist 10 12 mm lang und 6 7 mm dick, dunkel-scharlachroth.

Vielfach in Gärten, einheimisch anscheinend nur im südlichen oder südöstlichen Gebiete.

M. monoyyna heterophylla Wenzig Linnaea XXXVIII. 153 (1874). Crataegus heterophylla Flügge Ann, Mus. bist. nat. XII. 423 t. 38 (1808) ob auch Steven? Mesp. heteropylla Poir. in Lam. Encycl. Suppl. IV. 68 (1816). Desf. nach Spach Hist. veget. IL 67. K. Koch Dendrol. I. 161 (1869).

(Verbreitung der Rasse: Mittelmeergebiet; Süd -Russland? Krim?) \^.'t

Ausser den angeführten Hassen noch einige weitere in Europa, so nament- lich 7)0 ii/acan</ta ') (CraL polyacantha Jan Elench. [1826] nach Nyman Consi). 244 [1879]. jVe.sp. </-t7o6a Poir. Voy iJarb. II. 171 [1789] nicht Lab.) in Griechenland und Sicilien und auch in diesen Verwand tschaftskreis M. Inzi'nijac'i) {M. Inseynae Tineo in Guss. Fl. Sic. Syn. II. 830. Crat. InscyKac Bert. Fl. lt. VII. 629 [1847]) in Sicilien und auf der Iberischen Halbinsel.

(Verbreitung der An : Fast ganz P^uropa; Nord-Africa; Orient.) *

1) Von noÄvg viel und üxav&a Stachel.

2) Nach Guiseppi! Inzenga,.* 181.^) (oder 1816V) f 30. Ocb)ber 1887 Palermo, um die Kenntni.Hsc der I'ilzc Sicilien« verdient (Funghi siciliani Cent. I. II. Palermo 1809—78) (Saccardo I. 91).

Mespilus. 35

215. X 216. M. oxyacantha X monogyna p. unten. Andere Bastarde s. S. 38, 43 u. Ende d. Gatt.

Bastard. B. IL a.

215. X 216. M. oxyaeaiitha X monög-yna. \\. Bei der Aehn- lichkeit und grossen Veränderlichkeit der beiden Erzeuger oft schwer kenntlich und gleichfalls sehr veränderlich, meist durch die etwa gieich- grosse Zahl der Blüthen mit einem und mit 2 Griffeln kenntlich. Früchte nur sehr z. T. ausgebildet.

Zerstreut zwischen den Erzeugern, in angepflanzten Hecken mit- unter überwiegend. Bl. Mai, Juni.

M. oxyacantha X monogyna A. u. G. Syn. VI. 2. 35 (1906). ürataegns Oxyacantha X monongi/na Lasch BZ. XV (1857) vgl. Linnaea V (1830) 513. Focke Pflz.mischl. 146 (1881). A. u. G. Fl. Nordostd. Flach 1. 419. Crat. monogyna X Oxyacantha Lasch nach Beckmann Herb. Sanio Verh. BV. Brandenb. XXXII. 90 (1890). Koehne Deutsche Dendrol. 238. Crat. Oyxacantha vul- garis X monogynus Sanio a. a. O. (1890). Mesp. monogyna X oxyacantha Focke in Halber- Wohlfarth Koch's Syn. L 859 (1892).

Sehr veränderlich. Die Formen gliedern sich etwa in folgender Reihe :

A. p s e u d o 1 a c i n i ii t a. Blätter aus abgerundetem oder meist breit keilförmigem Grunde rundlich-eiförmig, stumpf, meist 5 spaltig, mit spitzlichen Lappen. Griffel einzeln, an zahh-eichen Blüthen 2. Crat. Oxyacantha var. a. pseudoJaciniatus Sanio a. a. O. 90 (1890). Crat. media Bechst. Diana I. 88 (1797) nach Beck. Steht dem M. oxyacantha näher.

I. liocalyxl). Blüthensüele, Kelchbecher und Kelchblätter kahl. Crat. Oxyacantha a. a. Uocalyx. Sanio a. a. O. 90 (1890). Hiervon unterscheidet Sanio a. a. O. folgende 2 Formen:

a. Kelchblätter aus breit-dreieckigem Grunde linealisch oder lanzettlicb, innen kahl oder mit einzelnen Härchen. Blätter seicht fiederspaltig. Bei Bassum in Hannover (Focke und Beckmann).

b. Kelchblätter innen seidenhaarig. Prov. Brandenburg: Boitzenburg (Gran tzow).

II. eri6calyx2). Kelchbecher zottig behaart, C. Oxijacantha a. ß. eriocalyx Sanio a. a. O. (1890). Hiervon unterscheidet Sanio a. a. O. 2 Formen:

a. Blätter tiefer fiedersi)altig, oben glänzend, weniger gesägt. Kelchblätter fast kahl, in der Form veränderlich, dreieckig oder länglich-eiförmig, an der Spitze abgerundet, auch dreieckig-lanzettlich. Blüthen einfach roth. Prov. Brandenburg: Boitzenburg (Heiland). Durch Einwirkung der Rasse splcndens entstanden.

b. Blätter oben nicht glänzend, seichter fiederspaltig, Kelchlappen dreieckig, innen kahl. Blüthen gefüllt roth. Wie vorige (Grantzow).

B. intermixta. Griffel fast stets nur einzeln. Mesp. oxyacantha var. m/erw2?>te Wenzig Linnaea XXXVIII. 173 (1874). Crat.

1) Von Äelog glatt, kahl und KdÄv§ Kelch.

2) Von SQtov Wolle und KdAv§ Kelch.

3*

36 Eosaceae.

Oxyacantha ß. pseiidomonogynns Sanio Verli. BV. Brandenb. XXXII. 91 (1890). Grat, 'intermixta Beck Fl. N.Oesterr. 706 (1890). Steht der M. monogyna auch in der Blattform näher.

I. glabra. Blüthenstiele, Kelchbecher und Kelchblätter aussen kahl. Grat. Oxyacantha ß. a. glabra Sanio a. a. O. (1890). Hiervon unterscheidet Sanio a. a, O. 4 Formen:

a. Blätter verkehrt-eiförmig, dreilappig. Kelchblätter dreieckig, innen etwas seidenhaarig. Wittenberg a. Elbe (Korn icke).

b. Blätter ebenso. Kelchblätter dreieckig zugespitzt, innen kahl. Ebendort (Körnicke).

C. Blätter verkehrt-eiförmig, dreilappig, unterseits auffällig blaugrün. Kelch- blätter dreieckig, oberseits schwach seidenhaarig. Siebenbürgen (Csat 6).

d, Blätter 3 5 spaltig. Kelch dreieckig, spitz oder abgerundet oder drei- eckig-zungenförmig, innen etwas seidenhaarig. Rheinhessen, bei Ocken- heim (Körnicke). II. villosa. Kelchbecher und meist auch Blüthenstiele und die Kelchblätter

aussen behaart. Grat. Oxyacantha ß. b. lillosus Sanio a. a. O. (1890).

Hiervon unterscheidet Sanio 5 Formen:

a. Blätter aus breitem oder schmalem keilförmigem Grunde rundlich-eiförmig, 3 7 spaltig. Kelchblätter dreieckig bis dieieckig-lanzettlich, innen seiden- haarig. Ostpreussen (Körnicke).

b. Blätter aus breitem oder schmalem keilförmigem Grunde eiförmig oder rundlich-eiförmig, 2 5 lappig. Kelchblätter dreieckig, innen seidenhaarig. Wittenberg a. Elbe (Körnicke).

C. Blätter aus breit oder sehr breit-keilförmigem Grunde rundlich-eiförmig, 2 7 lappig, unterseits auffällig blaugrün. Kelchblätter 3 eckig bis 3 eckig- zungenförmig, innen kahl. Bonn a. Rhein (Körnicke).

d. Blätter auis keilförmigem Grunde verkehrt-eiförmig bis eiförmig 3 5 lappig. Kelchblätter 3 eckig, innen sehr schwach seidenhaarig. Prov. Branden- burg: Boitzenburg (Grantzow).

e. Blätter aus kcilfilrmigem Grunde verkehrt-eif('irmig, 3 5 lappig, mit ab- gerundeten, weniggesägten Lappen, unterseits blaugrün, pergamentartig. Kelchblätter 3 eckig, innen schwach - seidenhaarig. Früchte eiförmig. Ungarn : Insel Csepel (Tausche r).

f. Zu dieser Gruppe dürfte nach Koehne (Deutsche Dendrol, 238) auch gehören: plnnatiloha [Grat, pinnatiloba Lange Bot. Tidsskr. XIII. 22 [1882]) mit am Grunde etwas l)ehaartom Kelchbecher.

Eine Form, die zwischen A imd B etwa genau in der Mitte steht, ist C. oval in (Grat, ovdlis Kit. Linnaea XXXII. 586 [1863]. Grat. inleiTnc'dia Schur Enum. pl. Transs. 205 [186G]).

(Verbreitung: näher festzustellen.) '?[*]

b. b. Griffel fast stets zu 5 (vgl. die angepflanzte Nordamericanische

M. ((piifoHa mit weniger, 2 3). Steine innen mit ebener Fläche ohne Furchen.

1. 1. Kelch an der Frucht nicht abgegliedert, bleibend. Blüthen-

stan<l viel- bis wenigblüthig. Kelchblätter meist selir kurz, sehr selten so lang oder länger als der Kclcldjcdier. Frucht- bhilter mit je 1 2 Samenanlagen, bis über die IVTitte der Bau( Iikaiilen miteinander verbunden, daher die freie innere Fläche; der Steine kürzer als der halbe Stein bis sehr kurz.

Mespilus. 37

Griffel meist am Grunde verbunden. Fruclit 8 15 mm dick oder dicker. a. Frucht schwarz oder schwarz - violett. Griffel und Steine a. fast stets zu 5. Arten des südöstlichen Gebietes.

Gesammtart M. nigra (217, 218).

217. (4.) M. nigra, h. Meist bis etwa 3 m hoher oder wenig höherer Strauch mit aufsteigenden Aesten, abstehenden, in der Jugend dicht w eissfilzig zottigen, später verkahlenden braunen Zweigen und meist nicht sehr zahlreichen, meist kaum 1 cm langen Dornen. Blätter mit etwa 1,5 2 cm 'langen, weissfilzigen Stielen, eiförmig bis breit-eiförmig, 3 7 cm lang und 3 5,5 cm breit, regelmässig ab- nehmend 9 1 3 1 a p p i g und ziemlich sparsam ungleich gesägt, oberseits locker, unter sei ts dicht weisslich -wollig-zottig. Blüth anstände 10 14blüthig, dicht, mit meist zu 3 köpf ig ge- häuften Blüthen, mit dicht weisswollig- filzigen Auszwei- gungen. Kelchblätter mindestens halb so lang als der Kelchbecher, abgestutzt und gezähnelt bis spitz, nach dem Ver- blühen innen trübroth, Blumenblätter zuletzt trübroth. Fruchtblätter an der freien Spitze völlig kahl. Griffel oft am Grunde ver- bunden. Frucht kugelig, bis etwa 1 cm dick, weich und saftig. Steine durch die untere Grenze des inneren freien Theiles schräg halbirt, kahl, den Griffel auf oder tief unter der Spitze tragend.

An Abhängen, in Wäldern nur im südöstlichen Gebiet heimisch. Ungarn! von Budapest südlich, Siebenbürgen? Kroatien? Hercegovina. Fehlt indessen schon in Istrien (Pospichal 225). Im übrigen Gebiete öfter in Gärten und in oder aus ihnen verwildert. Bl. Mai, Juni.

M. nigra Willd. Enum. pl. Hort. Berol. 524 (1809). Cra- taegus nigra Waldst. u. Kit. PI. rar. Hung. I. 62 t. 61 (1802). Koehne Deutsche Dendrol. 240. Dippel Handb. Laubholzk. III. 450. Nyman Consp. 243. Suppl. 119. Crat. melanocarpa var. polt/phglla Lange Rev. 57 (1897).

Wird namentlich in Gärten oft mit der folgenden Art verwechselt, ist aber von ihr leicht durch die angegebenen Merkmale zu unterscheiden. Die var, obtusiloba Lange Rev. 60 (1897) mit grösseren, kahleren, länger gestielten, stumpf- lappigen, weniger gezähnten Blättern ist nach C. K. Schneider Handb. Laubh, I. 778 fraglich.

(Serbien.) [^

. X 217? 31. sanguinea X nigra? s. S. 43.

215. X 217? M. oxyacantha X nigra? s. unten.

216. X 217? M. monogyna X nigra? s. S. 39 u. 43.

Bastard. B. II. (b. 1. a. X?)

Wahrscheinlich ein Bastard der M. nigra mit irgend einer anderen Art ist M. rubrinerv is {Crataegus rubrinervis Lange Bot, Tidsekr, 25 [1882 83],

38 Rosaceae.

Crat. pcntagiina X monogynaf Dippel Handb. Laubholzk. III. 453 [1893]) mit 4- bis 6blüthigen Bliitheastäuden. Kelchbecher am Grunde dicht weichhaarig-zottig. Kelchblätter sehr kurz. Frucht kugelig, schwarz, gelb punktirt, klein. Freie innere Flache der Steine ziemlich gross. In Gärten hin und wieder. Eine Abart B abcrrans (Lange Eev. 45 [1897]) besitzt rothe Früchte.

218. (5.) M. pcntagyna '). h. Der Leitart sehr ähnlich, von ihr hauptsächlich durch Folgendes verschieden : Mitunter bis 4 m hoch. Blätter mit meist längeren bis etwa 3 cm langen Stielen, 5 7- lappig, meist etwa 3 6 cm lang und ebenso breit, der unterste Ein- schnitt bis fast zur Mittelrippe gehend, das unterste Lappejipaar daher fast ganz getrennt, oberseits wenig, unterseits stärker wollig-filzig, später oft fast ganz verkahlend. Blüthenstand meist reichblüthig, zienilich locker. Kelchblätter sehr kurz, mit zurückgebogener Spitze. Fruclitblätter an der freien Spitze wollig-zottig. Frucht rund bis etwas birnförmig, etwa 7 8 mm dick, kleiner als bei voriger, liart und saftlos. Steine mit nur kleiner, den Gipfel bedeckenden freien oberen Innenseite.

An Waldrändern. Ungarn: im Banat an der Donau mehrfach (Janka!); Sirmien. Bl. Juni.

31. pentagijna K. Koch Dendrol. I. 154 (1869). Crataegus penfagi/na Waldst. u. Kit. in Willd. Spec. pl. II. 1006 (1799). Koehne Deutsche Dendrol. 240. Dippel Handb. Lau])holzk. III. 451. Nyman Consp. 243. Suppl. 119. Crat. mdanocärpa^) M. Bieb. Fl. Taur.- Cauc. I. 384 (1808). Crat. OHvieriana^) Dum. Cours. Bot. cultiv. 2. ed. V. 454 (1811). Bosc in DC. Prodr. II. 630 (1825). Mcsp. melanocärpa Poir. in Lam. Encycl. Suppl. IV. 68 (1816). Crat. platyphylJa'^) Lindl. Bot. Reg. t. 1874 (1836)? Crat. Oxyacantha var. Olicieriäna Lindl. a. a. O. t. 1933 (1837). Crat. atrofusca Stcv. in Fisch, u. Mey. Bull. Soc. Nat. Moscou 1839. 366. Crat. Fallasii^) Griseb. Spie. fl. Rum. Bith. I. 89 (1812). Me^p. atro- fusca K. Koch Wochenschr. Bef. Gartenb. 1862 (400). 3Iesp. melanocärpa K. Koch Dendrol. I. 155 (1869) z. T. Crat. Oxy- acantha X nigra Focke Pflzniischl. 146 (1881). Crat. O.ry- acantha a. pentagynus Sanio Verh. BV. Brandenb. XXXII. 87 (1890).

(Serbien; Bulgarien; Krim; Kaukasus; Nördliches Kleinasicn ; Persien; Dsungarei |Boissier Fl. Or. II. 662 1.) \^\

•) Von nevia- fünf und yvvt] Weib, wegen der 5 Griffel.

'^) Von fAtÄUi^ schwarz und KUQJiög Frudit.

3) Nai'h Guill. Ant. Olivier, * Anfang ITHI) Frejus (Provence) f an der Srhwinilsucht 1814 Lyon, Milglied der Akademie der Wissenschaften und Professor der Zoipjogie in Alfort. Beseliäftigte sicii iiaiiptsäehlieh mit Insectenkunde, 1794 bis 179m bereiste er mit IJruguicrc den Orient bis nach Persien, wo er auch

niaiizcM Hun 'llc und unter diesen auch C. penlagyna. Vgl. auch III. S. 457

FuBsn. 1.

•') Von 7r Äaivg (lach, glatt, breit uud (pvÄÄof Blatt.

ö) S. I. S. 214 Fussn. 3.

Mespilus. 39

. X 218. M. crns galli X pentagona s. S. 44. . X 218? 31. sanguinea X XJentagyna? s. unten u. S. 44. 216. X 218? M. monogyna X ■pentagyna? s. S. 38.

216. X 217. M. monoyyna X nigrnf Aus dieser Kreuzung ist vielleicht hervorgegangen die C. platyphylla Lindl. Bot. Reg. t. 1874 (1830), die von Koehne und anderen zu M. pentagyna gezogen wird (vgl. S. 43).

Crat. nigra X monogyna C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 778 (1906).

Bastard. B. II. (b. 1. a. X ?).

218. X ? M. peiitag^yiia X - Ein Bastard der M. pentagyna mit irgend einer anderen Art ist nacli Koehne (Deutsche Dendrol. 230) vielleicht die in den Gärten als Crat. CeUiana bekannte Pflanze. Bis 3 m hoch. Triebe fast kahl oder schwach zottig, später grau. Blätter mit ziemlich langem Stiele aus breit-keilförmigem oder ge- stutztem, seltener aus nierenförmigem Grunde mndlich-eiförmig, spitz, f iederförmig 3 9 spaltig , unterseits blassgrün , nur auf den Nerven zerstreut, langzottig mit gleichmässig schräg-aufwärts ge- richteten, allmählich kürzer weixlenden ungleich gesägten Lappen. Blüthenstände 15 20blüthig, locker, Blüthenstiele und Kelchbecher meist dicht kurzhaarig. Kelchblätter aus dreieckigem Grunde schmal lanzettlich, etwas länger als der halbe Kelchbecher, meist sparsam und sehr fein drüsig gezähnt, kahl. Griffel meist 2 (1 3 5) unter dem Gipfel der Steine eingefügt. Frucht blutroth, zottig, kugelig, am Grunde eingezogen, meist etwa 7 9 mm lang. Steine oben mit sehr schmaler freier, etwa ^/a der Länge einnehmenden freien Fläche.

In Gärten, seit langem nicht selten, nach Sanio aber auch im wilden Zustande im Gebiete, so Ostpreussen: Lyck, Uferabhänge des Lycker See« links von der zweiten Domänenbrücke. Birkenwäldchen (Sanio). An der Ostsee bei Tenkitten (Baenitz). Falls überhaupt hierhergehörig (vgl. Abromeit Fl. Ost- u. Westpreuss. 260) wohl aus Anpflanzungen verschleppt.

M. Celsiäna^) Dum.-Cours. Bot. cult. Suppl. 286 (1814). Crataegus Celsiana Bosc Nouv. cours d'agric. II. 223 (1821). Koehne Deutsche Dendrol. 239. Mesp. pentagyna y. Celsiana AVenzig Linnaea XXXIII. 151 (1874). Crat. Oxyacantha ß. C el sian us Samo Verh. BV. Brandenb. XXXII. 88 (1890). Crat. sanguinea X pentagyna? Dippel Handb. Laubholzk. III. 452 (1893). Crat. pentagyna X ? G. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 778.

Eine sehr kritische Pflanze, die näherer Beobachtung und Untersuchung dringend bedarf.

Aendert ab ^

B. macrocärpa'^) {Crat. Oxyacanlha ß. ** macrocarpus Sanio a. a. O. [1890]).

1) S. III. S. 214 Fussn. 1.

2) Von /^UKQÖg gross und xaQTiog Frucht,

40 Kosaceae.

Flüchte grösser, 10 11 mtu lang, dunkler blutroth. Ostprevissen : Lyck : Malleczewer Birkenwald ; Felder bei Baitkowen (Sani o).

(Verbreitung bleibt festzustellen.)

h. h. Frucht roth oder gelb.

2, 1. Triebe behaart. Blüthenstand armblüthig, meist mit kurzen

Hauptästchen. Frucht matt gelbroth oder gelb, unpunktirt. Europäisch -Westasiatische Arten.

Von hierhergehörigen Arten wird seltener in Gürten cultivirt die in Griechenland heimische niedrige M. Heldrcichii ') (A. u. G. Syu. VI. 2. 40 [1906]. Crataegus Hcldreichü Boiss. Diagn. pl. Or. 2. Ser. II. 47 [185G]. Crat. ianncelifdUn v:ir. Heldrcichii Regel Act. Hort. Petrop. I. 114 [1871]) mit am Grunde fast ab- gestutzten kleinen rundlichen 5 7thciligen Blättern mit abgerun- detem, vorn sparsam kerbig gesägten oder ganzrandigen Lappen, deren unterste höchstens 1' 2 mal so lang wie breit sind. Griffel 5. Eauhwollhaariger Blüthenstand. Frucht etwa 7 mm dick.

219. (6.) M. azarölus^). fj. Bis etwa 8 m hoher Strauch oder kleiner Baum mit ausgebreiteten Aesteu und anfangs locker zottig be- haarten bis wolligfilzigen später kahlen braunen Zweigen und mit starken bis über 1 cm langen, mehr oder weniger zahlreichen oder fehlenden Dornen. Blätter mit kurzen, meist nur 1 1,5 cm langen l)ehaarten Stielen, keilförmig, bis aus keilförmigem Grunde ver- kehrt-eiförmig, meist 3 6 cm lang und etwa ebenso breit, 3 5- theilig, mit ganzrandigen oder nur vorn sparsam, mitunter ein- geschnitten gesägten Lappen, schwach, nur unterseits auf den Nerven dichter kurz-rauhhaarig, später mehr oder weniger verkahlend. Neben- blätter an den Langtrieben (nfönnig-lanzettlich, aussen oingeschnitten gesägt. Blütheiistände dicht bis ziemlich locker, wenig- bis mchrblüthig, dicht, meist wollig-filzig. Kelchblätter kürzer als der Kclchbecher, breit-dreieckig, plötzlich zugespitzt, aussen behaart, innen fast kahl. Staubblätter wenig länger als der Kelchbecher. Griffel meist 2—3. Frucht kugelig bis kurz l)irnförmig, 1,5 2 cm im Durchmesser, in der (Jultur nocli grösser, mehr oder weniger behaart. Steine mit etwa V2 V'^ ^^ langen oberen freien Innenfläche, den Griffel unterhalb des Griffels tragend.

An Abhängen, in Gebüschen, bei uns nur im südlichsten Gebiete in Süd-Frankreich, an der Riviera, im Oesterreichischen Küstenlande, in Kroatien und Dalmatien. Im südlichen Gebiete öfter angepflanzt, und aus der Anpflanzung V(>r\vildert und eingebürgert so z. B. sicher in Isirien, Krain, Küstcidand, Südtirol (Fo(!ke in Halber- Wohlfarth Kocirs Syn. I. 858), nördlich der Al])en nur hin und wieder in Gärten. Bl. Juni.

M. Azarolns All. Fl. Federn. II. 141 /n85). Poir. in Lam. Encycl. IV. Sujjpl. 438 (1816). Crataegus Azarolus L. Spec. pl.

1) S. I. S. 215 FuKsn. 4 und II. 2. ö. 283 Fussn. 1.

2) Ö. S. 13 Fussn. b.

Mespilus. 41

ed. 1. 477 (1753). Koehne Deutsche Dendrol. 240. Dippel Haiidb. Laubholzk. III. 453. Xvman Consp. 243. Suppl. 119. Bot. Reg. t. 1855. Hartig Naturg. forstl. Cultpfl. t. 86. Crat. 3Iaura^) L. fil. Suppl. 253 (1781)? Azarolus crataegoides Borkh. Handb. Forstbot. II. 1253 (1803). Grat, maroccäna Pers. Syn. pl. II. 37 (1807). Mesp. Äronia-) Willd. Enum. hört. Berol. Suppl. 35 (1813). Spach Hist. veg. phan. IL 69. Crat. Äronia Bosc in DC. Prodr. II. 629 (1825). Mesp. Maura u. maroccäna Poir. Encycl. Suppl. IV. 73, 74 (1816).

Einigermaassen veränderlich, die wichtigeren Formen aber ausserhalb des Gebietes so B. Huscin onensi s^) (Crat. ruscinonensis Gren. bei Blanc Billotia 70 [1864 06]) in Südfrankreieh (Montpellier), mit viel iiahleren Blättern und Blüthenständeu, lockereren Blütlienständen und schmäler eingeschnittenen Blättern und C. glabra {Crat. Azarolus var. glabra Coss. in Bourg. PI. Hisp. Lusit. 18r>3 [1860]. Crat. triloba mehrerer Schriftsteller ob auch Presl ?) auf der Iberischen Halbinsel.

Nach C. K. Schneider gehört zu dieser Art vielleicht C. monogyna ß. hirsiidor Boiss. Fl. Or. II. 664 (1872) s. S. 33. Die Art wird Azarole, ital. : Azarolo genannt.

(Oestliches Spanien; Süd-Frankreich; Italien; Sicilien; Rhodos; Kreta; Süd-Russland, Vorder-Asien bis Turkestan; Nord-xVfrica ; die Grenzen der ursprünglichen Verbreitung sind in Süd -Europa nicht mehr sicher festzustellen.) "5"

219. X .31. azarolus X tanacetifolia s. S. 42.

*t M. tanacetifolia. \]. Meist nicht über 3 m hoher Strauch mit anfangs dicht weisshaarigeu ausgebreiteten Zweigen und wenigen ziemlich kurzen Dornen. Blätter 5 Otheilig, oberseits locker, unterseits dicht weichhaarig. Blüthcn- stände dicht, fast kopfig. Blütheustiele sehr kurz. Kelchblätter etwa so lang wie der Kelchbecher, innen dicht behaart. Staubblätter viel länger als der Kelchbecher. Griffel (3 bis) meist 5. Frucht bis über 1 cm dick, meist hellgelb.

In Griechenland und dem Orient bis Süd -Russland und Tran.skaukasien heimisch, bei uns seit langer Zeit in Gärten und namentlich im südlichen Gebiete stellenweise völlig verwildert. Bl. Juni.

M. tanacetifolia Poir. in Lam. Encvcl. lY. 440 (1797). Crat. tanacetifolia Pers. Syn. 11. 38 (1807). Boiss. Fl. Or. "ll. 660. Koehne Deutsche Dendrol. 241. Bot. Pveg. t. 1884. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 786.

Wegen ihrer Schönheit in Gärten sehr beliebt; ziemlich veränderlich; eine Form mit beiderseits kahlen, etwas glänzenden Blättern ist II. glabra (Dippel a. a. O. [1893]). Von ihr ihr wohl nicht als Art zu trennen ist C. pycnoloba i) {Crataegus pycnoloba Boiss. u. Heldr. Diagu. Ser. 2. II. 46 [1856]) aus dem süd- lichen Griechenland, ebenso gehört hierher M. lacinidta (Guss. Prodr. Fl. Sic. I. 556 [1827]. Crat. laci'niata Ucria in Roem. Arch. I. 169 [1796]. Mesp. pubc'scens Presl Delle. Prag 52 [1822] nicht Walt. Crat. Oxyacantha var. laciniata Fiori u. Paol. Fl. It. I. 1. 596 [1896]) auf der Iberischen Halbinsel, in Sicilien und Nord-Äfrica, Häutiger in Gärten ist

1) Aus Marokko.

ä) S. S. 48 Fussn. 2.

3) In Roussillon (Ruscino), welche Landschaft dem Departement Pyrenees- Orientales entspricht, gefunden : s. auch VI. 1. S. 35.

4) Von nv/.vög dicht, fest uud Äoßög Lappen, hier Blatt.

42 Eosaceae.

B. Orientälis. Blätter kurz gestielt, länglich- bis rundlich-eiförmig bis fast 5 cm lang und fast ebenso breit, am Grunde stumpfer oder schärfer keilförmig, beiderseits grau behaart mit eingeschnitten gesägten oder gelappten Abschnitten. Frucht ziemlich gross, bis zur Grösse einer grossen Kirsche, niedergedrückt kugelig, ziegelroth bis orangeroth, seltener dunkelroth, meist mit 4 5 Steinen.

Von Griechenland l>is Transkaukasien verbreitet.

31. tanacetifolia B. Orientälis A. u. G. Syn. VI. 2. 42 (1906). Cra- taegus Orientalis Fall, in M. Bieb. Fl. Taur.-Cauc. I. 387 (1808). Boiss. Fl. Or. 11. 660. Bot. Reg t. 1852. Bot. Mag. t. 2314. Mesp. orientälis Poir, in Lam. Eucycl. IV. Suppl. 72 (1816). Grat, oddratissima G. Don Gen, syst. II. 601 (183 ). Bot. Reg. t. 1855. Mesp. odoratissima Andr. Bot. Rep. t." 590 (1810). Crat. tanacetifolia var. taurica DC. Prodr. II. 629 (1825). Crat. tanacetifolia var. orientälis Regel Act. Hort. Petrop. I. 114 (1871). Diese Rasse ist durch ihre grossen rotheu Früchte namentlich im Spät- sommer sehr schön, die Früchte werden wegen ihres angenehmen Geschmackes zum Einmachen benutzt. In Gärten finden sich mehrere durch die Farbe und Gestalt der Früchte abweichende Formen. C. K. Schneider unter- scheidet folgende:

I. typica. Pflanze mehr oder weniger baumartig. Blätter meist deutlich länger als breit. Griffel und Steine 4 5, So am vcrbreitetsten. M. tanaceti- folia I. typica A. u. G. Syn. VI. 2. 42 (1906). Crat. orientälis var. a. typica C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 787 (1906). Hierzu gehört b. Tonrncfdrtiii) {C. Tourncfortii Griseb. Spie. fl. Rum. Bith. I. 90 [1843]. Crnt. orientälis var. b. Tourncfortii C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 787 [1906J). Blätter stärker verkahlend. Griftel zu 2—4, meist 3. Albanien? Macedonien. 11. fla bei lata. Pflanze meist strauchartig, dicht und kurz-ästig. Blätter kleiner und Itreiter, stärker behaart. ]\[. tanacetifolia B. II. ßabellata A. u. G. Syn. VI. 2. 42 (1906). Crat. orientälis ß. ßabellata' Boiss. Fl. Or. 11. 6<il (1872). Crat. ßabellata Heldr. Herb, nicht Bosc.

Einen Bastard des Typus der Art mit der Rasse Orientalis ist nach H a u s s k n e c h t und Zabel Crat. BornmueUtri '^ ) Zabel Handb. Laubholz- bau 179 (1903). C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 787.

219. X . M. azarolns X tanacetifolia s. unten.

. X ? M. jnmclata X tanacetifolia? s. S. 44.

219. X . M. azarolns X tanacetifolia? |j. Dieser Combination ent- spricht nach Ilaussknccht eine von Sintenis in Paphlagouien gesammelte Pflanze.

C. tanitcclifolia X azarolus Hausskn. in Herl). Sintenis no, 5027. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 787 (1900).

^. Triebe kahl. Blüthenstand locker, mit langen Hauptästchen. Frucht röthlich, gelb punktirt. Ostasiatische Art.

* M. ])ilinatiti<la. |"j. Bis etwa 6 m hoher Strauch. Blätter zuletzt derb, meist 1 H cm lang und 3,5 7 cm breit, etwa 9 lappig mit oft bis fast zur Mittel- rippe rciciienden untersten Bucliten, ungicieli scharf-gcsägt, kaiil oder unterseits auf den Nerven zollig und in den Aderwinkdn l);utig. Blütiuiistände meist 12—20- blülhi^'. Miiilhcnslirlc und (irund des Keleiibechers kahl oder nielir oder weniger kurzhaarig. Keicliblätter plötzlicii zugesj>itzt, an der Frucht zurüekgt'bogtMi, Frucht

>) 8. n. 1. S. 711 Fussn. 2. 2) S. VI. 1. S. 750 Fussn. 2.

Mespilus. 43

kugelig bis birnförmig. Steine oben mit sehr kurzer freier Innenseite, den Griffel unter dem Gipfel tragend.

Im Amurgebiet, der Mandschurei und China heimisch, bei uns nicht selten in Gärten. Bl. Juni.

31. pinnatifida K. Koch Dendrol. I. 152 (1869). Crataegus pinnatifida Bge. Mcni. Acad. Petersb. II. 100 (1831). Koehne Deutsche Dendrol. 240. Crat. oxy- acantha y. pinnatifida Regel Act. Ilort. Petrop. I. 118 (1871). Mesp. pcntacjyna ß. pinnatifida Wenzig Linnaca XXXVIII. 151 (1874).

Hiervon findet sich in Gärten auch B. Songdrica {Crat. songnrica und C. dsungdrica der Gärten nach Dippel Handb. Laubholzk. III. 447 [1893]. Crat. pinnatifida a. songarica Dippel a. a. O. [1893]. Crat. incisa Lange Herb, nach Dipi)el a. a. O. [1893]). Pflanze zierlicher. Blätter länger gestielt, mit feinen Sjjitzen oder zugespitzt, weniger derb, grösser (bis 9 cm lang). Frucht gross, dunkelscharlachroth, gelblich-weiss punktirt. Angeblich aus der Dsungarei. Oefter mit dieser Art verwechselt wird nach C. K. Schneider M. Korolkdwi^) (Crat. Korolkowi Regel in Schneider Handb. Laubholzk. I. 770 [1906|. Crat. pinnatifida var. major Brown in Card. Chrou. ser. 2. XXVI. 621 fig. 121 [1886]. Crat. tatnrica der Gärten) aus China meist ohne Dornen mit derberen, breiteren, kürzer ge- lappten Blättern. Wohl nur Rasse der vorigen.

Bastarde. B. n.

216. X 217. M. monogyna X nigra? [f. Meist etwa 3 m hoher Strauch mit anfangs schwachzottig behaarten, roth überlaufenen , später grauen Zweigen. Blätter mit ziemlich kurzen Stielen, aus breit -keilförmigem Grunde rhombisch- eiförmig, regelmässig-abnehmend 7 9 lappig, ungleich eingeschnitten doppelt scharf gesägt, anfangs namentlich unterseits dichter behaart, später fast verkahlend. Bl ü then stände etAva 10 lOblü th i g, locker. B 1 üthens t iele und Kelch- bccher kahl oder letztere am Grunde etwas behaart. Kelchblätter halb oder ebenso lang als der Kelclibecher, zugespitzt oder gestutzt, innen zuletzt schmutzigroth, an der Frucht zurückgeschlagen. Blumenblätter neben dem Grunde mit 2 Oehrchen. Staubblätter länger als die Kelchblätter. Griffel 2 4. Frucht etwas birnförmig, wenig saftig, dunkelpurpurn bis purpurn, nicht punktirt. Steine mit um ^/a kürzerer, breiter, fast den halben Griffel bedeckender oberer freier Innenfläche, den Griffel unter der Spitze tragend.

Soll aus dem Kaukasus stammen, nicht selten in Gärten. Bl. Juni.

M. monogyna X nigra? (31. pcctinata) A. u. G. Syn. VI. 2. 43 (1906). Crataegus pectinata Bosc in DC. Prodr. II. 630 (1825). Koehne Deutsche Dendrol. 239. 3Iesp. disse'cta Dum. Cours. Bot. Cult. ed. 2. V. 454 (1811). M. penta- gyna var. Amur AVenzig Linnaea XXXVIII. 151 (1874). Crat. monogyna X nigra f Koehne a. a. O. (1892).

Nach C. K. Schneider (Handb. Laubholzk. I. 779 [1906]) wurde A'ie Crat. pectinata Bosc a. a. O. vielleicht eher als 31. nigra X pinnatifida (Crat. nigra X pinnatifida C. K. Schneider a. a. O. [1906]) zu deuten sein. Vgl. auch S. 39.

B.

. X 217. M. sanguinea X nigra, f>. Zweige anfangs dicht zottig- filzig, später glänzend-braun bis grau-weisslich. Dornen bis 1,5 cm lang. Blätter mit ziemlich kurzen, dicht zottigen Stielen, breit-eiförmig bis rundlich-rhombisch, meist seicht 7 lappig mit tieferem untersten Einschnitt und von sparsam gezähnten Lappen, oberseits spärlich, unterseits reichlich zottig. Blüthenstand meist 6 Sblüthig. Blüth ensticle dicht, Kel ebbe eher nur unterwärts wollig. zottig. Kelchblätter abgestutzt und vereinzelt gezähnelt oder spitz, an

1) S. III. S. 43 FuEsn. 1.

44 Rosaceae.

der Frucht zurückgeschlagen. Blumenblätter neben dem Grunde mit 2 Oehrchen. Staubblätter viel länger als die Kelchblätter. Fruchtblätter mit breitem , wollig- zottigen freien Gipfel. Griffel 3 4. Frucht bis 11 mm dick, blutroth.

Nur in Gärten. Bl. Mai.

j\I. sanguinea X nigra? (M. Lambertidna'^ ) A. u. G. Syn. VI. 2. 44 (1906). Crataegus Latnbertiäna Lange Rev. Grat. 58 (1897). Crat. nigra? X sangrdnea Koehne Deutsche Dendrol. 237 (1892).

Nach Koehne a. a. O. könnte an der Entstehung dieses muthmasslicheu Bastardes auch iV. pentagijna statt M. nigra betheiligt sein, wofür auch die lebhaft rothe Farbe der Frucht sprechen würde.

.X ? M. punctata X tanacetifolia ? f). Aus dieser Kreuzung stammt nach C. K. Schneider (Handb. Laubholzk. I. 787) vielleicht eine in Gärten vorhandene Pflanze.

M. punctdta X ianacelifolia (M. Dippeliana^) A. u. G. Syn. VI. 2. 44 (1906). Crat, tanacetifolia X punctata C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 787 (1906). Crat. Cclsiana Dippel Handb. Laubholzk. III. 452 (1893) nicht Bosc. Crat. Dippelidna-i) Lange Bot. Tidsskr. XIX. 261 (1894-95).

B.

. X 218? M. crus galli X pentagyna? f). Dieser Kreuzung ent- stammt nacli Koehne (Deutsche Dendrol. 234) wohl ein meist sehr kräftiger Strauch bis Balim, der lebhaft an M. crus galli erinnert. Dornen kaum 3 cm lang. Zweige anfangs zerstreut, behaart. Blätter 0,5 2 cm lang gestielt, aus keil- förmigem Grunde länglich bis eiförmig -rhombisch, scharf und ungleich bis doppelt gesägt, an den Langtrieben öfter mit 1 -4 Paaren von faden- förmigen Lappen, meist ohne in die Buchten verlaufende Nerven. Blüthen- stände reichblüthig, flach. Blüthenstiele schwach behaart. Kelchbecher kahl. Kelch- blätter auf der Frucht bogig zurückgekrümmt. Staubblätter etwa 15 20 mit an- fangs rosaviolett bis schwarzviolett gefärbten Staubbeuteln. Griffel meist 4 5. Frucht bim förmig, etwa 7 mm dick, mit dünnem hartem Fleisch, glänzend brau u -purpurn.

Nur aus Gärten bekannt. Bl. Juni.

M. crus galli X pentagyna? (M. hicmdlis) A. u. G. Syn. VI. 2. 44 (1906). Crataegus hicmalis Lange Bot. Tidsskr. XIII. 20 t. 2 (1882). Cral. crus galli X pentagyna Koehae Deutsche Dendrol. 234 (1892).

B.

Ausser den oben ))eschriebenon Formen, die nach Koehne vermuthlich durch die angegebenen Kreuzungen entstanden sind, sind im Gebiete sicher noch eine ganze Reihe von verwilderten oder in Gärten gezogenen Formen vorhanden, die Bastarde eultivirter americanischer mit einhein\ischen Arten darstellen. Wir fanden mehr- fai'h dcrarlige kritische Pflanzen bei denen 31. monogi/na resp. 3f. oxyacantha be- lliciligf schien, die aber, da sie nur in einem (meist ungenügenden) Entwiekelungs- ziislaiide beobachtet wurden, sichere Schlüsse in Bezug auf ihre Herkunft nicht zu- iiesscn. Die iu der Nähe älterer Gutsgärten, Parks etc. meist an Gräben, Weg- rändern etc. auftretenden Formen verdienen eingehenderes Studium.

A. XB. 214. / 215. M. (icrinniiica X monof^yiia. \\. Wie bereits oIm'ii erwäiint, wird vuii inaiicheii Schrift stcllern M. (jrandijlora (S. lö)

1) S. I. S. 207 Fussn. 3.

•i) Nach I>eopold Dipj)el, * 4. August 1827 Lautcrccken (Bayr. Pfalz) (br.), ein. Professor der Botanik an der Technischen Ilociiscliule und Director des Bo- »aniHi-hen Gartens in Darmstadt. Verfasser werthvoller Arbeiten über Pflanzen- Anatomie, ferner von Das Mikroskop und seine Anwendung Hraunscliweig 1867 69 2. Aufl. 1882 und von Handbuch der Luubliolzkuude 3 I5de. Berlin 1889-93.

Mespilus. 45

als Bastard zwischen den genannten Arten oder von 31. Germanica mit M. fomentosa angesehen, eine Annahme^ die aber nach Koehne nicht wahrscheinlich ist*). Neuerdings werden aber von der Firma Simon-Loüis freres in Metz „Pfropf bastarde" in den Handel gebracht. Die verschiedenen Formen halten in allen Theilen auffällig die Mitte zwischen beiden genannten Arten. Die Zweige sind dornenlos oder dornig. Die Blätter haben meist die Behaarung der J/. Germanica und oft den charakteristischen Schnitt der M. monogyna, aber schwächer ausgebildet. Die Blüthenstände sind denen der letzteren ähnlich oder lockerer, grösser und die Blüthen grösser. Die Früchte sind verschieden gross, halten zwischen beiden Gruppen die Mitte.

In Bronvaux, etwa 8 km von Metz entstanden, vgl. unten (Dar dar, S i m 0 n - L 0 u i s !).

M. Germanica X monogyna A. u. G. Syn. VI. 2. 45 (1906). C r a et a e g 0 -M e sp il u s Simon-Louis freres Catalog. Jouin Compte rendu Congr. hortic. Paris 1898. 9. qu. Le Jardin Paris. 1899. Koehne Gartenfl. XLIX (1900) 99. XL (1901) 628. Späth Catal. etc. Nach N}Mnan (Consp. 244) stellt diesen Bastard dar: Crataegus lohata Bosc Nouv. cours d'agr. 223 (1821) bei Ser. in DC. Prodr. II. 628 (1825). Mespilus lohata Poir. in Lam. Enc. Suppl. IV. 71 (1816) vgl. S. 15.

Nach Simon-Louis (vgl. Koehue Gartenfl. XL [1901] 628) hat dieser Bastard folgende Geschichte; Zu Bronvaux, einem etwa 8 km von Metz gelegenem Dorfe steht eine mehr als 100 jährige auf M. monogyna veredelte M. Germanica auf die Herr Simon-Louis von dem Besitzer aufmerksam gemacht wurde. Un- mittelbar unter der Veredelung ist aus dem Weissdornstamm ein dorniger Zweig hervorgegangen, der zwar in seinen Blättern und seiner filzigen Behaarung auf den ersten Blick grosse Aehnlichkeit mit einem Mispelzweige besitzt, aber durch die viel länger gestielten, zu 6 12 doldig gestellten Blüthen, sowie durch die viel kleineren nur 1 3 steinigen Früchte sofort Zeugnis davon ablegt, dass er auch von einem Weissdorn abstammt. Unmittelbar neben diesem Zweige befindet sich ein anderer Zweig, der zwar in der Blattform, dem Blüthenstände und der Bedornung, auch in der Grösse der Früchte sich dem Weissdorn sehr annähert, von der Mispel aber die filzige Behaarung der Blätter und die lederbraune Farbe der Früchte an- genommen hat. Die Zweige sind allem Anschein nach mehrere Jahrzehnte alt. Auf derselben Höhe mit den erwähntea Zweigen aber auf der entgegengesetzten Seite des Stammes trat etwa im Jahre 1894 ein dritter Trieb zu Tage, der bis zu etwa 10 cm Länge ganz wie ein Weissdornzweig erschien, von da ab aber die Form des zweiten Triebes annahm. Zu den drei bereits erwähnten merkwürdigen Er- scheinungen gesellt sich als vierte die, dass sich auf dem zuerst beschriebenen Aste im Jahre 1899 ein ganz typischer Mispeltrieb entwickelte und dass derselbe Ast in demselben Jahre einen kurzen Trieb entwickelte, der sich bei 10 era Länge ver- zweigte und nun an dem einen Zweige Mispelblüthen, am anderen Weissdornblüthen trug. Der ganze Baum ist also am Grunde Weissdorn, in der Mitte Bastard und oben Mispel.

Bemerkenswerth sind die beiden Formen:

A. Dar dar 12). Dem M. Germanica ähnlich. Zweige anfangs dicht weisslich-

1) Gillot (Bull. S. B. France V. 23 [1876] und Bull. Herb. Boiss. V. 2 [1894] App. 18) hält sie dagegen für einen zwischen M. Germanica und oxyacaniha in Süd-Frankreich wild entstandenen Bastard.

^) Nach dem Entdecker Grundbesitzer Dar dar zu Bronvaux bei Metz.

46 Rosaceae.

zottig. Dornen zahlreich bis 1 cm lang. Blattstiele sehr kurz, zuletzt höchstens 5 niiu lang. Blätter ungelappt, am Grunde herzförmig, seltener nur abgerundet und dann plötzlich in deü Stiel zusammengezogen, schmal bis breit-länglich, an den Langtrieben öfter sogar verkehrt-eiförmig, spitz oder (besonders die ver- kehrt-eiförmigen) zugespitzt, gauzrandig oder au den Langtrieben gekerbt mit einer bräunliehen Drüse an den Zähnen, oberseits anfangs dicht weichhaarig, später verkahlend, unterseits besonders auf den Nerven mehr oder weniger bleibend behaart. Bliithenstand 6 7- (bis 12) bliithig, ziemlich lockere Dolden- trauben. Blüthenstiele, Kelchbecher und Kelchblätter dicht wollig-filzig. Blüthcn 1,5 2,3 cm lang gestielt mit je 2 linealisch- bis linealisch-lanzettlicheu, etwa 1 cm langen Hochblättern. Kelclibecher 3 6 mm lang. Kelchblätter 9 12 mm lang. Blumenblätter rundlich-eiförmig, höchstens 2 cm lang und 1,8 cm breit) am Grunde oft mit 2 krausen, rückwärts gerichteten Oehrchen versehen. Staub- blätter 15 20. GritTel 1 2. Fruclit mispelähnlich aber nur bis 17 mm dick und 12 mm lang, lederbraun, mit langen, aufrecht zusammenneigenden Kelch- blättern, innerhalb des Kelchs bis 12 mm erweitert.

Neuerdings mitunter in Gärten.

M. Germanica X monogyna A. Dardari A. u. G. Syn. VI. 2. (190G). - C'rataego-mcspilus Dardari Simon-Louis Catal., Le Jardin Paris. Jan. (1899). Koehne Gartenfl. IXL (1900) 99, 100. XL (1901) G28. Crataecjus O.njacantha X Mesjnlus Germanica 1 Dardari Koehne a. a. O. XL (1901) 629. Crataego- Me.ipilus Dardari var. mespiloides Zabel Handb. Laubholzben, 180 (1903).

Koehne hat (an letztem Orte) M oxyacanlha statt M. monogyna irr- thümlich gesetzt, die Minderzahl der Griffel scheint schon abgesehen von der ausdrücklichen Angabe Koehne 's dafür zu sprechen, dass die Unterlage that- sächlich M. monogyna ist. B. Asnieresil). Dem 3f. monagynn ähnlicher. Blattstiele 5 IG mm lang. Blätter der Langtriebe am Grunde breit-keilförmig, mitunter fast abgestutzt und plötzlich in den Blattstiel zusainmengezogen, breit-eiförmig oder rhombisch- eiförmig, jederseits mit 1 3 kurzen, breit abgerundeten und öfter sehr kurz gespitzten seltener spitzliclien Lappen versehen, ausserdem ganzrandig oder vereinzelt drüsig oder mit kurzen Kerbzähnen. Blätter der Kurztriebe ähnlich oder ungelaj>pt, eiförmig bis verkehrt -eiförmig, ganzrandig oder drüsig klein gekerbt. Behaarung wie vorige. Blüthenstand etwas doldenrispig, die untersten Zweige desselben 2blüthig, Blüthen 1,3 3,7 cm lang gestielt, nur mitunter am Grunde mit einem 3 4 mm langen, fast fadenförmigen Hochblatt. Keleh- Itecher 4 mm lang. Kelchblätter etwas kürzer, dreieckig, schon zur Blüthezeit zurückgeschlagen. Blumenblätter kreisrund, nur 1 mm lang, ebenfalls mit Oehrchen am Grunde, im Verblühen zart rosa. Staubblätter etwa 30. Griffel 1 2, mitunter am Grunde verbunden. Frucht nur 1 1,1 cm dick und lang, mit kurzen ganz zurückgeschlagenen Kelchblättern, zwischen den Kelchblättern 5 6 mm weit, lederbraun, etwas silberig schillernd.

Seltener in Gärten.

^f. Germanica X monogyna B. Asnieresi A. u. G, Syn. VL 2. 4G (1906). Cralaegomespihis Jules d'Asnieres Simon Louis a. a. O. (1899, 1901). ('ralacgus Oxyacanlha X Mespilus germanica 2 Asnieresi. Koehne Gartenfl, XL (1901) 632. Cratacgo Mespilus Dardari var. cndaegoides Zabel a. a. O. (1903).

Beide Formell sind von S 1 ni o n-I>ou i s durch Veredelung fortgepflanzt und in den Handel gebracht worden. Sie zeigen sich fast in allen Theilon Völlig eon- slant und sind so ein ausserordentlich interessanter Beitrag zur Förd(!rung unserer Kenntnis von der Entstehung nicht hihrider Zwischenformen und deren Constauz. Bei der Fähigkeit vicder J/csy*//?t,s-- Formen, namentlich starker Stammtheile aus dem iiieriHteiiiatischen Gewebe von vernarbenden oder vernarbten Wunden reichlich Ad-

' ) Nach dem verstorbenen Gutsbesitzer Jules de Carrey d'Asnieres auf Schloss Villrr au htm bei Conflans-Jarny (Dep. Meurtheet-Moselle) (Simon -Louis br.).

Mespilus. 47

ventivsprosse zu treiben, ist wohl anzunehmen, dass die Entstehung der oben be- schriebenen Zwischenformen dadurch zu Stande gekommen ist, dass von den adventiv an der Veredelungsstelle entstehenden Vegetationskegeln, die zu Knospen und Trieben auswuchsen, einige zum Theil dem Bildungsgewebe der M. vionogijna, zum anderen Theile der ^^. Germanica angehörten, eine Annahme, die bei den häufig sehr com- plicirt ineinander greifenden Verwachsungszonen "besonders an älteren Veredelungen und dem häufig massenhaften Auftreten von Adventivknospen solcher alter Wund- masern niclit wenig Wahrscheinlichkeit für sich hat. Jedenfalls ist dieses Vorkommnis aber ein wichtiges Beispiel für die Constanz mancher Knospen Variationen, worauf ja schon Wetts te in (Festschrift Ascherson's 70. Geburtst. 509 [1904]) hingewiesen hat, die beweist, dass neben der Mutation De Vries' noch andere Formen bildende Elemente eine wichtige Rolle spielen. Aus diesem Grunde haben wir um die Variation in allen Theilen zu zeigen die Ko ebne 'sehen Diagnosen so ausführlich wiedergegeben. F. Noll führt (Sitzber. Bonn 1905 Mai) die Entstehung der Pfropf- bastarde darauf zurück, dass beim Verwachsen des Pfropfreises mit der Unterlage die protoplasmatischen Tiieile namentlich die Zellkerne zweier angeschnittener Zellen sich vereinigen und aus den so entstandenen Zellen dann die Bastarde hervorgehen. Dabei wäre es aber auffallend, dass erstens Propfl)a8tarde sehr selten und bisher nur an alten Exemplaren bekannt sind.

(Bisher nur im Gebiete.) ÜH

2. Tribus.

P i R E A E.

(Sorbeae Koehne Garteufl. XL [1891J G. Deutsche Dendrol. 224, 241.) S. S. 2.

Ueber sieht der Gattungen.

A, Fruchtblätter au der Spitze frei, mit falschen Scheidewänden, daher fast 2 fächerig, also der Fruchtknoten mit doppelt soviel Fächern als Griffeln (bei uns 5). Sträucher mit ungefiederten gesägten oder gekerbten Blättern und in einfachen Trauben stehenden Blüthen.

Anielanchier. (Vgl. das Americanische, seltener angepflanzte Peraphyllwn mit am Rücken bis zur Spitze dem Kelchbecher verbundenen Frucht- blättern, j+ ganzrandigen Blättern.)

B, Fruchtblätter ohne falsche Scheidewände, daher nicht 2 fächerig, nur so viel Fächer als Griffel resp. Griffeläste.

I. Fruchtblätter oberwärts von dem Kelchbecher getrennt, mit der Spitze frei, die Fächer daher bis zur Kelchgrube der Frucht reichend. Angepflanzte Arten aus Asien und America mit ungetheilten mitunter immergrünen Blättern.

a. Endokarp sehr dünn-häutig. Samen gross, durch Druck un- regelmässig gestaltet. Kleiner immergrüner Baum mit grossen Blättern und traubig-rispigen, dicht filzigen Blüthenständen.

Eriobotrya.

b. Endokarp lederartig. Samen länglich-ellipsoidisch oder rundlich. Griffel frei. Sträucher oder kleiner Baum mit ungetheilten Blättern und doldenrispigen Blüthenständen. Photinia.

48 Rosaceae.

II. Fmchtblätter vollständig von dem Kelchbeclier übenvölbt, die Fächer daher im Inneren der Frucht liegend.

a. Fruchtblätter mit 2 Samenanlagen.

1. Kelchbecher röhrenförmig. Immergrüne Sträucher mit un- getheilten Blättern und traubig-rispigeu Blüthenständen.

Rapliiolepis.

2. Kelchbecher kreisel- oder krugförmig. Sommergrüne Ge- liölze mit verschiedenartigen Blüthenständen. Pirus.

b. Fruchtblätter vielsamig, die Samen in 2 Reihen angeordnet.

1. Blumenblätter in der Knospe gerollt. Cydoiiia.

2. Blumenblätter in der Knospenlage klappig. Chaenoiiieles.

21. AMELANCHIER»).

(Medic. Phil. bot. I. 135 [1789J. Nat. Pfl. III. 8. 26. Aronia^)

Pers. Syn. II. 39 [1807] z. T. XeromaJon^) Raf. New Fl. Amer.

III. 11 [1836] z. T.)

(Felsenbirne, Flühbirne, Quantelbeerbaum , Rotsmispel, Alpenmispel,

Steinböckle (Elsass) ; franz. : Amelanchier, Amelanche [die Frucht] ; it. :

Pero corvino; poln.: Swidosliwka ; böhm. : Muchovnik.)

S. S. 47. Meist niedrigere bis ziemlich ansehnliche Sträucher, ohne Dornen und mit stets ungetheilten gezähnten oder gekerbten Blättern. Nebenblätter hinfällig. Blüthenstände im Frühjahr erscheinend, wenig- blüthig(; einfache Trauben, am Ende eines beblätterten Kurztriebes mit bald hinfälligen Hochblättern. Kelchbecher und Kelchblätter meist zottig behaart, lilumenblätter aufrecht oder abstehend. Staubblätter etwa 20. (Jriffel (bei unseren Arten) 5. Fruchtblätter an der Spitze frei mit solchen Scheidenwänden, daher fast 2 fächerig, also der Frucht- knoten mit doppelt soviel (also 10) Fächern als Griffeln. Frucht klein, kugelig, von den Kelchblättern gekrönt, meist blauschwarz, mit freien Gipfeln der häutigen Fruchtblätter.

Etwa 12 Arten in der nördlich gemässigten Zone. Die mit meist nur 2 (1—3) Griffeln versehene A. dcnticnldta (K. Koch Dendrol. I. 183 [18G9]. Colnneaster dcnüculat« Ilumb. Bomid. Kunth Nov. gen. sp. VI. 214 t. 556 |182o]) von der Mexicanischen Hochebene bei uns nur selten, nur hin und wieder im süd- lichen Gebiete angepflanzt. Sie ist niedrig, besitzt graufilzige Triebe, lederartige, unlerseits weissfilzige, breit-verkehrt-eiförmige bis rundlich-elliptische mit wenigen Zälinchen versehene Blätter und vorn dicht gewimperteu Blumenblättern. Bei uns heimisch und häufiger in Cultur nur Arten der Sectiou :

1) Zuerst bei de l'Obel, der Name ist der Französische von A. nmelmchier (die Fruciht amelanche). Ob der Name Lateinisch oder Französisch auszusprechen ist, ist schwer zu entscheiden. Pcrsoon hat wohl wegen der Sellsamkeit dieses NamfiiH die Gallnng in Aionia umgetauft. Als Geschlecht des Namens wäre wohl auch im Lateinischen richtiger das männliche zu wählen.

-) ÜQioi'iu, Name eines Strauches bei Dioskorides F. 1(19, vielleicht il/f.5/3t7ws a'^aroliiH h. S. 40 nach Sprengel (Diosc. 11. 417) aber Mcxp. tanaccli/dlia s. S. 41.

3) Schlecht gi^bildet aus ^>i()6s trocken und ftiiAo%> Apfel.

Amelanchier. 49

Euameläncliier (C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 731 [1906J). Blumenblätter stets länglich. Kelchblätter mehr oder weniger schmal bis linealisch-lanzettlich, sehr spitz.

A. Petromeles^) (Jacq. fil. nach Roeni. Syn. monogr. IIL 102, 143 A, [1847]). Blumenblätter aussen wollig. Gipfel der Fruchtblätter lang und dicht wollig. Griffel frei. Europäische und westasiatische Arten.

Von hierhergehöiigen Arten werden seiteuer in Gärten cultivirt die unserer Art sehr nahe verwandten durch zuletzt zurückgeschlagene Kelchblätter und den den Drüsenring (Discus) um die Hälfte überragenden GiifFel ausgezeichneten A. Cre'tiea (DC. Prodr. II. 632 [1825]. Piinis cretica AVilld. Spec. pl. II. 1015 [1799]. A. sx'.borbicuhins Borkh. Handb. Forstbot. II. 1262 [1803]. A. vulgaris ß. cretica Boiss. Fl. Or. II. 667 [1872]) kleiner, etwa 0,5 m hoher Strauch mit fast kreisrunden ausgerandeten entferntgesägten Blätter aus Süd-Osteuropa und Kleinasien mit der Rasse A. iy^jjca (Halacsy Consp. Fl. Gracc. I. 542 [1901]) mit grösseren, zuletzt fast kahlen und B. Chelmca'^) (Hai. a. a. 0. [1901]) mit kleineren unterseits dicht weissfilzigen Blättern und A. parviflor a (Boiss. Diagn. ser. 1. III. 8 [1843]. A. Pisidica'^) Boiss. u. Heldr. Diagn. ser. 1. X. 2 [1849]. [Fl. Or. II. 668 (1872) als Varietät]. ^1. integrifoUa Kotschy nach Koehne Deutsche Dendrol. 255 [1892] nicht Boiss. et Höh.) bis 4 m hoher Strauch mit elliptischen bis rundlichen, ganzrandigen oder nur an der Spitze sparsam gezähnten unterseits stark weissfilzigen Blättern aus dem Orient.

220. (1.) A. amelanchier. h. Meist nur 1 2 seltener bis 3 m hoher Strauch mit meist ausgebreiteten anfangs behaarten, später bald verkahlenden braunen bis braungrauen Zweigen und kurzen eirunden, dicken, filzig-behaarten Winterknospen. Blätter meist etwa 10 bis 15 cm lang gestielt, klein, oval bis rundlich oval, meist 2 4 cm lang und etwa 2 3,5 cm breit, am Grunde meist schwach herzförmig oder abgerundet bis allgestumpft, fast vom Grunde an scharf und fein kerbig gesägt, an der Spitze abgerundet oder abgestutzt, oft stachelspitzig, zuletzt etwas derb, oberseits kahl, dunkelgrün, unter- seits mit später verschwindendem Wollfilz. Blüthenstände meist nicht sehr reichblüthig. Blüthenstiele länger als Kelch. Kelch- becher wollig - filzig. Kelchblätter länglich - dreieckig , abstehend, aussen kahl. Blumenblätter keilförmig, lineal-lanzettlich, weiss, an der Spitze röthlich. Griffel nur den oberen Rand des Discus (Drüsenringes) erreichend. Frucht kugelig, etwa 1 cm dick oder etwas dicker, blauschwarz, wohlschmeckend.

An felsigen buschigen Abhängen, in Wäldern gern auf Kalkboden, nur im südlicheren Gebiete, in den Alpen verbreitet (nach Jaccard 142 bis 2000 m ansteigend), nördlich derselben bis zur Rheinprovinz und bis Hessen und Thüringen zerstreut, fehlt aber bereits ganz in Böhmen und im östlichen Ungarn sowie in Galizien und Bukowina. Bl. April, Mai.

1) Von TtcTQog Stein, Fels und fitjAea, firjÄTj, ftfjÄig Apfelbaum.

2) Nach dem Berge Chelmos bei der Styxquelle in Arkadien.

3) Nach der Landschaft Pisidien im südlichen Kleinasien.

Ascherson u. Graobner, Synopsis. VI. 2. 4

50 Rosaceae.

A. Ämelanchier Karsten Deutsche Fl. 784 (1880). A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 423. Mes])ilns Ämelanchier L. Spec. pl. ed. 1. 478 (1753). Sorhus AmelancJder Crantz Stirp. Austr. II. 53 (1763).

Pirns Ämelanchier L. f il. Suppl. 256(1781). Crataegus rotmicli- fölia Lani. Encycl. I. 83 (1783). Ämelanchier oväJis Med. Gesch. d. Bot. 79 (1793) nicht Lindl. Amel vulgaris Moench Meth. 682 (1794). Boiss. Fl. Gr. II. 607. Bot. Mag. t. 2430. Aronia rotmuli- foliaFers. Syn. IL 39 (1807). Nyman Consp. 242. Suppl. 118. Crataegus Ämelanchier Desf. Hist. arb. arbriss. I. 149 (1809). Aronia rupestris Bluff u. Fingerh. Comp. fl. Germ. I. 609 (1821).

Aronia Ämelanchier Rchb. Fl. Germ. exe. 630 (1832). Ämelan- chier rotunclifolia K. Koch Dendrol. 1. 178 (1869). Koehne Deutsche Dendrol. 255. Dippel Handb. Laubholzk. III. 389.

Eine namentlich zur Blüthezeit sehr schöne Pflanze und deshalb auch im uördlichen Gebiete öfter angepflanzt und mitunter verwildernd, so auch in den Niederlanden (Heukels).

^lan unterscheidet uach Rouy u. Camus folgende Formen:

A. genuina. Blätter an der Spitze stumpf oder abgerundet, zuletzt ganz ver-

kahlend. Die verbreitetste Form. A. ämelanchier A. genuina A. u. G.

SjMi. \I. 2. 50 (1906). A. rotundifolia var. genuina Rouy u. Camus Fl.

France VII. 28 (1901). R. grau dif olia. Blätter mehr rundlich, etwas ül)er 3 cm lang und etwa 3 cm

breit, zuletzt kahl. Selten. A, rohindifolia var. grandifolia Rouy und

Camus a. a. O. (1901).

C. tomentella. Blätter bis zum Herbst auch unterseits behaart. Seltener.

A. rotundifolia var. tomentella Rouy u, Camus a. a. O. (1901).

D. acutifolia. Blätter aus stumpfer Spitze mehr oder weniger zugespitzt, bis zum Herbst behaart. A. rotundifolia var. acutifolia Rouv u. Camus a. a. O, (1901).

Bemerkenswerther ist wohl n. Dalmatica. Blätter ziemlich gross, elliptisch, nur über der Mitte kerbig gezähnt, Dalmatien ! A. am. II, Dalmatica A. u. G. Syu. VI, 2, 50 (1906) vgl. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 732. C. K. Schneider bemerkt (Handb. I^aubholzk. I. 732) mit Recht, dass die südosteuropäischen Formen dieser Art eines nähereu Studiums bedürfen. Die oben beschriebene Form sahen auch wir aus Dalmatien.

(Mittel- und Südost - Frankreicli ; Iberische Halbinsel; Italien; Balkanlialbinsel; [Süd-Küssland?J; Krim ; Kaukasus; Kleinasien; Nord- Africa.) "^

B. B. Jiotryäpinm^) (Roem. Syn. mon. III. 102. 144 [1847]). Blumen- l)iäUor aus.sen kahl. Griffel den Discus (Drüsenring) stets weit über- ragend. — Ostasiatische und Americanische Arten, z. T. l)ei uns eingebürgert.

Von hierhergehörigen Arten ist in Gärten seltener angepflanzt A, Asidtica (Wulpers Rei)ert. II. 55 [1843]. Aronia asintica Sieb. u. Zuce. Fl. Jap. I. 87 [\H35]. ylnulnnchier canadensis xar. japonira Micj. l'rol. fl. .lap. 229 [1867].

Aronia Japdnica der Gärten nach Di]>pel Handb. Laul)h()lzk. III. 393 [1893J)

') Von ßÖTQvg Traube und äniov Birne.

Anielanchier. 51

aus Japan ; hoher Strauch oder bis 8 in hoher Bauru, ausgezeichnet durch bis zum Grunde getrennte Griffel, schiuallängliehe fast bandförmige, oberwärts etwas gewimperte Blumenblätter, unterseits anfangs wollig-filzige, später kahle länglich-lanzettliehe zugespitzte Blätter. Häufiger angepflanzt oder eingebürgert nur Nordamericanische Arten mit bis über die Mitte verbundenen Griöeln :

I. Blätter schon unter der Mitte gesägt. Blüthenstiele länger als der Kelchbecher mit den Kelch])lättern. a. Blumenblätter läiiglich-verkehrt-eiförmig. Fruchtknotengipfel dicht \s'ollig.

Gesammtart A. spicata.

221. (2.) (5;?.) A. spicata. h. Meist bis 4, seltener bis 6 m hoher Strauch mit kriechenden Grundachsen und zumeist aufstreifenden x\esten. Zweige anfangs graufilzig ])ehaart, später kahl. Winterknospen eiförmig, spitz, schwach behaart bis kahl, meist etwa 4 (2 6) cm lang und bis fast ebenso breit, kurz zugespitzt, meist fast vom Grunde an klein ge- sägt, unterseits anfangs wollig-filzig, später verkahlend, beim Austreiben grün, später oberseits dunkelgrün, unterseits bläulich-hellgrün. Blüthen- stände ziemlich dicht, im Umfange eiförmig bis länglich, meist etwa 4 l»is 5 cm lang, mehr oder weniger aufrecht, mit hellbraunen Hoch- blättern. Blüthenstiele, Kelchbecher und Kelchblätter aussen wollig- filzig. Blumenblätter etwa 7 8 nmi lang, an der Spitze abgerundet bis ausgerandet, gewimpert. Griffel wenig länger als die Staubblätter. Frucht blau schwarz, bis lern dick.

Im Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns seit lange in Gärten und in sandigen etwas feuchten Kiefernwäldern, in lichten Laubwäldern etc. verwildert und völlig eingebürgert, so namentlich in der Umgegend von Berlin mehrfach in grossen Mengen : Grunewald, Schlucht zwischen Krumme Lanka und Schlachten - See ! ! Potsdam, bei Kuhfort!! und zwischen Caputh und Baumgartenbrück !! auf mehrere Kilometer, auch wohl anderwärts (vgl. Hock Beih. Bot. Centr.bl. IX. 417). Die Mehr- zahl der Angaben über das Verwildern der A. amelancliier bezieht sich auf diese Art! Bl. April, ^lai.

A. spicata Decsne. Nouv. Arch. Mus. Paris X. 135 t. 9 (1874). Koehne Deutsche Dendrol. 256. A. u. G. Fl. Nordostd. Flachl. 423 nicht K. Koch. Crataegus spicata Lam. Encycl. I. 83 (1783). Fyrus ovalis Willd. Berl. Baumz. 259 (1796). Mesp. canacUnsis var. rotnndifoUa Mich. Fl. bor. Am. I. 291 (1803). AmelancMer ovälis Borkh. Handb. Forstbot. IL 1259 (1803). Aronia ovalis Pers. Syn. H. 40 (1807). Amel. canadensis y. rotundifolia Torr, u. Gray Fl. N.Amer. IV. 473 (1840). Amel. canadensis var. spi- cata Sargeut The silva N.Amer. IV. 129 (1892) z. T.

Die Art wurde bei uns in Gärten früher sehr häufig mit A. amelanchier ver- wechselt, vou der sie indessen durch die augegebenen Merkmale leicht zu unter, scheiden ist. Sie bildet infolge der kriechenden Grundachsen, die sich namentlich in sandigem Boden leicht entwickeln, meist grössere Gebüsche. In Gärten Mird sie trotz ihrer geringen Schönheit gern angepflanzt, da sie gut Schatten erträgt und sich in Folge dessen sehr zur Unterholzpflanzung eignet.

52 Rosaceae.

Aendert ziemlich wenig ab, meist nur in der Grösse und der Dauer der Be- haarung der Blätter.

221. X . A. spicala X Ganadensis s. S. 54.

* A. sanguinea. t). Der vorigen Art ähnlich aber Blätter aus spitzem oder abgerundetem Grunde länglich, meist zugespitzt, meist 5 7 mm lang gestielt, 2,5 5 cm lang und 1 2,5 cm breit, vom oberen Drittel ab scharf gesägt, beim Austreiben roth. Blüthenstände meist armblüthig. Kelchbecher kahl oder behaart. Blumenblätter bis 1 cm lang, ziemlich breit. Frucht schwarz- purpurn, dicht bereift.

Im nördlichen Atlantischen Nordamerica heimisch, bei uns hin und wieder in Gärten. Bl. Mai.

A. sanguinea (Ser. in DC. Prodr. II. 633 [1825]?) Decsne. Nouv. Arch. Mus. Paris X. 136 (1874). Mespilus canadensis y. olif/ocarpa ^) Mich. Fl. Bor. Am. I. 291 (1803). Pyrus sanguinea Pursh Fl. Am. sept. I. 340 (1814). Amel. canadensis f. oligocdrpa Torr. u. Gray Fl. N.Amer. I. 474 (1840). A. oligo- cdrpa Roem. Synopsis monogr. III. 145 (1817). Koehne Deutsche Dendrol. 256. Britton u. Brown 111. Fl. II.' 239. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 737.

b. 1). Blumenblätter lang und schmal. Fruchtknotengipfel kahl.

*j A. Canadensis. ti. Ansehnlicher, meist bis 4 oder 6 m hoher Strauch, selten bis über 10 m hoch, mit abstehenden oder ausgebreiteten graubraunen Aesteji und anfangs filzig behaarten, später kahlen, dunkel- bis schwarzbraunen Zweigen. Winterknospen länglich-eiförmig, zugespitzt, fast kahl. Blätter meist 1,5 2,5 cm lang gestielt, aus etwas herz- förmigem bis keilförmigem Grunde eiförmig bis länglich, kurz zugespitzt, fast vom Grunde an klein und scharf (meist abstehend) gesägt, unter- seits anfangs wollig-filzig, später kahl und etwas bläulich-grün, beim Austreiben meist roth. Blüthenstände meist 5 Sblüthig, bis 8 cm lang, ziemlich locker. Kelchbeclier und Kelchblätter aussen wollig- filzig, seltener fast kahl. Blumenblätter länglich oder stumpflich, spitz, meist etwas über 1 cm lang. Frucht kugelig, etwa 1 cm dick, anfangs leuchtend roth, später dunkelpurpurn, schwach bereift, essbar.

Durch fast das ganze atlantische Nordamerica verbreitet, bei luis häufig in Gärten und in und aus ihnen verwildert, ol) auch fast ein- gebürgert? (vgl. Hock a. a. O.). Bl. Mai.

Ä. canadensis Med. Gesch. Bot. 79 (1793). Koehne Deutsche Dendrol. 256. Britton u. Brown Illustr. Fl. II. 237. A. u. G. Fl. Nordostd. Flach!. 423. Mesp. canadmsis L. Spec. pl. ed. 1. 478 (1753) z. T. Mesp. arhorea Mich. Hist. arb. Am. sept. III. B8 (1813). Amd. sanfßdnea Lindl. Bot. Reg. t. 1171 (1828) niclit Decsne. I*irns (Amelanchier) Wangenlieimiäna") und Bartrami- äna^) Tausch Flora XXI. 714 (1838).

1) Von dXlyog wenig und yt.aQnug Frucht.

2) S. ir. 1. S. 375 Fussu. 2.

3) Nach William Bartram, * 1743 f ?, Handelsgärtner in Delaware (Penns.) welcher 1773 Carolina und Georgia bereiste. Sein Vater .John, * 1699 oder 1701 Mar|)le (Delaware Ct., Penns.) f 1777 Kings botanist in America (P. ritten u. Boulger J. of Rot. XXVI. S7) , reiste 1713 nach den Ontario-See, 1703 nach Florida. Kr hat sich grosse Verdienste um die Flora Nordamcrica's erworben und

Amelanchier, 53

Das Holz dieses Strauches ist in seiner Heiuaat wegen der grossen Härte sehr geschätzt. Sehr veränderlich sowohl in Bezug auf die Gestalt der Blätter und Blüthen als in der Tracht. Bemerkenswerth sind folgende Formen:

A. Blätter alle oder doch die oberen am Grunde herzförmig.

I. bot r y äpium 1). Strauch ziemlich kräftig wachsend. Blätter mit meist 1,5 2,5 cm langen Stielen, alle aus herzförmigem Grunde breit- eiförmig, meist kurz zugespitzt, meist 4 9 cm lang und 2,5 5,5 cm breit, beim Austreiben schön roth gefärbt. Blüthenstände meist ziemlich reichblüthig. Blumenblätter gross, bis 1,6 cm laug. Früchte gross.

So am häufigsten iu Gärten.

A. canndensis a. Bolrijapiuin Torr. u. Gray Fl. N.Am. I. 473 (1840). Aschers. Fl. Prov. Braudenb. I. 209. Koehne Deutsche Dendrol. 256. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 734. Pijrus Botryapium L fil. Suppl. 255 (1781). Crataegus raccmüsu Laai. Encycl. I. 84 (1783). Mespilus cnnadensis var. corddtn Mich. Fl, Bor. Am. I. 291 (1803). Amelanchier Botryapium Borkh. Handb. Forstbot. II. 1260 (1803). Aronia Botijidpium Pers. Syn. II. 30 (1807). Aiu. intermedia Spach Hist. veg. II. 85 (1834) nach C. K. Schneider a. a. O. Pyrus Wangenheimidna-) Tausch Flora 1838. 714.

Wegen der grossen Blüthen die schönste Piasse der Art und zur An- pflanzung sehr zu empfehlen. Hierzu gehört b. lancijdlia (der Gärten nach Dippel Handb. Laubholzk. III. 392 [1893|).

Blätter länger zugespitzt. C. lomentula (Sargent Man. trees N.Amer. 361 [1005]). Blätter unterselts nicht verkahlend. Auch in Gärten. II. Schar nkeänaS). Strauch dichter und kürzer verzweigt. Blätter kleiner meist nur 4 5 cm lang, 1,7 2,2 cm breit, z.T. aus deutlich herzförmigem, z.T. aus abgerundetem bis (meist breit) keilförmigem Grunde, länglich-eiförmig bis länglich, seltener die obersten länglich-lanzettlich, feiner und schärfer gesägt, beim Austreiben grün. Blüthenstände ziemlich kurz. Blüthen mittelgross. Blumenblätter sehr schmal bis 1 cm lang. Frucht ziemlich klein mit abstehenden oder zurückgeschlagenen Kelchblättern.

Hin und wieder in Gärten.

A, canadensis var. Scharnkeann Graebn. in Hort. Berol. in C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 734 (1800). A. u. G. Syn. VI. 2. 53 (1906).

B. Blätter aus abgerundetem bis spitzem Grunde länglich oder elliptisch.

obovälis. Strauch meist ziemlich kräftig wachsend. Blätter meist 3 bis 6 cm laug und 2 3 cm breit, an einzelnen Trieben mitunter grösser, kurz zugespitzt, am Grunde oft ganzrandig, dann entfernter gesägt. Blüthenstände kürzer, meist dichter. Blumenblätter kürzer, meist 10 12 mm lang. Früchte kleiner.

Nicht selten in Gärten.

A. canadensis var. obovälis Sargent The silva N.Amer. IV. 128 t. 195 (1892). Koehne Deutsche Dendrol. 256. Mespilus canadensis var. obovälis Mich. Fl. Bor. Am. I. 291 (1803). Amelanchier oblongifolia Roemer Syn. raon. III. 147 (1817). Am. canadensis ß. oblongifolia Torr. u. Gray Fl. N.Am. I. 473 (1840). Gray Man. 6 ed. 167. A. intermedia Spach Hist.

lieferte Linne wichtige Beiträge und sandte schon früher Moose an Dillen ins. Nach ihm benannte Hedwig (Muse, frond. III. 111 [1792]) die bekannte Moos- gattung.

1) S. S. 50 Fussn. 1.

2) S. II. 1. S. 375 Fussn. 2.

3) Nach Gustav Schar nke, * 30. November 1874 Ostrowo, Prov. Posen, Obergärtner am Kgl. botanischen Garten der Univ. Berlin in Dahlem, der uns zuerst auf diese dritte Form der Art in den Gärten aufmerksam machte.

54 Rosaceae.

veg. II. 85 (1834)? nach Koehne etc. vgl. iadesseu oben, Pirus ovalis Bigel. Fl. Bost. 2 ed. 165 (1824) nicht Willd.

221. X ? A. spicata X Canadensisf s. unten.

.X ? A. Canadensis X alnifolia f s. unten.

B a s t a r d.

221. X ? A. spicata X Canadensis? Hierzu gehören nach Koehne

vielleicht manche zweifelhafte Formen der Gärten.

II. II. Blüthenstiele höchstens so lang als die Kelchljecher mit den Kelch- blättern, nur die untersten mitunter länger. Blätter meist (wenigstens die oberen) nur von oder über der Mitte, selten schon unter der Mitte gesägt.

* A. alnifolia. \\. Strauch meist 3 4 ni selten bis über 10 m hoch mit aufrecht abstehenden schlanken, anfangs behaarten, später kahlen röthlich-braunen Zweigen. W'interknospen eiförmig-länglich, kaum behaart. Blätter aus herzförmigem Grunde eiförmig, meist 2,5 5 cm lang und etwa 2 bis über 4 cm breit, an der Spitze abgerundet oder gestutzt, unterseits anfangs etwas wollig-filzig, später ver- kahlend, oberwärts grob-scharf-gesägt oder kerbig-gesägt. Blüthenständc kurz, ziem- lich weuigblüthig. Kelchbecher und Kelchblätter filzig-behaart. Blumenblätter läng- lich-verkehrt-eiförmig bis 1,4 cm lang, am Grunde innen behaart. Frucht kugelig, etwa 1 cm dick, dunkelpurpurn, bereift.

Im westlichen Nordamerica sehr verbreitet, östlich bis Michigan und Manitoba, bei uns neuerdings häufiger in Gärten. Bl. Mai.

A. alnifoUn Nutt. Journ. Acad. Philad. VII. 22 (1834). Koehne Deutsche Dendrol. 256. Dippel Ilaiulb. Laubholzk. III. 389. Sargent The silva N.Amer. IV t. 196. Aronia alnifolia Nutt. Geu. N.Amer. pl. I, 306 (1829). Amel. ovalis ß. scmiinlegrifdlia Hook. Fl. Bor. Am. I. 202 (1833). Amel. canadensis ö. alnifolia und var. ptcmila Torr. u. Gfay Fl. N.Amer. I. 473, 474 (1840).

Aendert ab mit dicht wolligem und kahlem Fruchtknotengipfel, nach Koehne (Deutsche Dendrol. 257 [1892]) stellt letztere Form vielleicht „A. alnifolia X canadensis'^ dar.

Von weiteren Abarten unterscheidet C. K. Schneider (Handb. Laubholzk. I, 739) folgende:

A. typica (C. K. Schneider a. a. O. [1906]). Pflanze stärker behaart. Blüthen ziemlich klein.

B. flörida (A. Jlorida Liudl. Bot. Reg. t. 1589 [1833]). Zweige, Blätter und Blüthenstände meist schon in der Jugend kahl oder schwach behaart. Kelch- blätter meist inneu behaart. Blumenl)lätter über 12 mm laug. Hierzu gehört nach C. K. Schneider und Reh der (briefl, an Schneider) auch A, oxy- odoni) (Koehne Gartenfl. LI [1902] 609 Abb. 126). Die Pflanze besitzt in- dessen eine von A. alnifolia so abweichende aufrechte Tracht und ist in allen Theilen von ihr verschieden, dass sie wohl mindestens als Unterart aufrecht zu erhalten ist.

C. elliplica {A. eUipilca Nelson Bot. Gaz. XL [1905] 66. A. ulmifolia Greenc nach C, K. Schneider a. a. O. [2906]). Blätter grösser, breiter und kürzer, etwa 8 cm laug und 5,5 cm breit, oft bis zum unteren Drittel gezähnt. Blüthenstände etwa Hblüthig, locker. Kelchblätter breiter und kürzer, sonst der vor. ähnlich.

Dieser Art anscheinend verwandt ist die neuerdings in Gärten eingeführte A. Utah(fnai 8 (Koehne Wiss. Progr. Falk Realgyran. Berl. 1890. 25. A, rubes-

1) Von 6^vg spitz, scharf nml dSovg Zahn. Uel)erliefert ist d^txjöovg.

Anielanchier. Eriobotiya. Photinia. 55

cens var. cinerea Goodiiig Bull. Torr. B. Clul). 1904. bb) aus Utah. Ausgezeichuet durch starreren dichten Wuchs mit brauner Rinde und viel kleinere nur 2,5 bis 4 ctu lange eiförmige, spitze, grobgekerbte, graugrüne Blätter.

.X ? A. Canade7isis X alnij'olia ? s. S. 54.

* ERIOBÖTRYAi).

(Liudl. Transact. Linn. Soc. XIII. 102 [1821]. Nat. Pfl. III. 3. 25.)

(Japanische Mispel; franz.: Bibaeier, Neflier du Japon; ital. : Nespola del Giappone

[die Frucht].)

S. S. 47. Meist kleine immergrüne Bäume mit ziemlich kräftigen starren Zweigen. Blütheustäude traubig-rispig mit dicht filzigen Verzweigungen. Kelcli- becher becherförmig mit kleinen zahnartigen Kelchblättern. Fruchtblätter zu 5, vollständig verbunden, oben zwischen den Kelchblättern mit freier Gipfelfläche, Griö'el ganz frei, am Grunde wollig behaart. Frucht mit bleibendem Kelche, durch die überwallende Blüthenachse engmündig mit sehr dünnem Endokarp. Samen gross, eckig, mit sehr dicken Samenlapi^en.

Etwa 10 Arten im südlichen und südöstlichen subtropischen Asien, bei uns fast nur

* E. Japönica. fj,. Kleinerer meist nicht über 10 m hoher Baum mit sehr dichter Krone und aufstrebenden Aesten. Blätter gross, länglich, am Grunde ver- schmälert, kaum gestielt, etwas buckelig, oberseits glänzend, unterseits wollig be- haart, grob gezähnt. Blüthen unansehnlich, duftend, in den wolligen Blüthen- ständeu fast versteckt. Kelchblätter rundlich. Frucht ist in der Grösse und Färbung etwa den Aprikosen ähnlich mit mehreren Samen, das Fruchtfleisch saftig, säuer- lich süss.

In China und Japan heimisch, im Mittelmeergebiete gern als Obstbaum an- gepflanzt, auch schon im Gebiete, dort aber zumeist als Zierbaum. Bl. April weiter südlich im Winter.

E. japönica Liudl. Transact. Linn. Soc. XIII. 102 (1821). Mespilus ja- pönica Thunb. Fl. Jap. 206 (1784). Bot. Reg. t. 365. Crataegus Bibns'-i) Lour. Goch. I. 319 (1790).

Die Früchte wei'den in wärmeren Gegenden sehr gern gegessen und zwar frisch, da sie wenig haltbar sind und längere Transporte nicht ertragen. Proben, die Ascherson 1905 auf dem Naschmarkt in Wien antraf, waren unreif versandt und fast geschmacklos. Sie reifen Mai und Juni.

:^ PHOTINIA 3).

(Lindl. Transact. Linn. Soc. XIIL 103 [1821]. Nat. Pfl. III. 3. 25.)

S. S. 47. Laubwechselnde oder immergrüne Sträucher bis kleine Bäume. Blätter (bei unseren Arten) ungetheilt, scharf gesägt. Blüthenstände doldenrispig. Blütheustiele oft dicht mit dicken Warzen besetzt. Blumenblätter oft kalil. Frucht- blätter zu 2 3 (bis 4) ganz miteinander verbunden. Frucht klein mit bleibendem oberen Theile des Kelchbechers und bleibenden Kelchblättern. Freie Gipfelfläche zwischen den Kelchblättern hohl, gewölbt. Endokarp häutig. Samen ellipsoidisch oder rundlich.

Gegen 20 Arten im südlichen und östlichen subtroijischen Asien und im wärmeren America, bei uns mehrere Arten angepflanzt.

1) Von iQiov die Wolle und ßöiQvg Traube.

2) Bei den Europäern in Canton und Macao gebräuchlicher Name ; Entstellung der Chinesischen Pi-pa (Loureiro).

3) Von (fcüTeivös leuchtend, hell, wegen der leuchtenden Früchte.

56 Rosaceae.

A. Pourthiaea^) (Decsne. Nouv. Aich. Mus. Paris X. 146 [1874]. Nat. Pfl. III. 3. 26 als Gatt.). Pflanze somiuergiün. Blütheustände flach. Grififel am Grunde verbunden. Samenhaut mit netzigen Harzgängen.

* P. villösa. t). Meist bis etwa 2 (bis 3) m hoher Strauch mit spreizenden Aesten. Zweige dornig, anfangs zottig bis fast kahl, später verkahlend, braun, dicht mit Lenticellen bedeckt. Blätter mit etwa 3 5 mm langen, anfangs spärlich zottigen Stielen, aus keilförmigem Grunde länglich-verkehrt-eiförmig bis fast lanzett- lich, 3 6 cm laug und 1,8 3 cm breit, sehr dicht und sehr scharf gesägt, kahl oder anfang.s, namentlich auf der Unterseite weichhaarig. Blü thenstie le mit grossen Lenticellen (Focke) besetzt. Kelchbecher und Kelchblätter (letztere auch innen) kahl. Blumenblätter am Grunde wollig bebärtet. Frucht- blätter 2—3, völlig verbunden, freie Fläche zwischen den Kelchblättern behaart. Frucht kugelig-ellipsoidisch, bis 5 mm dick, leuchtend Scharlach- bis blutroth.

In Ostasien verbreitet, bei uns nicht selten in Gärten. Bl. Mai, Juni.

P. villosa DC. Prodr. II. 631 (1825). Koehne Deutsche Dendrol. 251. Garden and forest I fig. 12. Crataegus villosa Thunb. Fl. Jap. 204 (1784). Pour- ihiaca villosa Decsne. Nouv. Arch. Mus. bist. nat. X. 147 (1874). Phot. variabilis Ilemsl. Journ. Linn. Soe. XXIII. 2G3 (1887) z. T. Sorbtis villosa Zabel Ilandb. Laubholzben. 200 (1903).

Wegen der Farbe der Früchte und der schönrothen Herbstfärbung sehr beliebt.

Findet sich in mehreren Formen :

A. typica (C. K. Schneider Ilandb. Laubholzk. I. 710 [1906]). Zweige erst spät verkahlend, Blätter meist wenigstens 7 cm lang und 3,5 cm breit, noch zuletzt besonders unterseits behaart. Bliithenstand dicht graufilzig, ziemlich reich- blüthig. Kelchbecher und Kelchblätter behaart.

B. Zollingc'ri'i) (C. K. Schneider a. a. O. [1906]. Pourthiaea Zollingeri Decsne. Nouv. Arch. Mus. bist. nat. .X. 149 [1874]). Blätter wenigstens unter- seits mehr oder weniger lange locker behaart. Bliithenstand ziemlich schwach behaart. Kelchbecher kahl oder nur am Grunde behaart. Hin und wieder in Cultur.

C. laevis (Dippel Handb. Laubholzk. IIL 380 [1893]. Crataegus ^neuis Thunb. Fl. Jap. 204 [1784], Photinia laevis DC. Prodr. II. 631 [1825]. Sorbus villosa var. laevis Zabel Handb. Laubholzben. 200 [1903]t. Zweige, Blätter und I^lüthenstände ganz kahl oder doch nur in der Jugend schwach behaart. So am häufigsten angei^flanzt.

* P. ai'güta. \}. Der vorigen sehr ähnlich und von ihr vielleicht nicht als Art zu trennen, ausgezeichnet durch dichtfilzige Blütheustiele und Kelchbecher.

Im Himalaja in zahlreichen Formen verbreitet, die unter diesen Namen in Gärten befindlichen Pflanzen gehörten aber alle zur vorigen Art.

P. arguta Wall. Cat. no. 672 (1829). Lindl. Bot. Reg. t. 1956 (1837). Pourthiaea arguta var. Wnllichii Hook. Fl. Brit. Ind. II. 382 (1878). Sorbus arguta Zabel Handb. Laubholzben. 200 (1903).

B. Euphotinia (Focke Nat. Pfl. III. 3. 25 [1894] veränd.). Pflanzen stets immergrün. Blüthenstände sehr niedrig pyramidal, Griffel getrennt. Frucht- blätter in der Grube der Frucht nicht hervorragend. Samenhaut ohne netzige Harzgänge.

1) Nach dem Missionar Abbd Pourthic, der am 11. März K"<66 in Korea erniordet wurde (Decaisnc a. a. 0.).

'i) Nach Heinrich Zollin ger, * 22. März 1818 Feuerthalen, Ct. Zürich, t 19, Mai 1859 R()godjami)ie auf Java, welcher in Niederländiscli-lndien reiche Sammlungen von Pflanzen machte (System, Verzeichnis der im ludischen Archipel 1H42 1848 gesammelten sowie der aus Japan empfangenen Pflanzen. 1. 3. Heft. Zürich 1054—55).

Photinia. Raphiolepis. 57

Von den ca. 15 Aitea einige namentlich im südliehen Gebiete angepflanzt, im nördlichen nicht ganz winterhart, so besonders

* P. glabra. [i. Meist niedrigerer Strauch mit aufstrebenden Aestcn. Blatter gross, aus keilförmigem Grunde länglich-verkehrt-eiförniig, zugesj)itzt, sehr scharf und dicht gezähnt gesägt, kahl, zuletzt lederartig, beim Austreiben roth. Blüthen- stand mit kahlen Verzweigungen. Fi'uchtblätter zu einem grösstentheils ober- ständigen 2 furchigen Fruchtknoten verbunden, wollig behaart.

In China und Japan heimisch, bei uns nicht selten im südlichen Gebiete. El. Mai, Juni.

P. glabra Maxim. Bull. Acad. Petersb. XIX. 179 (1874). Koehne Deutsche Dendrol. 251. Crataegus glabra Thunb. Fl. Jap. 205 (1794). Sorbus glabra Zabel Handb. Laubholzben. 200 (1903) z. T. Photinia serrulata Lindl. Transact. Linn. Soc. XIII. 103 (1821) die Koehne hierher zieht, stellt nach C. K. Schneider eine eigene Art dar.

Eine sehr schöne Pflanze, die leider durch die im nördlichen Gebiete während des Winters auch unter Decken leidenden Blätter leicht unansehnlich wird.

* KAPHlÖLEPISi).

([Raphiolepis] Lindl. Bot. Reg. t. 486 [1820]. Transact. Linn. Soc. XIII. 105 [1821J. \Rhaphiol€pi>i] Poir. Dict. sc. nat. XLV. 314 [1827]. Nat. Pfl. IIL 3. 25.)

S. S. 48. Immergrüne meist mittelgrosse bis kleinere Sträucher mit un- getheilten ganzrandigen bis gesägten Blättern. Blüthenstände traubig oder durch seitliche Trauben rispig. Blüthen weiss oder röthlich. Kelchbecher mehr oder weniger weit röhrenförmig über den Fruchtknoten verlängert, der freie Theil nach der Blüthe abfallend. Blumenblätter in der Knospenanlage gerollt, schmal-länglich, am Grunde unterwärts laug gewimpert und öfters ausserdem am Grunde bärtig. Fruchtblätter 2. Frucht klein, meist nur 1 sämig. Samen rundlich.

4 5 Arten im subtropischen Ostasien, bei uns einige Arten im Mittelmeer- gebiete beliebte Ziersträucher, so

* R. lunbelläta. [j. Meist bis 3 m hoher breiter oben oft flacher Strauch mit abstehenden aufstrebenden Zweigen. Blätter aus zugespitztem Grunde verkehrt- eiförmig bis länglich-verkehrt-eiförmig, stumpflich bis abgerundet, ganzrandig oder oberwärts stumpflich, gesägt, dick lederartig. Kelchbecher und Kelchblätter aussen bräunlich-filzig.

In Japan heimisch im Mittelmeergebiete, nicht selten angepflanzt im mittleren Gebiete nur in geschützten wärmeren Lagen, im nördlicheren in Gewächshäusern. Bl. Mai, Juni mitunter auch im September.

R. nmbcllata C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I 705 (1906). Lauriis umbellata Thunb. Fl. Jap. 175 (1754). R. Japonica Sieb. u. Zucc. Fl. Jap. 162 (1835). Koehne Deutsche Dendrol. 252.

Angepflanzt meist in der Abart B. ovdfa (C. K. Schneider a. a. O. 706 [1906]. R. ovata Briot Rev. Hortic. 1870 71. 348). Blätter sehr breit verkehrt-eiförmig, etwa 9 cm laug und 5,5 cm breit.

* R. indica (Lindl. a. a. O. [1820] und 105 [1821]. Crataegus indica L. Spec. pl. ed. 1. 683 [1753]. Bot. Mag. t. 1726) aus Ostindien und China wird seltener angepflanzt. Mit eiförmigen beiderseits verschmälerten Blättern, eiförmigen spitzen Blumenblättern und die Kelchblätter an Lauge nicht erreichenden Staub- blättern.

1) Von QacpLov eine kleine Nadel und Äenlg Schuppe, wegen der pfriem- förmigen Neben- und Hochblätter.

58 Rosaceae.

22. PIRUSi).

{[Pynis Tomn. Inst. 404] L. [Syst. ed. 1] Gen. pl. [ed. 1. 145] ed. 5. 214 [1754]. [Piriis] Hall Enuni. stirp. Helv. I. 351 [1742]. Nat. Pfl. III. 214 3. 22. Apiröphorum") Neck. Eleni. II. 72 [1790J. Piropliormn^) Necker a. a. O. [1790|. Pijrenia^) Clairv. Man. d'herb. 161 [1811]. Pirtnia K. Koch Dendroi. I. 188 [1869]. Chloronieles'^) Decsne. Nouv. Arch. Mus. Paris X. 155 [1874]. Pseudochaenomeles ^) Carr. Rev. hortic. 238 [1882]).

S. S. 48. Meist niittelhohe, selten hohe Bäume oder auch ansehn- liche ßträucher von sehr verschiedener Tracht. Blätter ungetheilt, gelappt oder gefiedert, ganzraudig oder gezähnt, stets somniergrün. Blüthen- stände meist doldenartig bis doldenrispig. Blüthen zweigeschlechtlich. Kelchbecher krugförmig, der untere Theil mit den Fruchtblättern ver- bunden, der obere samt den Kelchblättern bleibend oder abfallend. Staubblätter meist 20 50. Fruchtblätter meist 3 5, selten 2, von dem Fruchtfleisch völlig überwölbt, meist mit je 2, mitunter auch mehreren Samenanlagen. Narben ganz stumpf. Früchte mit saftigem Fleisch und eingeschlossenen lederartigen bis fast knorpeligen meist 2- saraigen Fruchtblättern (Fächern).

Etwa 60 Arten in Europa, Asien und Nordanierica.

Wie bereits oben (S. 2) bemerkt, haben wir lauge geschwankt, wie wir die Gattungen der Pomoideae abgrenzen sollten und namentlich wie wir uus der Gatt- ung Pirus gegenüber verhalten sollten. Wir haben uus bemüht die Gründe für die Zusammenziehung ebenso wie die für die Trennung der hierhergehörigen Formen- kreise vorurtheilsfrei zu prüfen. Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, doch lieber die alte Abgrenzung im Wesentlichen beizubehalten, da die neueren auf Grund anatomischer Verhältnisse und des Fruclitknotenbaus gegebenen Eintheilungen an denselben Mängeln leiden, wie die Abgrenzungen auf Grund von Habitus- und Blüthenstandsmerkmalen. Ganz abgesehen davon, dass auch die Fruchtknoteneigen- thümlichkeiten sehr häufig nur cum grano salis durch bestimmte Gruppen constant erscheinen und oft Uusicherheiten ergeben, erweisen sich z. B. bei der Crataeginae, bei Amdanchier etc. dieselben Merkmale iu einer Gattung so wechselnd, dass es schou von vornherein sehr zweifelhaft erscheint, ob der Grad des Verwachsenseius der Griffel resp. der Fruchtblätter untereinander ein untrügliches Merkmal für die Haui)teintlieiluug dieser den vorigen doch zweifellos nahe verwandten Gruppen giebt. Dazu kommt, dass die Eintheilung nach der anatomisch- karpologischen Methode, wie sie Koehne giebt, Gattungen zusammenfasst resp. trennt, die nach den übrigen Merkmalen ihrer Tracht, resp. ihrer päanzengeograi)hischcn Verbreitung eine solche Abgrenzung nicht der natürliciien Verwandtschaft entsprechend erscheinen lassen, so z. li. dass die Birnen und die gemeine Quitte eine Gi'upjie bilden, der eine die echten Sorbiis {Pirus auciiparia etc.) enthaltende, dann eine andere mit der ylrta-Gruppe, Photinia, Rhaphiolcpis etc. folgt, in der letzten Gruppe weit davon getrennt folgen z. B. die der echten Eberesche so ähnlichen »Speierlingc (mit denen in eine Gattung vereinigt die der Pirus aria ganz ausseronlontlich idiulichen P.

1) Name des Birnbaumes bei den Kömern (Vergilius), die Frucht bei Iloratius und Columella piruni.

'■i) Von « ])rivativum, [liruni Birne und cpOQog tragend, saclilich, wie 8j)rach- lich gleich scidceht gei)il(li't.

8) Von ni>Qt\v Kern.

<) Von yXo)Qi't£ grün und fit^Aia Apfelbaum.

S) Von yinHh)- falsch, x<^'''^* "'''' l^'afle und /iijÄtia Ai)felbauni.

Pirus. 59

lanata etc. stehen), dann Amelnnchier, die Aepfel und die Japanischen Quitten. Eine Darstellung der wirklich natürlichen Verwandtschaft ergiebt das unserer Mein- ung nach keineswegs. Vgl. auch die Bemerkungen bei Prunus.

A. Blätter (vgl. indessen einige angepflanzte Arten der Untergattung A. 31aliis) in der Knospenlage gerollt. Blüthen meist gross, einzeln oder ziemlich wenige büschelig, doldig, selten an etwas verlängerten Trieben traubig gestellt. Fruchtblätter fast stets zu 5, in der Frucht pergamentartig.

I. Pii'öphot'um^) (Necker a. a. O. [1790] als Gatt, veränd. I. Medicus Gesch. Bot. 87 [1793]. [Pi/rojjJionu)!] DC. Prodr. II. 633) Piroideae Koehne Deutsche Dendrol. 242 [1892] z. T. Piriis- Gruppe Koehne Gartenfl. XL [1891] 36 z. T. Focke Nat. Pfl. II. 5. 22). (Birnbaum, Birne [die Frucht], Kruschke [Ostpreussen] ; niederl. u, vläm. : Peerenboom, Peer [die Frucht] ; dän. : Paeretrae, Paere [die Frucht]; franz.: Poirier, Poire [die Frucht]; ital. : Pero; rumän.: Pere [Name der Frucht]; poln. : Grusza, Gruszka; wend. : Kruscyna; böhm. : Hruske, Hruse; kroat. : Kruska, Krusva: serb. : KpyuiKa; russ. : rpyuia; litt.: Kräsze, Kriauszes; ung. : Körte.) Griffel 5, bis zum Grunde getrennt, am Grunde von einer Ver- engerung des Kelchbechers eingeschnürt. Fruchtfleisch in der Umgebung der Fruchtknotenfächer mit mehr oder weniger zahl- reichen eingestreuten Steinzellen. Frucht meist birnförmig oder mehr oder weniger kugelig.

Nur Europäische und Asiatische Arten. a. Achras-} (Koehne Deutsche Dendrol. 243 [1892]). Kelch a. auf der Frucht bleibend, Griffel fast stets 5, selten einzeln 4. 1. Blätter fast vom Grunde an deutlich dicht gekerbt bis scharf 1. gesägt. a. Blätter mit in eine Grannenspitze auslaufenden Sägezähnen, a.

* P. Sinensis. %. Meist etwa 6 18 m hoher Baum mit ziemlieh weit ab- stehenden zuletzt meist hängenden Aesten und anfangs graufilzigeu, später grün- lichen oder grünlich-braunen Zweigen. Blätter mit etwa 2 bis über 4 cm langen Stielen, gross, aus abgerundetem bis herzförmigem, oft längs der Mittelrippe ge- faltetem Grunde breit-eiförmig bis fast rundlich, etwa 4, .5 9 cm lang und meist 3 bis über 6 cm breit, scharf zugespitzt, anfangs oberseits locker, unterseits dicht grau- oder gelblich-filzig, mitunter nur am Rande rostfarbig behaart, später verkahlend oder am Rande etwas bleibend behaart, zuletzt ziemlich lederartig, bis in den Spät- herbst grün bleibend. Blüthen meist zu 6 9, mit bis etwa 2,5 cm langen kahlen Stielen. Blüthen etwa 3 cm im Durchmesser. Kelchbecher und Kelchblätter aussen kahl, letztere innen anliegend behaart, am Rande drüsig. Blumenblätter kreisrund, etwa 1,4 cm lang, kurz genagelt. Grifi'el kahl. Frucht kugelig, etwa 2 2,5 cm dick, schmutzig-grünlich, herb und sauer schmeckend.

Von Nordchina bis zum Ussurigebiet verbreitet, bei uns seit lange in Gärten. Bl. April, Mai.

1) S, S. 58 Fussn. 2.

2) d^Qdg Name der Birne bei den Griechen; der Seetionsnarae ist hier nicht gut angewandt, da es bereits eine Linne'sche (Gen. pl, ed. 1. 365) Gattung Achras unter den Sapataceae giebt.

GO Rosaceae.

P. sinensis Lindl. Bot. Reg. t.* 1248 (1829). Koehtie Deutsche Deudrol. 245 P. commimis Thunb. FJ. Jap. 207 (1794) nicht L. ~ P. Simoiiii i) Cair. Rev. Hortic. 1870 71. 2 (1871). P. communis ß. simensis K. Koch Ann. Mus. Lugd. Bat. I. 248 (1864).

Wird wegen ihrer Achnlichkeit iu der Tracht mit unserer Birne leicht ver- wechselt. In China als „Sandbirue" l)ekaunt ist die Art die Stanunform der Chinesischen und Japanischen Culturbirneu.

P. üssuric'nsis (Maxim. Bull. Acad. St. Petersb, XV. 132 [1856]. P. Malus var. ttssuriensis Rupr. nach Koehne a. a. O.) steht der vorigen nahe und wird oft mit ihr vereinigt. Die aus Samen von Maximowicz im Berliner botanischen Garten erzogenen Pflanzen sind aber durch die viel frühere Bliithezeit (die erste aller PfCHS- Arten) am Grunde breit oder schmäler keilförmige, eiförmige bis länglich- eiförmige Blätter etc. verschieden.

. X 222, P. Sinensis X communis s. S. 64.

h. Blätter mit nicht in eine Grannenspitze auslanfenden Säge- zähnen.

Von hierhergehörigeu Arten werden seltener in Gärten augepflanzt; die durch die z. T. bis fast liederspaltig eiugeschnittenen Blätter aus- gezeichnete P. heterophylla'') (Regel u. Schmalh. Act. hört. Petrop. V. 581 [1878] Deutsche Gartenz. X fig. 12 [1886]) aus den Gebirgen Turkestans. P. Si/riaea (Boiss. Diagu. pl. Or. scr. 1. X. 1 [1849]) ein 10 15 m hoher Baum von der gewöhnlichen Birne durch läng- lich-lanzettliche, spitze, deutlich gekerbte Blätter, ziemlich vielblüthige Blüthenstände, verkehrt-eiförmige, am plötzlich verschmälerten Nagel behaarte Blumeublätter und kurzen Griffel verschieden, aus dem Asiatischen Orient. P. Syriaea X elaeagrifolia s. S. 68.

222. (1.) P. eommiinis. Tl. IVIeist niittelhoher, selten bis 20 m hoher Baum, im wilden Zustande auch häufig strauchartig. Kurztriebe meist in scharfe Dornen endigend. Aeste zuletzt bräunlich mit hellen bis weisslichen Flecken. Blätter mit meist 2 4, selten bis 5 cm langen, oft röthlich überlaufenen Stielen, meist nur wenig länger als dieselben, 2,5 4,5 cm breit, also höchstens um ^/;j länger als breit, eiförmig bis breit-eiförmig, am Grunde abgerundet, spitz oder kurz, seltener allmählich zugespitzt, klein gesägt mit drüsig stachelspitzigen Zähnen, selten einzelne schwach 3 lappig, anfangs meist etwas behaart aber bald verkahlend, etwas lederartig, beiderseits meist etwas glänzend, oberseits dunkler grün. Nebenblätter schmal, liinfällig. Blüthenstände meist (2 bis) 6 bis 9 blüthig. BUithen etwa 3 cm im Durchmesser, mit meist 1,2 3 cm langen Stielen. Kelchbecher anfangs weisslich-filzig, Kelchblätter aussen weisslich, innen meist rostfarbig -filzig. Blumen- blätter eiförmig, kurz genagelt, etwa 1 cm lang, weiss oder ganz schwacli rosa. Griffel etwa so lang oder wenig kürzer als die Staubblätter, am Grunde steif behaart. Staubbeutel roth. Fmclit I)iriif<")iinig, selten kugelig, mit meist verdicktem Stiel.

In Laultwäldern, an Abhängen im Gel)üsch (hirch das Gebiet sehr zerstreut, vielleicht nur im östlichen Tlieile des Gebietes ein-

1) S. II. 1. 8. 771 Fussn. 4.

y) Von i'rcQog der andere, verschieden und (pvÄÄov Blatt.

I

Pilus. 61

heimisch, aber jetzt allenthalben durch Vögel etc. selbst an entlegensten Stellen verschleppt, dass ihre ursprüngliche Verbreitung nicht mehr fest- zustellen ist, im iiord westdeutschen Flachlande nach Buchenau 273 nur selten verwildert. Bl. April, jNfai.

P. communis L. Spec. pl. ed. 1. 459 (1753) z. T. Koch Syn. ed. 2. 260. Koehne Deutsche Dendrol. 244. Fl. Dan. t. 2118. Hart. Naturg. forstl. Culturpfl. t. 78. Nyman Consp. 240. Suppl. 118 veränd.

Eine ausserordentlich veränderliche Art, sowohl in Bezug «auf die Tiacht, als auch auf die Grösse und Gestalt der Blätter und Früchte, bei vielen namentlich Culturformen ist es oft ausserordentlich schwer festzustellen, ob man es mit Ab- änderungen der Art oder mit Abkömmlingen von Bastarden derselben zu thun hat. Die wilde Birne unserer Wälder auf üppigem Gartenboden gepflanzt, verändert bereits so stark ihre Tracht und erzeugt grosse und saftige Früchte , dass es wohl möglich erscheint, dass eine Anzahl namentlich älterer Culturformen (Kochbirnen) ohne fremde Beimischung durch Zuchtwahl aus der wilden Birne hervorgegangen ist. Andererseits erweisen sich zahlreiciie Gartenformen als so unbeständig, dass sie nur durch Eeiser fortgepflanzt werden können und aus Samen aufgewaclisene Ab- kömmlinge meist schlechte (zu den Stammformen neigende) Früchte hervorbringen. Nur selten bringen verwilderte Culturbirnen wieder gute Früchte, so beobachteten wir beispielsweise seit mehreren Jahrzehnten einen höheren Strauch einer verwilderten Birne mit ganz vorzüglich schmeckenden Früchten an einem Grabenrande im Col- berger Stadtwalde. Alle solche Vorkommnisse erschweren es ausserordentlich bei den Angaben über Standorte wilder Birnen zu controUiren, ob es sich um wirklich wilde oder um verwilderte Pflanzen handelt. Von hierhergehörigen Formen wurden ausser der unten erwähnten noch aus Frankreich als Arten beschrieben die uns nicht bekannte P. aestivalis Lamotte Prodr. Fl. Ceutr. Fr. I. 279 (1877) und P. tarde- vie'la^) Lamotte a. a. O. 280 (1877). Die wichtigsten Formen sind:

A. Kurztriebe alle oder doch z. T. in Dornen endigend,

I. A. jP. achras-). Meist sehr sparrig wachsender Baum oder Strauch mit oft senkrecht abstehenden Kurztrieben, die fast alle in Dornen endigen. Blätter eiförmig bis rundlich -eiförmig, meist 3 4 (bis über 5) cm lang und fast ebenso breit, meist am Grunde abgerundet bis etwas keilförmig, seltener ganz schwach herzförmig, plötzlich in eine kurze Spitze vorgezogen, fein und scharf gesägt bis fast ganzrandig, anfangs weisszottig gewimpert, später oberseits meist ganz kahl, glänzend dunkelgrün, unterseits heller, die spinnwebigen Zottenhaare gleichfalls bald verschwindend. Blüthenstiele, Kelchbecher und Kelchblätter be- haart. Blumenblätter ziemlich kurz. Frucht kurz, birnförmig.

So vielleicht allein in Mitteleuropa wild vorkommend, nament- lich im östlichen Gebiete, besonders in Ost- und Westpreussen (Abromeit Fl. Ost- u. Westpr. 262).

P. Achras Gaertn. De fruct. IL 44 (1791). Fritsch Exe. fl. Oesterr. 276. Nyman Consp. 240. P communis a. Achras AVallr. Sched. crit. 213 (1815). Koehne Deutsche Dendrol. 245. Focke in Halber- Wohlfarth Koch's Syn. I. 854.

Diese Unterart wird wie auch die Folgende genannt: Koddenbaum, (die

') Von tarde spät und vietus welk, runzlig. 2) S. S. 59 Fussn. 2.

62 Rosaceae.

Frucht:) Holzbirne, Hatzel, Knödelbirne, Krusclike; rumän. : Pere pädiirct^e (die Frucht); russ.: J^iiiiün, KpyuiKa. Zerfällt in 2 Abarten:

1. glabra. Blätter nur anfangs dünn-spinnwebig-filzig, später völlig kahl. So allein im nördlichen Gebiete wild. P. communis a. qlabra Koch Syn. ed. 1. 235 (1835) 2. 260 (1843).

2. dasyphyllal). Blätter rundlich, mitunter mit deutlich herzförmigem Grunde, stärker spinnwebig-zottig und oft auch später (bis zum Herbst) noch zottig -gewimpert. Selten und wild wohl nur im südlichen Gebiete. Nach Abroraeit (Fl. Ost- u. Westpr. 263) auch in Ost- preussen : Fisclihausen. P. communis y, dasyphylla Tausch Flora XXI (1838) 716. Koehne Deutsche Dendrol. 245. Eine einigerniaassen kritische Pflanze, die in der typischen Form sicher eine Abart der willen Birne darstellt. Formen, die sich nicht allzu selten auch im nördlicheren Gebiete finden und dieser Abart sehr ähnlich sind, ebenso wie solche in Gärten scheinen uns indessen aus verwilderten Garten- formen hervorgegangen zu sein, bei deren Erzeugung P. nivalis oder eine andere behaarte Art betheiligt war; sichere Bastarde sind die Pflanzen, wenn eine irgendwie etwas stärkere graue Behaarung vor- handen ist und bleibt.

(Verbreitung der Unterart: Wie die Art.) *

II. JB. I*» l^ivaste}''^). (Knödel- oder Knüttelbirne; litt.: zesdrine, sprangine Kriausze.) Meist mittelgrosser bis grosser Baum mit meist an jüngeren Exemplaren stark aufstrebenden, an älteren zuletzt meist stark hängenden Aesten. Blätter wenigstens z.T. am Grunde deutlich herzförmig, meist mehr oder weniger rundlich, schärfer gesägt, anfangs etwas filzig, später ganz kahl. Frucht stets kugelig, am Griuide nicht birnförmig verschmälert. Wohl nur aus Anpflanzungen verwildert, stellenweise nicht selten, namentlich in der Nähe von Ortschaften an Zäunen, Gräben und Wegrändern, seltener an oder in Wäldern.

P. Piraster Borkh. Handb. Forstbot. II. 1287 (1803). Fritsch Exc.fl. Oesterr. 276. Pirus communis ß. Pyrastcr L. Spec. pl. ed. 1. 479 (1753). Wallr. Sched. crit. 214 (1815). Koehne Deutsche Dendrol. 245.

Von zweifelhafter Herkunft, nach K. Koch (Dendrol. I. 215) angeblich aus China stammend. Ist entweder eine der Stammpflanzen zahlreicher Cultur- l)irncn oder ist durch Verwilderung und Rückschlag aus ihnen entshinden, vielleicht beides. In ßüdeuropa häufiger an wilden Standorten als bei uns. Hierher gehört b. brach j^poda^). Blätter schmäler und länger, in der Jugend wollig behaart. Blüthen scihr kurz gestielt. Nur in Nieder-Oesterreich.

P. pirader b. hrachypoda A. u. G. Syn. VI. 2. G2 (1906). P. hraehi/poda Kerner bei Wenzig Linnaea XXXVIII. 17 (1874).

(Verbreitung der Unterart: Zweifelhaft; [('hina??J vgl. oben.)

1) Von SafTvg dicht bt^haart und (pvÄÄov Blatt.

a) Aus Pirus und aster (letzteres Suffix S. 1. S. 211 Fussn. 3).

3) Von (iQa%vg kurz und novg Fuss, liier Bli'ithensticl.

Pilus. 63

Wohl dieser Unterart zuzurechnen (oder ihr anzugliedern) ist B. cor data (C. K. Schneider Ilandb. Laubholzk. I. 661 [1906]. P. cor- data Dcsv. Obs. pl. Anj. 152 [1818]) meist Icleiner Baum mit aus deutlich herzförmigem Grunde rundlich-eiförmigen, klein gesägten Blättern, kleinen Blumenblättern, dünnen Fruchtstielen und kleinen kugeligen Früchten. Aus dem südwestlichen Frankreich beschrieben. Diese Form, von der K. Koch angiebt, dass sie auch in unseren Wäldern vorkomme, der sie also mit P. pirasler vereinigt, wird von Boissier (Fl. Or. II. G53) mit P. Boissieriana (Buhse Aufz. 87 [1860]) (ob mit Recht?) identificirt, letztere wächst in Persien im Elbrus-Gebirge. Ist Boissier 's Identification richtig, so ist die durch ihre nur etwa kirschgrossen Früchte sehr aus- gezeichnete Orientalische Art (oder Unterart) als in Südfrankreich ver- wildert anzusehen. AVir sahen aus Europa keine derartig kleinfrüchtigen hierhergehörigen Formen. C. K. Schneider trennt gleichfalls beide Formen, wie wir nach Fertigstellung des Manuskripts bemerken. Siehe auch Nynian Consj). 241 Suppl. 118 (augeblich von Haussknecht in N.Griechenland wild beobachtet).

B. Kurztriebe nicht in Dornen endigend.

C. JP. satil'ff. IVIeist ziemlich grosser bis sehr grosser stark- wüchsiger Baum mit aufrechten bis aufstrebenden Aesten und später hiinoenden Seitenzweig-en. Blätter meist ziemlich g-ross, eiförmio- oft etwas allmählich zugespitzt, häufig mit deutlich-herzförmigem Grunde, öfter in der Jugend stärker behaart, später ganz oder fast ganz kahl. Blüthen meist ziemlich gross. Früchte grösser als bei den vorigen, deutlich, wenn auch oft nur kurz birnförmig.

Meist in Gärten, aber auch nicht selten an Wegen, Gräben etc. verwildert.

P. sativa Lam. u. DC. Fl. franc. IV. 430 (1805) z. T. P. communis var. sativa DC. Prodr. II. 634 (1825). Koehne Deutsche Dendrol. 245. Dippel Handb. Laubholzk. III. 359. P. BaJänsae *) Decsne. Jard. fruit, t. 6 (1858). P. domestica Medic. Gesch. 87 (1793). Borkh. in Roem. Arch. I. 3. 90. - P. communis var. hor- tensis Beck Fl. N.Oesterr. 709 (1892).

De Ca nd olle verstand a. a. O. alle Culturbirnen unter diesen Namen, wir möchten ihn auf diejenigen Formen beschränken, bei denen eine Einwirkung anderer Arten nicht nachzuweisen ist. Hierher gehören, soweit sich noch Herbarmaterial nachweisen lässt, anscheinend eine Reihe aus Kleinasien und dem Kaukasus stammende Pflanzen mit grossen Blättern und dornenlosen Kurztrieben. Es ist sehr wohl möglich, dass diese die Stammformen der bei uns cultivirten Formen sind. Die hierher zu rechnenden Formen, soweit sie uns bekannt sind, lassen sich von der grossen Mehrzahl unserer durch Bastardirung entstandenen Gartenbirnen durch eine ver- hältnismässig kleine, ziemlich harte, derbhäutige Frucht mit sehr zahlreichen Stein- zellen im inneren Fruchtfleisch unterscheiden. Neuerdings wird die Unterart selbst in Bauerngärten nur noch selten angepflanzt und wird fast ganz durch besser schmeckende Sorten verdrängt, sie ist deshalb ausser in verwilderten Exemplaren am häufigsten noch als alter, sehr dicker Baum anzutreflFen. Einige grösser früchtige Formen (Bastarde?) werden noch mitunter als Kochbirnen angepflanzt. Ueber die Abstammung der Gartenbirnen vgl. auch Focke in Engl.-Prantl. Nat. Pfl. III. 3. 23, 24 und Engler in Hehn Culturijfl. u. Hausthiere.

1) 8. II. 2. S. 384 Fussn. 2.

64 Äosaceae.

Dippel fühlt a. a. O. 359 (1893) einige Formen auf, so eine Zwergform (B. nana) zwei buntblätterige (l. fol. variegatis und 1. tricolor) und eine iibart mit 3 lappigen Blättern (II. trilobata Hort. Baudrill.). Weitere Formen sind 1. pendula (Kirehu. Arb. Muse. 314 [1864]) mit hängenden Aesten und Zweigen. m. variecjata (C. K. Schneider Haudb. Laubholzk. I. Gü2 [1906]) mit weiss- bunten Blättern s. oben.

(Verbreitung der Unterart: Kleinasien, Kaukasus.)

Aus Europa ist weiter noch bekannt die Rasse oder Unterart Maiidna l) (Willk. Linnaea XXV [1852] 25. P. Bourgaeäna-i) Decsne Jard. fruit. Mus. I. t. 2 aus Spanien. Vgl, über Foi'men auch Rouy u. Camus Fl. France VII.

11 (1901).

(Verbreitung der Art: Südlicheres Skandinavien; Dänemark; Britische Inseln ; Mittleres und südlicheres Europa ; Kleinasien ; Kaukasus ; Nord- Persien.) H<

. X 222. P. Sinensis X communis s, unten.

222. X 223. P. communis X nivalis s. S. 68.

222. X 224. P. communis X attiyg daliform is s. S. 68.

222. X P- communis X salicifoHa s. S. 68.

222. X 231. P. communis X <^'>~i(^ ^- ^'^^^ Ende der Gatt.

Bastard.

A. I. a. 1.

. X 222. P. Sinensis X communis. % Wohl in einigen Cultur- formen in Gärten. Bailey Cyel. Am. Hort. III. 1471 (1901).

2. Blätter ganzrandig oder nur sehr schwach gekerbt bis gesägt (vgl. auch P. communis achras), höchstens mitunter an Lang- trieben stärker gezähnt.

Von hierhergehörigen Arten ist fast nur im südlichen Gebiete in Cultur: P. (jlabra (Boiss. Diagn. Ser. 1. VI. 53 [1845]. P. ayriaca var. (jlabra Wenzig Linnaea XXXVIII [1874]) aus Süd-Persien mit auch anfangs kahlen, schmal-lanzettlichen Blättern und nur etwas über kirschen- grossen etwa 2 cm lang gestielten Früchten. Die übrigen Arten mit besonders unterseits anfangs filzigen Blättern.

a. Behaarung der Blätter zuletzt beiderseits ganz oder fast ganz verschwindend. 1. Blätter höchstens doppelt so lang als breit, ihre Seiten- nerven unten mehr als Vs rechter Winkel bis fast wage- recht von der Mittelrippe abstehend. Filzige Behaarung der Blattunterseite sehr leicht abwischbar.

223. (2.) P. nivalis, h. Meist ziemlich niedriger bis etwa 10 m hoher Baum mit anfangs weissfilzigen Trieben, ohne Dornen. Blätter mit etwa 1— 2,;') cm langen Sti(den aus meist keilfc'h-migcm bis ab- gerundetem .sollen schwacii herztVirmigem Grunde breit- länglich bis länglich-verkehrt-eiförmig oder elliptisch, meist 6 8 (bis 10) cm lang

1) In der Sierra Morena (Montes Mariani) gefunden.

2) S. II. 1. S. 344 FuBBn. 2.

I

Pirus. 65

plötzlich, seltener etwas allmählich kurz vorgezogen, ganzrandig oder oberwärts mit kleinen Sägezähnen, anfangs beiderseits weiss- filzig. Blüthenstand meist 6 lOblüthig. Blüthen am Grunde mit linealisch- lanzettlichen, behaarten Hochblättern, mit etwa 1,5 4 cm langen, dicht weiss-wollig behaarten Stielen, etwa 2,5 3 cm im Durch- messer. Kelchbecher und Kelchblätter dicht wollig-filzig, letztere innen bräunlich-filzig, mit kleinen braunen Randdrüsen. Blumenblätter rundlich- verkehrt-eiförmig bis verkehrt-eiförmig, etwa 1,6 cm lang. Griffel bis etwa zur Mitte angedrückt behaart. Frucht etwa 4 cm dick, birn- förmig, hellgelb, orangegelb punktirt, oft etwas roth überlaufen, herbe schmeckend.

Anscheinend im südlichen Gebiete heimisch, namentlich im östlichen Theile zerstreut in Siebenbürgen, Ungarn, Kroatien. Die südlicheren An- gaben zweifelhaft, da oft mit P. amiigdaliformis verwechselt, fehlt bereits in Istrien (Pospichal Fl. Oesterr. Küstenl. 229). In den Alpen (F ritsch Exc.fl. 266) westlich noch in der Schweiz im Canton Graubünden (Schinz u. Keller Fl. Schw. 243). Nach Focke (in Hallier-Wohlfarth Kocli's Syn. 854) aber wohl nicht ursprünglich einheimisch, nur aus der Cultur verwildert und nach ihm vielleicht ein Kreuzungsproduct aus P. com- munis mit P. amyydalifonnis. Bl. April, Mai.

P. nivalis Jacq. Fl. Austr. II. 4 t. 107 (1774). Focke in Hallier- Wohlfarth Kocb's Syn. 854. Koehne Deutsche Dendrol. 244. Dippel Handb. Laubholzk. III. 360. Nyman Consp. 240. Sturm Deutschi. Fl. IX t. 34. Hartig Naturg. forstl. Culturpfl. t. 79. P. eriopleüra ^) Rchb. Fl. Germ. Exe. 630 (1832). P. cimeifolia Vis. Fl. Dalm. IL t. 38 (1847)? nicht Guss. vgl. a. a. O. III. 245 (1852). P. nivalis var. c. typica C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 659 (1906).

"Wie oben bemerkt eiue in Bezug auf ihre Abstammung und Herkunft etwas kritische Pflanze, die sieher mit die Stammpflanze einer grossen Reihe von Cultur- biruen ist; die von ihr beeiuflussten Formen lassen sieh meist leicht durch die schwache Säguug des unteren Theiles des Blattraudes und besonders durch den leicht abwischbaren, dabei sich flockig vereinigenden Filz der Blattuuterseite er- kennen. — C. K. Schneider vereinigt P. nivalis mit P. elacagrifotia, die er als Varietät dazu zieht, indessen hält er es nicht für ganz ausgeschlossen (Handb. Laubholzk. I. 660), dass P. nivalis eine „P. elaeagrifolia X comrmniis'^ ist.

Die Art wird in Oesterreich auch Schneebirue genannt.

Hierher gehört : B. Austriaca. Blätter breit-elliptisch, am Grunde nicht keilförmig' bald ganz kahl. Früchte am Grunde in den Stiel verschmälert. In Niederösterreich.

P. nivalis f. Austriaca C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 659 (1906) vgl. Fritsch Exc.fl. Oesterr. 276. P. Austriaca Kerner Fl. Austr. Hung. Sched. VIL 15 (1896).

(Süd-Frankreich ; Italien ; Balkanhalbinsel ; Vorderasien.) "^|

222. X 223. P communis X nivalis s. S. 68.

1) Von CQiov Wolle und nÄevQa, Rippe, wegen der oberseits behaarten Mittel- nerven der Laubblätter.

Ascherson u. Graebner, Synopsis. VI. 2. 5

66 Rosaceae.

* P. Persica. "fj,. Kleiner, meist niclit über 6 m hoher Raum mit weit ab- stehenden sparrigen, zuletzt überhäugeudeu Aesten uud anfangs filzig behaarten Zweigen. Blätter mit etwa 1 1,5 cm langen Stielen, aus meist keilförmig ver- Bchmälertem Grunde eiförmig-elliptisch bis länglich- verkehrt -eiförmig, 2,5 6 cm lang, spitz oder stumpf oder plötzlich sehr kurz zugespitzt, ganzrandig, unter- seits zerstreut wollig, oberseits etwas glänzend, bläulich-dunkelgrün. Blüthenstäude meist 6 12blüthig. Blütheu mit etwa 2,5 3,5 cm langen weissfilzigen Stielen, nur etwa 1,5 2 cm im Diirch messe r. Frucht rundlich bis kurz kreiseiförmig, etwa 2 cm dick, grünlich, auf der Sonnenseite röthlich über- laufen, fad schmeckend.

Angeblich im Orient heimisch, seit lange in Gärten vielfach zur Kreuzung und Züchtung von Gartenforraen verwandt. Bl. Mai.

P. persica Pers. Syn. pl. II. 40 (1807). Koehne Deutsche Deudrol. 244. Nouv. Duham. VI t. 57. P. MichaüxiH) Bosc iu Poir. Suppl. IV. 432 (1816)? Desue. Jard. fruit, t. 16. P. oblongißlia Spach Hist. veg. II. 128 (1834)? vgl. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 658.

Eine einigermaassen kritische, der P. elaeayrifolia ähnliche und mit ihr ver- wechselte Pflanze, die z. 15. von Boissier (Fl. Or. V. 654) mit ihr vereinigt wird und vielleicht auch nicht genügend geschieden. Ob das Synonym P. Michauxii hierher oder zum Formenkreise der P. amyc/daliformis gehört, scheint unsicher. Nach C. K. Schneider (Handb. Laubholzk. I. 658) eine ziemlich zweifelhafte Pflanze, die ziemlich sicher den Bastard „P. amygdaliforviis X nivalis'^ darstellt. Ein wildes Vorkommen ist nach C. K. Schneider nicht bekannt.

Ist wohl eine der Starampflanzen einer Anzahl von Gartenformen, namentlich der breitblätterigeren kurzfrüchtigen Graubirnen mit fast ganzrandigen Blättern.

2. Blätter meist über doppelt so lang als breit. Seitenuerven unter einen spitzen Winkel, der höchstens 45^ beträgt, abgehend.

224. (3.) P. ainyg-daliformis. Tl. Meist kleiner, selten über 6 m hoher Baum oder grosser Strauch mit ausgebreiteten Aesten, anfangs graufilzigen Zweigen und häufig in Dornen endigenden Kurztrieben. Winterknospen etwas (wenigstens am Rande der Schuppen) behaart. Blätter mit etwa 5 15 mm langen, anfangs behaarten Stielen, aus kurzem oder länger keilförmigem Grunde länglich-eiförmig bis läng- lich- oder linealisch-elliptisch, meist 5 8 cm lang und 2 hh etwas über 3 cm breit, stumpf oder plötzlich kurz zugespitzt, ganz- randig oder undeutlich gekerbt bis sehr klein gesägt, anfangs beider- .seits namentlich Unterseite gelbgraufilzig behaart, später meist völlig verkiddcnd. Blüthenstäude mitunter etwas verlängert mit linealischen Tiochblättcrn. Blüthen mit filzig behaarten Stielen, etwa 2 cm oder etwas mehr im Durchmesser. Kelclibecher und Kelchblätter weissfilzig behaart, Blumenblätter meist rundlich-eiförmig, etwa 14 mm lang, kurz genagelt, am Grunde etwas behaart. Griffel aussen kahl oder nur am Grunde wollig behaart. Fruchtstiel kaum verdickt. Frucht kugelig bis kurz birnförmig, meist ziemlich klein, grün, hart, herbe schmeckend.

All Inischigen Abhängen, an Felsen und Wegrändern nur im süd- lichcten (Jcbiete vom sü<lliclien Istri(!ii ab nicht selten durch Kroatien,

' 1) S. II. 1. 8. 150 FuBMi. 3 und 677 Fussn. 2.

Pilus. 67

Dalmatienü Hercegovina und Montenegro, nördlich bis oberhalb Isola am Wege nach Strugnano (Pospichal Fi. Oesterr. Küstenlande IL 229). Sonst nur in den Seealpen. Bl. April.

P. anujgdaUformis Yill. Cat. meth. jard. Strasbourg 323 (1807). Boiss. Fl. Or. IL (354. Koehne Deutsche Dendrol. 244. Dippel Handb. Lauljholzk. IIL 362. Pospichal Fl. Oesterr. Küstenland 229. Nyman Consp. 24 L Suppl. 118. P. parvifölia Desf. Ann. bist. nat. XII. 52 (1808). P. oblong ifolia Spach Hist. veg. IL 128 (1834). P. nirälis Lindl. Bot. Reg. t. 1484 (1832) nicht Jacq. P. cnnei- fölia Vis. Fl. Dalm. IL 38 (1874)? vgl. Pospichal a. a. O. ob auch Gussone ?

An Vulgäniameu sind zu nennen: ital. : Pero manderlino; serh. : Cjiap0ljal;a; kroat. : KrusJja divja, Tarnula.

Hierher gehört nach Boissier (a. a. 0.) wohl auch P. sinaica'^) Thouin Mem. Mus. hist. nat. Paris I. 170 (1815) und nach C. K. Schneider (Handb. Laubholzis. I. 658) vielleicht P. eriopleura Rchb. Fl. Germ. exe. 620 (1832) vgl. S. 65 und P. sinai Nouv. Duh. VI. 190 t. 57 (1815). Eine Abänderung dieser Art ist: B. lobäta. Zweige ziemlich dünn. Blätter klein, meist nicht über 3,5 cm lang, an den Laugtrieben mitunter mit 1 2 kurzen Seitenlappea in der Mitte des Randes, sonst ganzrandig oder klein gesägt. In Gärten hin und wieder.

F. amygdalifonnis ? ß. lobata Koehne Deutsche Dendrol. 244 (1893). P. amygd. var. heier ophylla^) Dippel Handb. Laubholzk. III. 363 (1893). P. Pashia 3) und P. heterophylla mancher Gärten.

([Central-Frankreich ?] ; Spanien; Italien; Balkanhalbiusel ; Krim; Kleinasien.) "^

222. X 224. P, communis X aniygdaUformis s. S. 68.

h. Blätter unterseits bis zum Herbste behaart, oberseits mehr J, oder weniger verkahlend. Frucht stets birnförmig.

* P. elaeagrifolia ^). Xl- Meist bis etwa 6 m hoher Baum mit graubraunen Aesten, nicht überhängenden, gelblich bis graufilzig behaarten Zweigen, rundliehen, ebenso behaarten Knospen und häufig in einen Dorn endigenden Kurztrieben. Blätter mit meist etwa 1 2,5 cm langen Stielen, aus verschmälertem Grunde länglich bis längl ich -lanz e 1 1 1 ic h , meist 3 bis über 6 cm lang und 1,5 bis etwas über 2 cm breit, ganzrandig oder an den Laugtrieben mit sehr kleinen ein- gekrümmten Zähnen, spitz bis allmählich zugespitzt, anfangs gelblichweiss wollig- filzig, zuletzt unterseits graufilzig. Blüthenstände mitunter etwas verlängert. Blütheustiele 1,5 2,5 cm lang, filzig behaart; Kelchbecher und Kelchblätter ebenso behaart. Blumenblätter rundlich-eiförmig bis fast kreisrund, etwa 1,2 1,5 cm lang, mit kurzem Nagel. Griffel bis über die Mitte wollig behaart. Frucht- stiel oberwärts stark verdickt, daher verkürzt erscheinend. Frucht etwa 2,5 3 cm lang und 2 cm dick, grün, herb schmeckend.

1) Irrthümlich von Sinai aagegeben, aus Thracien stammend.

2) Von BTEQog der Andere, verschieden und wvÄAov Blatt.

3) S. S. 69 Fussn. 1.

4) Pallas vergleicht die Blätter mit denen des wilden Oelbaums {iÄaia dy^ia) nicht mit Elaeagnus.

5*

68 Eosaceae.

la der Krim, in Kleiiiasien und dem Kaukasus heimisch, bei uns neuerdings nicht selten in Gärten. Bl. Mai.

P. claeagrifoUa Pull. Nov. Act. Petrop. VII. 355 (1793). P. daeagnifolia Steud. Nomeucl. ed. 1. 070 (1821). Nyraan Consp. 241. Suppl. 118.

Wie oben S. 65 bemerkt wird diese Art von C. K. Schneider (Handb. Laubholzk. I. 658) als Varietät zu P. nivalis gezogen. Da aber Schneider selbst die Abstammung des P. nivalis einigermaassen zweifelhaft erscheint und auch die Herkunft einiger anderer in diese Verwandtschaft gehöriger Formen unsicher ist, ziehen wir es vor, bei der Ko ebne 'sehen Darstellung der Gruppen zu bleiben.

223. X . P. nivalis X elaeagrifolia s. unten.

.X . 1'. Syriaca X elaeagrifolia s. unten.

* P. salicifölia. fi. Meist etwas höher als voriger mit ausgebreiteten Aesten und schlanken oft überhängenden, anfangs graufilzigen Zweigen. Winterknospen meist etwas verkahlend. Blätter mit ganz kurzen bis 2 cm langen Stielen, schmal bis sehr schmal-elliptisch, seltener schmal-spatelföruaig, meist 3 8 cm lang und nur 0,5 1,5 cm breit, beiderseits versclimälert, anfangs filzig se i d e n h aar ig, ganzrandig. Blüthenstiele meist 0,5 1,5 (bis 2,5 cm) lang, wie die Kelchbecher und Kelchblätter dicht weissfiizig behaart. Blumenblätter rundlich- eiförmig bis eiförmig, etwa 1 cm lang. Griffel nur am Grunde behaart. Frucht mit kurzem dickem Stiele meist 2 2,5 cm lang und 2 cm dick, grün, mit- unter an einer Seite röthlich, hart und herbschmeckend.

In Transkaukasien, Armenien, dem Kaukasus und der Krim heimisch, hin und wieder in Gärten. Bl. April, Mai.

P. salicifölia L. fil. Suppl. 255 (1781). Koehne Deutsche Dendrol. 243.

222. X . P, communis X salicifölia s. S.

223. X . ]\ nivalis X salicifölia s. S.

Bastarde.

A. I. a.

.X . P, Syriaca X elaeagrifolia scheint nach CK, Schneider

am Kaukasus beobachtet zu sein. P. 7iivalis elaeagrifolia X syriaca C. K. Schneider ilaudb. Laubholzk. 1. 6G1 (190G).

222. X 223. P. communis X nivalis ist nach C. K. Schneider wahr- scheinlich die von anderen Schriftstellern zu P. nivalis gezogene P. salvifdlia (DC. Prodr. II. 634 [1825]). Vgl. Fockc Pflzmischl. 143 (1881). P. nivalis X communis C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 660 (1906).

222. X 224. P. communis X amy^daliformis ist nach C. K. Schneider Handb. LaulihoJzk. I. 658 vielleicht uuter Culturl)irnen zu fiudeu, nach ihm stellt die /'. communis var. Sabaüda^) Decsne. Jard, fruit. I. zu t, 1 (1871, 72) diesen Bastard dar.

222. X . P. communis X salicifölia kommt nach Focke (Pflzmischl. 143 [1881]) vor. P. salicifölia X communis C K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 657 (1906),

223. X . P. nivalis (oihr P. elaeagrifolia) X sulicifolia k ist nach Zabel (llandb. Laubholzben. 182 [1903]) in der Cultur entstanden, seine Ex<'nii)lare gehören nach C. K. Schneider indessen zu P. salicifölia. Dagegen Bcheint nach diesem Schriftsteller (Handb. Laubholzk. I. 65(i) P. cane'seens Spach HJHt. veg. II, 149 (1H31) hierher zu geh(iren. P. salicifölia X nivalis (bez. elaeagrifolia) C. K. Schneider a. a. O. (1906),

1) Aus Savoycn.

Pinis. 69

h. Päshia^) (Koehne Deutsche Dendrol. 243, 245 [1893]). b. Kelch nach der Bliithe abfulleiul, auf der Frucht nur eine Ringnarbe zurücklassend. Griffel zu 2 5. Nur angepflanzte Arten.

Ziemlich wenig in Gärten findet sich die durch nur 2 Griffel aus- gezeichnete P. betulifölia (Bunge Mein. sav. e'tr. Acad. Petersb. II. 101 [1831]. Malus betulifölia Weuzig Jahrb. B. Gart. Mus. Berl. II. 292 [1883]) aus dem nördlichen China mit lange Zeit graufilzigen Trieben, eirautenförmigen, einzeln zuweilen 3- (bis 5) lappigen, gesägten, bald kahlen Blättern, etwa 13blüthigen filzigen Blütheuständen und niedergedrückt kugeligen, etwa 1 cm dicken Früchten.

* P. päshia. Xi. Mittelgrosser Baum mit kahlen Trieben. Blätter meist 1 4 cm lang gestielt, länglich bis länglich-eiförmig, meist allmählich lang zugespitzt, etwa 6 15 cm lang und 3 7 cm breit, klein gesägt, anfangs schwach behaart, bald verkahlend und nur noch am Rande zottig, ober- seits auf der Mittelrippe braundrüsig. Blüthenstand ganz filzig. Griffel unter der Mitte kurz zottig. Frucht fast kugelig, etwa 1 —2 cm dick, sehr dicht rothgelblich punktirt.

Im Himalaja heimisch, bei uns wegen der schönen Belaubung neuerdings gern in Gärten. Bl. April.

P. Pashia Buch.-Ham. in D. Don Prodr. fl. Nep. 236 (1832). Koehne Deutsche Dendrol. 246. P. rarioldsa Wall. Cat. no. 680 (1822). Malus Pashia Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Berl. II. 292 (1883) z. T. vgl. Koehne a. a, O.

* P. löngipes. fi. Kleinerer Baum mit anfangs schwach behaarten Trieben. Blätter aus schwach herzförmigem Grunde ei form ig, kurz zugespitzt, etwa 4 cm lang und 2,5 cm breit, klein gesägt, anfangs spärlich beliaart, bald ver- kahlend, Kelchbecher und Kelchblätter zottig behaart. Blumenblätter rundlich- eiförmig. Griffel behaart. Frucht klein.

In Nordafrica heimisch, bei uns hin und wieder in Gärten.

P. longipes Coss. u. Durieu in Bai. PI. Alger, exs. no. 1017. Bull. SB. France II. 310 (1854). Koehne Deutsche Dendrol. 245. Malus longipes Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Berl. II. 292 (1883).

Steht nach C. K. Schneider (Handb. Laubholzk. I. 663) der P. communis nahe.

In die Verwandtschaft dieser Art gehört auch P, Bo issicriana-) (Buhse Aufz. Pfl. 87 [1860]) aus Nord-Persien, mit kleinen, eirundlichen, gesägten Blättern, kleinen rundlichen Blumenblättern und auf schlanken Stielen gehuschelt stehenden kirschengrossen Früchten. Wir haben bereits oben (S. 63) die Unwahrscheinlichkeit der Identität dieser Art mit der südfrauzösischen P. cordata betont.

II. 31aln s 3) ([Tourn. Instit. 634 t. 406]. Mill. Gard. Dict. ed. 6 [1752] IJ als Gatt. S. F. Gray Nat. arr. Brit. pl. II. 562 [1821] als Sect.). Griffel am Grunde verbunden. Fruchtblätter zu meist 5 (selten 3) seitlich ganz oder fast ganz miteinander verbunden, aber in der Mitte mit den freien Bauchnähten einen offenen Mittelraum um- gebend. Fruchtfleisch ohne eingestreute Steinzellen. Blumen- blätter gewimpert oder oberwärts fein wollig oder am Nagel ge- wimpert, oft rosa.

1) Einheimischer Name von P. pashia in Nepal.

2) S. IL 1. S. 535 Fussn. 1.

3) Name des Apfelbaumes bei den Römern.

70 Eosaceae.

Gerade die Untergattung JSInlus macht die vorher mehrfach erwJilinte Systematik von Pirus im weiteren Sinne so sehr schwierig, denn einerseits ist es z B. nicht von der Hand zu weisen, dass Bastarde der Untergattung Piropliorum mit Mulus bisher nocli niclit bekannt geworden sind, anderer- seits existiren zwischen den Ebereschen - Gruppen imd den Aepfelu und Birnen zahlreiche Bastarde, von Koehue ist sogar ein Bastard eines Apfels mit der Elsebeere zu Malus gebracht, ein Beweis für die unzweifelhaft nahe Verwandtschaft der beiden Gruppen. Die Elsebeere lässt sich nun wieder leicht mit Pirus aria und dieser wieder mit der Birne kreuzen, so dass also eine vollkommene Serie nahe verwandter Gruppen vorhanden ist. Plrophorum und Malus sind gewissermaassen 2 Endglieder der Entwickelungsreihe von Pirus, die wir aus den früher angegebenen Gründen nicht gespalten haben, ebensowenig wie die grossen Gramineen-, Gyperaceen- etc. Gattungen. Wir haben Malus neben Pirophorum gestellt lediglich um die Bestimmung der Arten der in der Tracht etc. ja so ausserordentlich älnilichen Unterguttungen zu erleichtern. Ob nicht Bastarde namentlich zwischen der PasA/a-Gruppe und Malus- Gymnomcles erzeugt werden können, bedarf sehr der Untersuchung.

a. a. Gymnomeles^) (Koebne Deutsche Deiulrol. 257, 261 [1822]).

Kelch nach der Blüthe abfallend, auf den Frucbtknotengipfel nur eine Ringnarbe zurücklassend. Griffel und Fruchtblätter (Fächer) 3—5.

Die der Gruppe Pashia von Pirophorum entsprechende Gruppe.

1. 1. Blätter in der Knospenlage deutlich eingerollt.

*t P. baccäta (Beerapfel, Kirschapfel; uied. : Bes-Appel). fj. Meist bis 10 m hoher breit gebauter Baum oder grosser Strauch mit meist bereits am Grunde ab- gehenden Aesten und meist ganz kahlen, schlanken, olivengrünen bis braungrünen Zweigen. Blätter mit meist 2,5 3,5 cm langen, höchstens in der Jugend etwas behaarten Stielen aus meist keilförmigem oder kurz zusammengezogcEcm Grunde eifürmig-liinglich, meist 3 6 cm (an den Langtrieben bis 1 dm) lang imd 2 4 (resp. bis 5 cm breit, kurz zugespitzt, scharf- und klein-gesägt, anfangs oft am Mittelnerven weichhaarig, zuletzt nur oberseits auf dem Mittelnerven drüsig, auch zuletzt nicht derb. Blüthenstände etwa 3 8 blüthig. Blüthen mit meist 1,5 4,5 cm langen Stielen, ziemlich gross, weiss. Kelchblätter länger (bis etwa doppelt so lang) wie der Kelchbecher. Blumenblätter meist 1,5—2 (bis 2,5) cm lang, länglich oder verkehrt-eiförmig. Griffel kahl oder meist am Grunde etwas wollig. Frucht rundlich, oben und unten eingedrückt, meist etwa 6 8 (bis 10) nmi dick, selten grösser, gelb, an der Samenseite roth oder orangefarben über- laufen, herb und säuerlich schmeckend, später erweichend.

Von Himalaja durch China und das Amurgebiet bis Sibirien verbreitet, bei uns jetzt viel in Gärten wegen seiner Schönheit in der Tracht und der Blüthen- und Fruchtbildung gern angepflanzt, vereinzelt verwildernd.

P. baccata L. Mant. 75 (17G7). Malus rossica Medic. Gesch. Bot. 78 (1793). Malus baccata Borkh. Ilandb. Forstbot. II. 1280 (1803). Koelinc Deutsche Dcndroi. 2ül. C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 720. Äfalus sibirica Borkh. in Koem. Arch. 1.3. 89 (1798). Abart mit kahlen Blättern. Pirus microcdrpa-) Wendland nach K. Koch Dendrol. I. 211 (18G9).

In fJärten in verschiedenen Formen so namentlich in einer mit gelbrandigen Blättern versehenen Monstrosität und einer mit iiängenden Aesten und Zweigen (I. pendula der Gärten Dii)i)el Jlandb. Laubiiolzk. III. 404 [1893]). Die Abart odoriita der Gärten mit wolilriechenden Blüllien, ist nach Dippel vielleicht ein Garlenbastard, jedenfalls von sehr abweichender Tracht.

1) Von yvf.ivös n:ickt uncl /iijÄ^a Aplelbauni.

2) Von ftiHQÖs klein und hgq/iös Fruelit.

I

Pirus. 71

* P. Halliälia'). %. Kleiner Baum mit abstcheiideo braunen Aesten und anfangs scliwacli behaarten, bald verkahlendeu braunrothen Zweigen. Ulätter aus spitzem bis aligenindetem Grunde schnial-Hlnglich bis länglich-lanzeltlich, meist 4 bis 7 eni lang und 2,5 3 cm breit, i,n den Langtrieben iänglicli-eiförniig und mit- unter etwas gelappt, spitzlich oder etwas zugespitzt, klein gesägt, oberseits auf dem Mittelnerven drüsig, zuletzt derb, fast lederartig. Blütheu einzeln oder bis zu 4 mit bis 4 cm laugen Stielen, lebhaft rosa. Kelchblätter nur etwa halb so lang als der Kelchbecher. Blumenblätter meist 1,6 1,8 cm lang, eiförmig bis breit-länglich. GrilTel Ins zur Mitte lang wollig, nur ganz am Grunde verbunden. Frucht rundlich 6 8 mm dick.

In Japan heimisch, bei uns seit einiger Zeit ziemlich zahlreich in Gärten. Bl. Mai (Juni).

P. Halliana der Gärten Voss-Vilmor. Blumeng. I. 277 (189(3). Malus Halliana Koehue Wiss. Progr. Falk-Pa>al-Gymn. Berl. 27 (1800). Deutsche Deu- drol. 261.

In Gärten häufig in einer sehr schönen gefüllten Form {Pints Parkmänni') der Gärten, Dippel Handb. Laubholzk. III. 406 [1893J. Malus Parkmdnni der Gärten Koelme Deutsche Dendrol. 261 [1893]).

.X . P. Halliana X riimlaris s. S. 73.

2. Blätter in der Knospeiilage scheinbar gefaltet, eine Seite des 2. Blattes nur wenig über die andere hinübergreifend. a. Blätter ungelappt. Griffel und Fruchtblätter meist 5, seltener 4. a.

*f P. pulcherriiua. \\. Meist etwa 2—3 m hoher, vom Grunde au sehr starr abstehend verzweigter Strauch, selten höher und etwas baumartig, mit schlanken, über- hängenden bis abstehenden anfangs behaarten, später röthlich-braunen Zweigen. Blätter mit 0,5 2 (bis 2,5) cm langen Stielen, aus keilförmigem Grunde länglich bis elliptisch bis fast lanzettlich, meist etwa 6 (4 8) cm (an den Langtrieben bis 1 dm) laug und 1,5 4 (resp. bis 5) cm breit, anfangs beiderseits behaart mit sehr schmalen, sehr spitzen, anfangs eingekrümmten, später abstehenden Sägezähnen. Blüthenstäude M'enig- blüthig, dicht. Blüthen mit meist 2—5 cm langen, sehwach wollig behaarten Stielen. Kelchbecher klein, am Grunde behaart, oberwärts wie die etwa ebensolangen Kelch- blätter kahl. Blumenblätter eiförmig bis breit-länglich bis 18 mm lang, aufang mehr oder weniger dunkelkarminroth, später heller bis fast weiss werdend. Griifel in der unteren Hälfte wollig behaart. Frucht klein, niedergedrückt-kugelig, meist 6 8, seltener bis 12 mm dick, am Grunde vertieft, gelblich-grün, an der Sonnenseite röthlich, herb schmeckend, zuletzt erweichend.

In Japan heimisch, bei uns neuerdings sehr beliebt in Gärten, auch leicht ver- wildernd. Bl. Mai.

P. pukhc'rrima A. u. G. Syn. VI. 2. 71 (1906). Malus floribünda Siebold Cat. rais. 5 (1859) in Van Houtte Fl. des serres XV t. 1585—9 (1862 65). Koehne Deutsche Dendrol. 261. Dippel Handb. Laubholzk. HI, 404. ]^. Kaida X baccdta und P. Eiiujo X spectabilis X baccdta Wenzig Liunaea XXXVIII. 38 (1874). Jahrb. Bot. Gart. Berlin II. 293 (1883). P. Ton'ngo X baccata der Gärten, Dieck nach Dippel Handb. Laubholzk. III. 404 (1893). P. floribünda Voss in Voss-Vilmorin Blumengärtu. I. 277 (1896) nicht Liudl. Malus baccata X Toringo? C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 721 (1906).

Eines der schönsten Ziergehölze unserer Gärten, welches noch viel weitere Verbreitung verdient. Gedeiht selbst an ziemlich schattigen Plätzen sehr gut.

1) Nach Dr. G. ß. Hall, Americani»eher Arzt, der lange in Japan lebte und sich für Gartenbau interessirte. Er führte die schon als P. Parhnanni eingeführte Alt nochmals ein.

^) Zuerst in Francis Parkman's in Jamaica Piain bei Boston Mass. eingeführt.

72 Rosaeeae.

Wie Wen zig und einige spätere Schriftsteller so ist auch C. K. Sciineider (Handb. Laubholzk. I. 721 [1906]) geneigt diese Pflanze für hibrideu Ursprungs zu halten und zwar für P. baccata X toringo. Da beide Arten bei uns kahl sind, nimmt er eine behaarte japanische Form des P. torinqo als einen der Erzeuger an. Wir haben die Pflanze oft und lauge beobachtet und haben wie Koehne den Eindruck, dass sie eine gute Art darstellt, haben sie deshalb auch als solche aufgeführt.

Da der Lindley'sche Name P. ßoribunda gültig ist, rauss diese Art leider einen anderen Namen erhalten.

.X , P. indcherrhna X prunifolia s. S. 83.

h. Blätter zum grössten Theile oder doch die der Langtriebe gelappt. Griffel und Fruchtblätter nieist 3, seltener 4.

Gesaramtart P. rivularis.

* P. toringo '). |/. Meist mittelgrosser 2 3 (bis 4) m hoher Strauch, seltener fast baumartig mit ziemlich sparrig abstehenden Aesten und häußg überhängenden Zweigen. Blätter mit etwa 2—2,5 cm langen Stielen, schmal-länglich, meist 2,5 bis 5 cm lang und 1,2 2 cm breit, an den Langtrieben breit- bis länglich-eiförmig, 3- bis seltener 5 lappig, mit grossem breit-eiförniigcn bis länglichen Mittellappeu und kleinen Seitenlappen, zugespitzt- und oft eingeschnitten-gesägt mit oft abstehenden Zähnen. Blüthen mit schwach behaarten bis fast kahlen Stielen. Kelchbecher kahl oder nur am Grunde etwas behaart. Blumenblätter bis etwa 12 mm lang, aussen rosa. Griffel im unteren S's wollig behaart. Frucht kugelig, etwa erbsengross. 5 6 mm dick, selten grösser, gelb bis gelbgrün, herb -säuerlich schmeckend.

In Japan heimisch, bei uns seit lange in Gärten. Bl. !Mai (Juni).

P. Toringo Sieb, in Miq. Ann. Mus. Lugd. Bat. III. 41 (1856). K. Koch Dendrol. I. 212 (1869). Mahis Toringo Sieb. Cat. rais. 4 (1856). {Torringo) Carr. Rev. Hortic. 1871. 451; 1872. 210. Koehne Deutsche Dendrol. 261. Dippel Handb. Laubholzk. III. 406. ~ Sorbus Toringo De Vriese Tuinbouw Fl. III. 368 m. t. (1858). K. Koch Ann. Mus. Lugd. Bot. I. 249. Malus Sicbdldü-^) Regel Gartenfl. VIII (1859) 82. Malus rivularis var. Toringo Wenzig Jahrb. Bot. Gart. Berl. ir. 293 (1883). Pints Mengo i) Siebold nach K. Koch Dendrol. I. 213 (1869) der Gärten nach Dippel a. a. O. (1893).

Eine seltenere bemerkenswerthe Form ist B. inteyrifdlia (Zabel in Dippel a. a. O. [1893]) mit auch an den Langtrieben ungetheilten Blättern.

* P. rivularis. %. Meist mittelhoher Strauch bis 13 m hoher Baum mit ab- stehenden Aesten und später röthlich-brauncn Zweigen, der Leitart einigermaassen ähnlich aber von ihr durch Folgendes verschieden : Blätter meist grösser, 3,5 5 oder an den Langtrieben bis 10 cm lang, am Grunde meist abgerundet, mit nicht abstehenden ."^ägezähnen. ßlüthenstände wenigblüthig. Blüthen ziemlich klein. Blumenblätter meist nur 6 mm lang. Griffel kahl. Frucht länglich, ellip- ßoi<lisch, etwa 1.5 1,8 cm lang und 1 cm dick o<lcr etwas dicker, grünlich-gelb, an der Sonnenseite oft roth, herb-schnieckend.

Im westlichen Nordamcrica von der Aleuten durch Britisch- Columbien bis nach (';difornien verbreitet, bei uns hin und wieder in Gärten. Bl. Mai, Juni.

/'. rivularis Dougl. in Hook. Fl. Bor. Am. I. 20:! (1833) t. 68. Wats. Geol. Rurv. Calif. Bot. L 188. P. fusca Raf. Med. Fl. U. 254 (1830)? Pirus sub- corddla Ledeb. l-'l. Ross. II. 95 (1844). Malus rivula'ris Roem. Syn. monogr. III. 215 (1847). Koehne Deutsche Dendrol. 262. Sargent The Silva N.Amer. IV. t. 170. Mahis fusca Bailey nach C. K. Schneider Handb. Laubholzk. I. 723 (1906).

1) Japanischer Name der Pflanze, ü) S. L S. 188 Fussn. 1.

Pilus. 73

Ob P. fttsca wirklich hierhergehört, erscheint unsicher wie die nieisteu Ra- f i u e s q u 6 'sehen Nameu. Zerfällt in 2 Formen :

A. levipes (Nutt. The Silva N.Amer. II, 24 t. 49 [18421. Koehne a. a. O.). Blüthenstiele, Kelchbecher und Kelchblätter aussen kahl oder fast kahl. Die verbreitetere Form.

B. diver sifdlia {Ifahis riv^ilaris ß. diversifolia Koehne a. a. O. [1893]. P. diversifolia Bong. Mem. Acad. Petersb. Ser, 6. II. 133 [1834]. 3Ialus diversifolia Roemer a. a. O. [1847]). Kelchbecher und Kelchblätter aussen dicht weissfilzig.

.X . P. Halliana X rivularis s. unten.

Bastard.

A. II. a.

.X . P. Halliana X rivularis. Hierzu gehört nach Koehne

(Späth Catal. 1905/6) vielleicht eine als P. atro sanguinea in Gärten [Malus

atrosanguinea C. K. Schneider Haudb. Laubholzk. I. 720 [1906]) vorkommende Pflanze.

b. Calyconieles^) (Koehne Deutsche Dendrol. 257 [1893] Sect, von Malus). Kelch auf der Frucht bleibend. Griffel und Frucht- blätter meist 5, selten mehr, nur gelegentlich einzeln 4. 1. Blätter wenigstens an den Langtrieben gelappt, in der Knospen- lage fast gefaltet, die eine Seite die andere nu